Henning Haupt (*1964 in Itzehoe), Maler und Professor für Gestaltungslehre an der Fakultät Architektur der TU Dresden, wurde 2023 mit der Ausgestaltung eines großformatigen Gemäldes, das die gesamte Stirnwand des Raums der Stille einnimmt, beauftragt. Fließende, über den Bildrand hinausdrängende Farbe bestimmt das nahezu quadratische Großformat von „Blur of Silence“.

Das ungegenständliche Werk steht in der Tradition einer abstrakten lyrischen Farbfeldmalerei, die im Gegensatz zur sakralen, in der Regel gegenständlichen Kunst der vergangenen Jahrhunderte, nicht per se einen Kult des Heiligen oder Mystischen abbilden möchte, sondern losgelöst von Religion und Ideologie auf eine tiefere Überwältigung im Sinne der Romantik abzielt. Landschaft, Himmel, Weite, mithin das Erhabene und Sublime, stehen bei diesen Werken im Zentrum.

Henning Haupt, der seit über 30 Jahren intensiv an Bildfindungen zwischen Farbe, Form, Fläche und Raum operiert, hat für den „Raum der Stille“ auf die weiß grundierte Leinwand in Öl gebundenes Pigment wie Preußischblau, Nickeltitangelb, Titanweiß und Chinacridon-Magenta in bis zu zwölf Schichten aufgetragen. Der so entstandene Bildraum kennt keinen Vorder-, Mittel- oder Bildhintergrund, aber sehr wohl Unendlichkeit, wenn sich die mit einem breiten Pinsel aufgetragenen Farbschichten zu einem beinahe barock empfundenen Himmelsgewölk verbinden. Naturerscheinungen und die Erforschung des Wolkenhimmels erlebten mit dem Beginn der Moderne ab 1800 künstlerisch wie naturwissenschaftlich eine Blütezeit. Wolken stehen bildhaft auch für Träume und Sehnsüchte – das Flüchtige und Unbeständige fordert die Assoziationskraft und Fantasie heraus.

Mit „Blur of Silence“ schafft Haupt einen dem Irdischen entrückten Farbraum, der dem vielfarbigen Potenzial von Wolken und Lichterscheinungen malerisch nachspürt. Leichtigkeit und Empfindsamkeit charakterisieren das transzendente Farbfeld. Als reine Licht- und Farbimpression erweitert das Gemälde den realen „Raum der Stille“ und lädt dazu ein, den zarten Farbübergängen, dem Wechsel von Hell und Dunkel, der Dynamik des malerischen Pinselstrichs nachzuspüren.

Das abstrakte Großformat „Blur of Silence“ von Henning Haupt gehört zum umfangreichen Sammlungscluster der baubezogenen Kunst im Kunstbesitz der TU Dresden und verweist auf die enge Beziehung zwischen Lehre und Kunstproduktion in Dresden. Seit dem 19. Jahrhundert bildet die universitäre Kunstsammlung sowie die Kunst am Bau auf dem Campus auch das Schaffen von Professor:innen und Künstler:innen ab, die an der TU Dresden bzw. ihren Vorgängerinstitutionen lehrten.

Neben dem „Raum der Stille“ als Ort der Entschleunigung und inneren Einkehr existiert eine große Zahl an Ruheräumen auf dem Hauptcampus sowie den externen Gebäuden der TUD.

wir freuen uns, dass Sie den Raum der Stille genutzt haben und würden uns freuen, wenn Sie uns in unserem virtuellen Gästebuch ein Feedback zu Ihrer ersten Assoziation zum Raumkonzept geben könnten. Mit der Befragung möchten wir erfahren, wie der Raum genutzt wird und wie er weiterentwickelt werden kann.

Ihre Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig. Es handelt sich um eine anonymisierte Befragung, die sie jederzeit abbrechen können. Hinweise zum Datenschutz finden Sie hier.

Die Befragung wird vom Zentrum für Qualitätsanalyse durchgeführt und wurde vom Dezernat 9 Universitätskultur der TU Dresden in Auftrag gegeben. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an: