Gepam Abschlusspräsentation
Die Stadt Dresden erlebte im 20. Jahrhundert in den Jahren des Nationalsozialismus ihre tiefgreifendsten Veränderungen – Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Bürgern jüdischer Herkunft hinterließen eine Leere in der Stadtgeschichte, die nach dem Wiederaufbau Dresdens aus den Kriegstrümmern im Stadtbild kaum sichtbar ist. Die Lebens- und Wirkungsorte, die mit den Schicksalen tausender Opfer der Shoah verknüpft waren, gerieten lange Zeit in Vergessenheit. Die Spuren dieser Zeit sind bis heute auf den unterschiedlichsten Gebieten ablesbar – offen oder verdeckt. Die Lesbarkeit dieser Spuren auch für heutige Generationen zu sichern, ist unter anderem eine Aufgabe der Träger von Erinnerungskultur.
Für eine Aufarbeitung der Shoah in und um Dresden ist unter anderem die Sammlung des Arbeitskreises "Gedenkbuch" in Dresden eine wichtige Anlaufstelle. 2006 entstand daraus das "Buch der Erinnerung", in dem die Schicksalswege Dresdner Bürger und Familien dokumentiert werden, die in den Jahren 1933–1945 als Juden verfolgt wurden. Andererseits ist auch die Besichtigung der „Gedenkstätte Theresienstadt“ im tschechischen Terezín fester Bestandteil der sächsischen Bildungsarbeit. Die 1947 eingerichtete Gedenkstätte ist einer der zentralen Erinnerungsorte an die während der Zeit des Nationalsozialismus in Mittel- und Osteuropa verübten Verbrechen, und sie markiert heute im Verhältnis zwischen Deutschen und Tschechen den Punkt, von dem jede Versöhnung auszugehen hat.
Mit einem grenzübergreifenden Projekt wurden nun diese zwei herausragenden Orte der Erinnerung an die Shoah miteinander verbunden. In Zusammenarbeit der Gedenkstätte Terezín und der Technischen Universität Dresden und anderen Dresdner Erfahrungsträgern wurde im Rahmen des europäischen Ziel3-Programms bis Mitte 2014 eine multimediale Präsentation zum Thema erstellt. Das 3D-Modell zur „Landschaft der Gedenkens“ repräsentiert die Erinnerungsgeographie der böhmisch-sächsischen Grenzregion im ‚Dritten Reich‘ virtuell. In seinem Zentrum steht eine dreidimensional skalierte Karte mit integrierten 3D-Stadtmodellen von Theresienstadt und Dresden, in die historische Inhalte, Ereignisse und Objekte multimedial integriert wurden.
Projektwebseite: www.gepam.eu
Hier finden sie den Flyer zur Abschlussveranstaltung vom 23.06.2014.