08.03.2023
Der Johanna-Weinmeister-Campus: Ein neues Label für MINT-Projekte für Schülerinnen
Der Internationale Frauentag am 8. März wird weltweit dazu genutzt, um auf die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Errungenschaften von Frauen aufmerksam zu machen. Insbesondere für Studentinnen und Schülerinnen ist dieser Tag von großer Bedeutung, da Bildung eine der wichtigsten Säulen zur Stärkung von Frauen und Mädchen ist. Dennoch sind sie in einigen Bereichen bis heute unterrepräsentiert, z.B. in den Natur- und Technikwissenschaften (MINT). Umso wichtiger ist ihre Förderung in diesen Bereichen.
Die TU Dresden unterstützt junge Frauen auf ihrem Weg zum MINT-Studium und währenddessen mit vielfältigen Projekten. Sie werden ab sofort unter dem Label Johanna-Weinmeister-Campus gebündelt und bekannt gemacht. Denn ein Weg der Förderung ist es, Vorbilder zu schaffen – ganz egal ob aktuell oder historisch.
Wer war Johanna Weinmeister?
Erst 1907 wurde es Frauen im Königreich Sachsen offiziell erlaubt, an einer Hochschule zu studieren. Als erste Studentinnen an der Technischen Hochschule Dresden immatrikulierten sich Johanna Weinmeister und Emmy Schecker im Wintersemester 1907/08. Johanna Weinmeister studierte an der Allgemeinen Abteilung mit dem Ziel, ihr Lehrerinnenexamen abzulegen. 1913 legte sie schriftliche Arbeiten in Mathematik und Physik ab, an die sich die Lehrprobe für das höhere Lehramt anschloss. Sie schloss am 19. und 20. Dezember 1913 mit dem Gesamtergebnis „gut“ ihre Prüfung ab und war damit auch die erste Absolventin der Technischen Hochschule Dresden. Ihre Kommilitonin Emmy Schecker studierte nur ein Semester Chemie. Ihr Gesuch um Aufnahme war am 29. März 1907 abgelehnt worden. Erst als ihr Vater, Oberregierungsrat Schecker, den Rektor ersuchte, seine Tochter Emmy als ordentliche Studentin zuzulassen, erfolgte am 23. Oktober 1907 die Bekanntmachung, dass ab sofort auch „weibliche Personen“ vollwertig immatrikuliert werden könnten.
Frauen-Persönlichkeiten an der TU Dresden sichtbar machen
Die TU Dresden will die Pionierinnen ihrer Hochschulgeschichte und herausragende Wissenschaftlerinnen künftig besser sichtbar machen und ins öffentliche Bewusstsein rücken. Im Rahmen eines Projektes zur Förderung der Sichtbarkeit herausragender (historischer) Frauen in der Wissenschaft auf dem Campus plant das Diversity Management verschiedene Formate wie Gedenkorte, Ausstellungen oder Namensgebungen. Der Johanna-Weinmeister-Campus ist der Auftakt.