03.12.2025
Vom Campus ins Klassenzimmer: TU Dresden eröffnet Lehrkräfteakademie
Links im Bild: Prof. Dr.-Ing. Niels Modler (Prorektor für Bildung und lebensbegleitendes Studieren), rechts im Bild: Prof. Dr. Axel Gehrmann (Geschäftsführender Direktor des ZLSB)
Mit der feierlichen Eröffnung ihrer Lehrkräfteakademie am 2. Dezember 2025 setzt die TU Dresden einen bedeutenden Impuls für die Professionalisierung von sächsischen Lehrkräften. Jenseits ihrer grundständigen Ausbildungsfunktion in der 1. Phase der Lehrkräftebildung bündelt die Universität damit künftig ihre Aktivitäten in der Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte aller Schularten unter einer gemeinsamen Dachmarke. Damit wird die „dritte Phase“ der Lehrkräftebildung, die konkrete Berufstätigkeit, Bestandteil des Wissenstransfers zwischen Hochschule und Schulpraxis eingebettet in die Struktur des Zentrums für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB). Zukünftig können sich nun Lehrkräfte dauerhaft zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung im Rahmen von Fortbildungen mit exzellenten Wissenschaflter:innen austauschen und diese Erkenntnisse direkt an ihre Schüler:innen im Unterricht weitergeben. Ein exemplarischer Meilenstein für das lebensbegleitende Studieren an der TU Dresden ist damit gesetzt. Die TU Dresden kooperiert in diesem Kontext einmal mehr intensiv mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus (SMK) wie dem Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB).
© Ante Beslic
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In seinen Begrüßungsworten unterstrich Prof. Dr.-Ing. Niels Modler, Prorektor für Bildung und lebensbegleitendes Studieren, die besondere Verantwortung der TU Dresden: „Die Universität versteht es als ihren ureigenen Auftrag, Lehrkräfte nicht nur während des Studiums wissenschaftlich zu qualifizieren, sondern sie auch im gesamten Berufsleben professionell zu begleiten.“ Gerade im Kontext der „Third Mission" der Hochschulen gewinne der Wissenstransfer in der Lehrkräftefortbildung zunehmend an Bedeutung. Die Gründung der Lehrkräfteakademie setze einen zentralen Baustein des Hochschulentwicklungsplans 2021–2025 um, so Prof. Modler. Damit komme die TU Dresden zugleich dem gesetzlichen Auftrag des § 99 des Sächsischen Hochschulgesetzes nach, universitäre Fortbildungsangebote zu gestalten und zu koordinieren. Die seit 2023 am ZLSB in Gründung befindliche Lehrkräfteakademie verfolge das Ziel, bestehende Fortbildungsaktivitäten verschiedener Professuren und universitärer Einrichtungen sichtbar zu machen, systematisch weiterzuentwickeln und qualitativ zu stärken. Prof. Modler betonte zudem die Bedeutung, wissenschaftliche Erkenntnisse aus Forschungsprojekten wirksam in die Lehrkräftebildung und schließlich in die schulische Praxis zu transferieren – die Akademie bilde hierfür einen zukunftsorientierten Baustein.
Prof. Dr. Axel Gehrmann, Geschäftsführender Direktor des ZLSB, gab anschließend Einblick in den konkreten Entwicklungsprozess. Die Entstehung der Lehrkräfteakademie sei eine direkte Reaktion auf die novellierten gesetzlichen Aufgaben der Zentren für Lehrkräftebildung in Sachsen. Von Beginn an entwickelte das ZLSB systematisch die inhaltliche Ausrichtung, strukturierte ein Netzwerk der Fortbildner:innen und etablierte Prozesse für Organisation, Koordination und Evaluation. Eine umfassende Bestandsaufnahme habe gezeigt, so Prof. Gehrmann, wie vielfältig die TU Dresden bereits im Bereich der Lehrkräftefortbildung aufgestellt sei – allerdings ohne übergreifende Strukturen oder ein gemeinsames Qualitätsverständnis. Mit der Lehrkräfteakademie werde nun eine klare Dachmarke etabliert, ergänzt durch ein Evaluationsinstrument zur Qualitätssicherung.
Dr. Volker Kreß, Lehrer im Hochschuldienst, stellte die vielfältigen Serviceangebote der neuen Einrichtung vor und vertrat dabei die Koordinatorin der Lehrkräfteakademie, Laura Mitzscher. Die Lehrkräfteakademie unterstützt Fortbildner:innen der TU Dresden bei Planung, Durchführung und Nachbereitung ihrer Angebote und fungiert zugleich als zentrale Anlaufstelle für Schulen – etwa für schulinterne Lehrkräfte-Fortbildungen (SCHILF). Das Angebotsspektrum für das Schuljahr 2025/26, das Dr. Kreß präsentierte, reicht von fachspezifischen Fortbildungen für Physik und Geschichte bis zu übergreifenden Themen wie der internationalen Elternarbeit. Fortbildungsformate wurden in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Professuren, Lehrkräften im Hochschuldienst und Mitarbeitenden der berufsbegleitenden Qualifizierung von Lehrkräften entwickelt. Herzstück der Akademie sei das neue Netzwerk Lehrkräftefortbildung, das den Qualitätsentwicklungsprozess aktiv vorantreibt, so Dr. Kreß.
Kollegialer Austausch, Good-Practice-Beispiele und gemeinsame Konzeptionen würden hier systematisch gefördert. Ergänzend biete die Lehrkräfteakademie individuelle Beratungen für weniger erfahrene Fortbildner:innen an.
Dr. Peggy Germer, Teamleiterin Fort- und Weiterbildung, skizzierte die zukünftigen Entwicklungslinien der Akademie. Die Universität verstehe sich, so Dr. Germer, als zentrale Akteurin im wechselseitigen Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – ein Kernelement der Third Mission: „In den kommenden Jahren will die Lehrkräfteakademie sich besonders auf Etablierung von Fortbildungsformaten in den ländlichen Regionen konzentrieren sowie auf den institutionenübergreifenden Austausch zu Qualitätsstandards. Die Vernetzung mit Partnern wie dem Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA) soll intensiviert und weitere Fördermöglichkeiten auf Bundesebene ausgelotet werden.“
Nach den Grußworten vollzogen Prof. Modler und Prof. Gehrmann den offiziellen Akt: Mit dem symbolischen Durchschneiden des roten Bandes eröffneten sie feierlich die Lehrkräfteakademie.
von links nach rechts: Jana Müller-Tasler (Team Lehrkräfteakademie), Dr. Volker Kreß (Lehrer im Hochschuldienst am ZLSB, Team Lehrkräfteakademie), Prof. Dr.-Ing. Niels Modler (Prorektor für Bildung und lebensbegleitendes Studieren), Prof. Dr. Axel Gehrmann (Geschäftsführender Direktor des ZLSB), Dr. Peggy Germer (Teamleiterin Fort- und Weiterbildung am ZLSB)
Der Workshop „Einblick in das Erstellen von Erklärvideos in der Schule" bot den Teilnehmenden anschließend einen praxisorientierten Einstieg in digitale Lehr-Lern-Formate.
Dr. Farahnaz Sadidi (Professur für Didaktik der Physik) und Prof. Dr. Michael Kobel (Professur Teilchenphysik) beim Erstellen eines Erklärvideos
Mit einem Netzwerktreffen zur Lehrkräftefortbildung fand die Veranstaltung ihren Abschluss und markierte damit den Beginn einer neuen Ära des Wissenstransfers zwischen Universität und Schulpraxis.
Ansprechperson:
Laura Mitzscher
Koordinatorin Lehrkräfteakademie