28.03.2024
Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft – Ein Active Learning Event
Das ZLSB war vom 21. bis 24. März zum zweiten Mal Gastgeber eines Kongresses zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Insgesamt kamen über 50 internationale Gäste, Lehramt-Studierende, schulische Lehrkräfte und Lehrkräfte-Ausbildende aus 12 europäischen Ländern nach Dresden, um sich in einer breiten Palette interaktiver Workshops, Simulationsspiele und Diskussionen mit verschiedenen Aspekten dieses wichtigen Themas auseinander zu setzen. Die dreitägige Präsenzveranstaltung war Teil eines Hybridkurses, der auch drei Webinare und Selbstlernaktivitäten umfasste. Die Schwerpunkte bildeten Digitalität, Unternehmertum, Dekolonialisierung und Serious Games.
Pädagogische Ansätze, die die Teilnehmenden anwenden und reflektieren konnten, waren beispielsweise kollaboratives Lernen in virtuellen Umgebungen, unternehmerische Simulationen, transformatives Lernen durch Spiele und museumspädagogische Aktivitäten an außerschulischen Lernorten. „Die internationale Zusammensetzung der interdisziplinären Gruppe bot dabei eine inspirierende Atmosphäre“, freut sich Dr. Rachel Bowden, BNE-Referentin am ZLSB. Gemeinsam mit Maria Richter-Babekoff koordiniert sie auch das Teacher Academy Project – Teaching Sustainability (TAP-TS) am ZLSB. In Zusammenarbeit mit 10 weiteren Konsortium-Partnern entstehen hier Formate der Begegnung und intensiver Zusammenarbeit, unter anderem in Form von Active Learning Events, welche den Gedanken der Nachhaltigkeit in das Bildungswesen verankern sollen.
In Arbeitsgruppen wurden verschiedene Aspekte von Nachhaltigkeit und Bildung beleuchtet. Die Arbeitsgruppe zum Unternehmertum behandelte die positive Denkweise, die mit dem unternehmerischen Geist einhergeht. Junge Menschen sind dadurch in der Lage, Nachteile, Fehler und Probleme im Leben zu bewältigen. Sie lernen Herausforderungen zu überwinden, entscheidungsfreudig zu sein und Verantwortung für ihr Verhalten und ihre Aktivitäten zu übernehmen.
Während die Arbeitsgruppe Digitalisierung sich mit den grundlegenden ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen durch eine fortschreitende Digitalisierung beschäftigte, setzte sich die Arbeitsgruppe Dekolonialisierung mit der Verbindung des Klimawandels mit ausbeuterischen und kapitalistisch/kolonialen Ideologien aus Europa auseinander. In der Arbeitsgruppe Spiele & Simulationen wurde den Teilnehmenden das Potenzial von Spielen als pädagogisches Instrument für Katastrophenvorsorge, Resilienz und Kompetenzvermittlung vermittelt.
In Form von Museumsbesuchen hatten die Teilnehmenden außerdem die Möglichkeit, den Ansatz des Out-of-School Learnings zur Stärkung von Nachhaltigkeitskompetenzen der Schüler:innen kennen zu lernen. Den Abschluss der Veranstaltung markierte der Kurs INTERACT, der darauf abzielt, Kultur, den Einfluss kultureller Prägung auf Verhalten bewusst zu machen sowie Lehrkräfte mit der interkulturellen Kompetenz auszustatten, die für den Umgang mit Diversität im Klassenzimmer und auf dem Schulhof, mit den Schülerfamilien und im Schulkollegium heutzutage unentbehrlich ist.
Laut dem Evaluationsteam war das Format ein voller Erfolg: „Die Teilnehmenden empfanden die Veranstaltung als gut ausgewogen zwischen theoretischen & praktischen Teilen und die Workshops waren einheitlich, ohne dabei zu ähnlich zu sein“. Außerdem wurde gelobt, dass viele der Aktivitäten so konzipiert waren, dass die Teilnehmenden sich vernetzten und einander kennenlernten. In ihrem Feedback hoben die Gäste vor allem den hohen Praxis-Bezug der Aktivitäten und deren Mehrwert für einen lebendigen, motivierenden Unterricht hervor. "Wir hoffen nun darauf, die Ansätze der Bildung für ein nachhaltige Zukunft in der europäischen Unterrichtspraxis wiederzufinden“ sagt Rachel Bowden abschließend.