10.11.2023
Dissertation zum Quer- und Seiteneinstieg in das Lehramt
Führen nicht-grundständige Wege in den Lehrerberuf zu einer Deprofessionalisierung mit negativen Auswirkungen auf die Qualität von Schule und die Lernerfolge von Schüler:innen? Diese Frage stand im Zentrum der öffentlichen Verteidigung der Dissertation von Rolf Puderbach in der Fakultät Erziehungswissenschaften der TU Dresden am 06. November 2023.
Anhand einer Bestandsaufnahme der aktuellen nationalen und internationalen Professionsforschung zeigte Herr Puderbach auf, dass die Frage nach dem Gelingen alternativer Berufszugänge, die auf ein grundständiges Lehramtsstudium verzichten, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht befriedigend zu beantworten ist. Eine systematische Evaluation der zahlreichen sogenannten „Sondermaßnahmen“ zur Lehrkräftegewinnung findet in Deutschland bislang nicht statt. „Um belastbare Aussagen über die Kompetenz von Quer- und Seiteneinsteiger:innen sowie über ihren beruflichen Erfolg und die möglichen Auswirkungen auf die Schüler:innen treffen zu können, sind weitere empirische Studien nötig“, betont der Promovend. „Dem werden wir uns in den kommenden Jahren an der TU Dresden widmen.“
Die kumulative Dissertation von Rolf Puderbach besteht aus Publikationen, die in den vergangenen zehn Jahren im Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) im Kontext zweier Qualifikationsprogramme für nicht-grundständige Wege in den Lehrerberuf entstanden sind: dem Modellvorhaben QUER zum Quereinstieg von Personen mit abgeschlossenem Fachstudium in den Vorbereitungsdienst sowie dem laufenden Programm BQL zur berufsbegleitenden Qualifizierung von Seiteneinsteiger:innen in den sächsischen Schuldienst. Mit diesen Vorhaben und der langjährigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen alternativer Berufszugänge ins Lehramt gehört die TU Dresden zu den führenden Forschungsstandorten zum Quer- und Seiteneinstieg in Deutschland.