Die AG Services Behinderung und Studium berät Personal und Studierende der TU Dresden gern bei der Erstellung von barrierefreien Dokumenten. Unsere langjährige Expertise im Bereich zugänglicher Medien in analoger und digitaler Form sichert Menschen mit Leseeinschränkungen den freien Zugang zu Informationen in Gesellschaft, Wissenschaft und Bildung.

Unser gefördertes HTML-Format auf Markdown-Basis

Seit Anfang der 90er Jahre unterstützt die AGSBS Studierende mit Seheinschränkungen bei ihrem Studium an der TU Dresden. Eine feste Säule dieser Unterstützung bildete die Übertragung von Lehrmaterialien in barrierefreie Formate. Im Zuge der Digitalisierung der Gesellschaft hat sich dabei über die Jahre ein Format etabliert, welches gedruckte und digitale Dokumente in eine neue, barrierefreie Form bringt.

Was sind HTML und Markdown und warum werden diese Formate genutzt?

Die Basis des geförderten Dokumentenformates bildet die vereinfachte Auszeichnungssprache Markdown. Diese Sprache ist sehr zugänglich für Personen mit niedriger Technik-Erfahrung, weil sie einerseits bereits beim Schreiben gut lesbar und eindeutig ist, andererseits weil sie durch zusätzliche HTML-Implementierungen ergänzt werden kann. Durch den uniweiten Einsatz der AGSBS wird eng und interdisziplinär mit Personal und Studierenden unterschiedlichster Fachrichtungen zusammen gearbeitet, weswegen die Hürde zum Einstieg in die Erstellung dieses Formates so gering wie möglich gehalten werden soll. Zudem bietet Markdown eine Vielzahl an Möglichkeiten, um in diverse andere Formate wie HTML, ePub oder ähnliche konvertiert zu werden. Für mehr Informationen zum Thema Markdown sowie eine große Übersicht über die Auszeichnungssprache, lädt die AGSBS zu ihrem Markdown-WIKI ein.

Aus unseren Markdown-Dokumenten erzeugt die AGSBS anschließend ein Format auf Basis der textbasierten Auszeichnungssprache HTML. Hypertext Markup Language stellt die Basis für Darstellung von medialen Inhalten im World Wide Web dar und sichert die semantische Strukturierung von Inhalten. Über ein zusätzliches Programm wird aus der Markdown-Basis ein strukturiertes HTML-Dokument konvertiert. Dieses bietet in der Regel viele Möglichkeiten, um Menschen mit Leseeinschränkungen die Lektüre von Text oder anderen medialen Inhalten zu erleichtern. Es hat sich über die Jahre bewiesen, dass HTML als Endformat barrierefreier Dokumente sowohl für die Navigation förderlich ist, als auch die technologische Hürde beim Leser (Lesbarkeit über unterschiedliche Geräte) überwindet.

Wie erzeugt die AGSBS ein HTML-Dokument aus Markdown?

Markdown-Dateien bilden die Basis im Übertragungsprozess der AG Services Behinderung und Studium. Sobald ein Dokument, egal ob gedruckt oder digital vorliegend, nach der Prüfung auf seine Barrierefreiheit in diesen Prozess eintritt, erstellt das bearbeitende Personal der AGSBS (Koordinatoren, studentische Hilfskräfte) je nach Quellformat auf unterschiedliche Weise eine Datei in Markdown. Anschließend konvertiert die Software Matuc, entwickelt von Herrn Dipl.-Inf. Sebastian Humenda und fortgesetzt von Herrn Dipl.-Medieninf. Jens Voegler, die bestehenden Markdown-Dateien in ein angepasstes HTML-Dokument.

Bei der Konvertierung von Markdown in HTML werden unterschiedliche Aspekte in Betracht gezogen. Die AGSBS nutzt eine spezielle Dateienstruktur bei der Erstellung ihrer Markdown-Dateien, welche im letzten Schritt  des HTML-Dokuments eine schnelle und barrierefreie Navigation innerhalb eines Dokumentes bzw. einer Lehrveranstaltung gewährleistet. Hierbei wird auf die Multimedialität mancher Quelldateien Bezug genommen. Bilder und Videos werden mit zusätzlichen Beschreibungen und Alternativtexten ebenso eingebunden wie Formeln, für deren Erstellung das Textsatzsystem TeX genutzt wird.

Bildbeschreibungen

Einen zentralen Bestandteil der Übertragung von visuellen Informationen innerhalb digitaler Anwendungen stellen Bildbeschreibungen dar. Menschen mit Seheinschränkungen bleiben solche Informationen in der Regel verborgen, sofern nicht durch Beschreibungen oder Alternativtexte eine Ergänzung geschaffen wird. Bei der AGSBS wird daher innerhalb des Übertragungsprozess das Hauptaugenmerk auf die korrekte Verschriftlichung und Implementierung visueller Informationen für einen barrierefreien Zugang gelegt.

In einem Vortrag hat Frau Dipl.Päd. Anja Winkler, Koordinatorin und Peer-Counselorin der AGSBS, einen kurzen Einblick in das Thema "Bildbeschreibungen" gegeben [ Video in deutscher Sprache; Untertitel dt. Sprache möglich; keine VIdeobeschreibung]. Für weitere Informationen oder Beratung zum Thema Bild- und Videobeschreibungen, kontaktieren Sie bitte das Team der AG Services Behinderung und Studium.

Taktiler Druck für Bild und Text

Dank der Sondermittel des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus hat die AGSBS über die letzten Jahre eine Reihe von Soft- und Hardware zur Erstellung barrierefreier Medien akquirieren können. Aus diesem Grunde ist es der Arbeitsgruppe möglich auch analoge Dokumente bspw. in Form eines Druck in Brailleschrift zur Verfügung zu stellen. In Zusammenarbeit mit der Professur für Mensch-Computer-Interaktion arbeitet sie zudem an der Gestaltung taktiler Elemente aus visuellen Informationen. Gerne steht Ihnen das Team der AGSBS bei Fragen zur Technik mit Rat oder für den Druck von Braille für Ihre Veranstaltungs- oder Informationsmaterialien mit Tat zur Verfügung.

Anleitungen zur barrierefreien Gestaltung von Dokumenten via Microsoft Word und PowerPoint

Gemeinsam mit der Professur für Mensch-Computer-Interaktion veröffentlicht die AGSBS eine Reihe von Anleitungen, die Sie dabei unterstützen sollen mit den gängigsten Office-Programmen barrierefreie PDF-Dokumente selber zu erzeugen. Die jeweils aktuellen Fassungen der Anleitungen finden Sie in unserem Download-Bereich.

Software und Terminalserver der AGSBS

Die AGSBS ist als Einrichtung an der Fakultät Informatik der TU Dresden über die Jahre auf die digitalen Möglichkeiten zur Barrierefreiheit spezialisiert. Gemeinsam mit der Professur sowie anderen Partnern haben wir diverse Software-Lizenzen sowie Terminalserver in unserem Bestand, die einer Optimierung der Inklusion an der TU Dresden förderlich sind. Das Personal sowie Studierende der Universität können auf die erforderlichen Programme für die Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente auf Anfrage zurückgreifen. Kontaktieren Sie einfach das Team der AGSBS, ihre Mitarbeiter/-innen helfen Ihnen gerne. Für nähere Informationen zu unserer Software und den zur Verfügung gestellten Terminalservern, besuchen Sie den internen Bereich der Arbeitsgruppe (nur über ZIH-Login erreichbar).

Hinweise zur Erstellung barrierefreier Dokumente in Einfacher und Leichter Sprache

Die AG Services Behinderung und Studium trägt den wachsenden Anforderungen an unsere Gesellschaft Rechnung und berät Sie selbstverständlich auch beim Thema Einfache und Leichte bzw. vereinfachte Sprache für Menschen mit sprachlichen, kognitiven oder visuellen Einschränkungen. An dieser Stelle sei zusätzlich der Hinweis auf die Verso-Gruppe angebracht, ein Projekt der Technischen Universität Dresden zur Förderung verständnisorientierter Sprache im öffentlichen Kontext.