06.10.2025
Philosophieren im hohen Norden
Am Freitag, 26. September und Samstag, 27. September 2025, fand an der Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaften, die Fachtagung „Philosophieren mit Kindern und Demokratie“ statt. Die Konferenz wurde in Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung des Philosophierens mit Kindern und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg durchgeführt. Ziel war es, Perspektiven und Methoden zu diskutieren, mit denen Philosophieren mit Kindern als Beitrag zur Demokratiebildung verstärkt werden kann.
Die Idee, mit Kindern philosophisch ins Gespräch zu kommen, beschäftigt seit einigen Jahrzehnten die Philosophiedidaktik. Eine führende Stimme ist dabei Barbara Brüning. Sie forscht und lehrt zur Didaktik von Ethik und Philosophie und speziell zum „Philosophieren mit Kindern“ und übernahm am Freitag auch die Keynote.
Brünings Ansatz zeigt, wie Philosophieren mit Kindern nicht nur methodisch angeleitet werden kann, sondern sinnvoll in Unterrichts- und Bildungssettings eingesetzt wird – und wie es demokratische Haltungen wie Urteilsfähigkeit, Perspektivwechsel, kritisches Denken sowie Partizipation fördert.
Während dieser Tagung wurde explizit gefragt: Inwiefern kann Philosophieren mit Kindern zur Förderung von Demokratie beitragen? Wie lassen sich Kinder aktiv in den Diskurs über demokratische Werte, Mitbestimmung und kritisches Urteilen einbeziehen? Insofern stellte die Veranstaltung nicht nur fachliche Austauschräume dar, sondern auch eine bildungs- und gesellschaftspolitisch relevante Plattform. Die Teilnehmenden kamen dabei aus Lehr- und Erziehungswissenschaften, Schule, KiTa und Hort – also Personen, die mit Philosophieren mit Kindern arbeiten oder dieses Konzept kennenlernen möchten.
Die Tagung machte deutlich: Philosophieren mit Kindern ist kein nettes Zusatzprogramm, sondern eine ernstzunehmende Bildungsstrategie für demokratische Bildung. Wenn Kinder lernen, Fragen zu stellen, gemeinsam zu denken, Argumente auszutauschen und sich in Perspektivwechsel üben, dann erwerben sie Kompetenzen, die über den Fachunterricht hinausgehen: Urteilsbildung, Selbstwirksamkeit, Dialogfähigkeit, Mitbestimmung.