02.11.2021
Sommerschule zu Kältetechnik und Kompressoren
Seit sechs Jahren halten TU Dresden und Purdue University den IRCC ab
Dr. Riley Barta, Prof. Davide Ziviani
Der International Refrigeration and Compressor Course (IRCC) wurde 2016 ins Leben gerufen. »Unser Ziel war es, einen Masterstudiengang für Kältetechnik und Kompressoren zu schaffen«, sagt Eckhard Groll, Reilly-Professor für Maschinenbau an der Purdue University in den USA. »Aber im 21. Jahrhundert wird das gesamte Ingenieurwesen auf globaler Basis betrieben. Daher ist es wichtig, dass Studierende mit Ingenieuren aus anderen Kulturen in Kontakt kommen.« Groll fand mit Ullrich Hesse, dem Leiter der Bitzer-Professur für Kälte-, Kryo- und Kompressorentechnik an der TU Dresden, einen idealen Partner. »Purdue ist eine perfekte Partneruni, um so einen Kurs durchzuführen«, so Prof. Hesse. »Sie ist in der Branche für ihre Forschung zu Kompressorentechnik bekannt. Und ich stelle nur Leute ein, die einen Hintergrund in internationaler Kommunikation haben. Dieser Kurs war also perfekt.«
Ein wichtiger Aspekt des Kurses sind traditionell internationale Reisen. Die Purdue-Studierenden reisen nach Deutschland und verbringen eine Woche mit ihren Kommilitonen in Dresden, wo sie Produktionsanlagen und Labors besichtigen. Für eine Projektarbeit werden Teams zu je zwei Studierenden gebildet – je einer von der Purdue University und einer von der TU Dresden. Die Aufgabe für die Projektarbeit lautet, ein Konzept für eine spezifische Kühlungs- oder Kompressorenanwendung zu erarbeiten und das schließlich gemeinsam in Purdue zu präsentieren. »Wir geben den Studenten verschiedene Aufgaben, die sowohl theoretische Analysen als auch reale Aspekte beinhalten«, sagte Prof. Davide Ziviani, der den Kurs für Purdue leitet. »Sie haben zum Beispiel die Aufgabe, eine gekühlte Eisbahn in Dubai zu entwerfen oder einen Container für den Transport von Eiscreme.«
Natürlich änderte sich alles im Jahr 2020, als COVID-19 internationale Reisen unmöglich machte. Die Studierenden wollten trotzdem weitermachen, und so stellten Prof. Ziviani und Dr. Christiane Thomas den Kurs komplett auf Online um. »Es war eigentlich keine so große Veränderung, wie man meinen könnte«, sagte Ziviani. »In den Vorjahren mussten die amerikanischen und deutschen Studenten ihre Sommerarbeit über Skype, WhatsApp, Dropbox und Facebook koordinieren. Die einzige Änderung war, dass nun alle unsere Treffen, Vorlesungen und Präsentationen auch aus der Ferne über Zoom stattfanden.«
Der Kurs 2021 fand ebenfalls online statt, allerdings mit einigen Ergänzungen. Der Kurs in Deutschland wurde von Dr. Riley Barta geleitet, der die letzten fünf Jahre mit Groll und Ziviani bei Herrick Labs an der Purdue University gearbeitet hat und jetzt als Teamleiter für Kältetechnik an der TU Dresden tätig ist. Außerdem konnte Purdue eine Gruppe Studierender der Oklahoma State University unter der Leitung von Prof. Craig Bradshaw einladen. Insgesamt bestand der diesjährige Kurs aus fünf Studierenden der Purdue University, drei der Oklahoma State University und acht Studierenden der TU Dresden.
Auch im nächsten Sommer soll die Internationale Sommerschule wieder stattfinden. Finanzielle Unterstützung kommt dafür vonseiten der Schaufler-Stiftung. The Schaufler Foundation wurde von Peter Schaufler gegründet, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des deutschen Unternehmens Bitzer Kühlmaschinenbau, einem Hersteller von Kältemittelverdichtern. Der International Refrigeration and Compressor Course 2022 wird vom 29. Mai bis 4. Juni 2022 in Dresden und vom 14. bis 20. August 2022 an der Oklahoma State University stattfinden.
Für die Kursanmeldung oder weitere Fragen bitte Dr. Riley Barta () oder Prof. Davide Ziviani () kontaktieren.
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 17/2021 vom 2. November 2021 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.