Projektmethode
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„Die Schule hat sich an vielen Stellen vom Leben um sie herum gelöst. Eine Kluft hat sich aufgetan.“ (Frey 2010: 50)
Die Kluft, die Frey benennt, besteht vor allem hinsichtlich der fehlenden Passfähigkeit zwischen dem was bzw. wie in Schule gelernt werden soll und den Interessen und Bedürfnissen der Lernenden. Schüler*innen lernen häufig nicht das, was sie lernen wollen und was sie interessiert. Sie lernen nur das, was ihnen durch den Lehrplan und die Lehrperson vorgeschrieben wird. Provokant formuliert: Die aktuelle Form der schulischen und universitären Bildung verfehlt ihr Ziel, Lernende zu mündigen und handlungsfähigen Individuen in unserer Gesellschaft auszubilden (ebd.). Denn anstatt sie auf die Komplexität und vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten vorzubereiten, steht abrufbares Schulbuch-Wissen im Vordergrund. Um dies zu ändern und diese Kluft zu schließen müssen institutionalisierte Lernprozesse neu gedacht werden. Die Projektmethoden kann dabei helfen, komplexe, handlungs- und (problem)orientierte Lern- und Entwicklungsprozesse zu initiieren.
Kern der Projektmethode ist die gemeinsame und kooperative Auseinandersetzung mit einem Thema. Das Oberthema der Lehrveranstaltung ist zwar gesetzt, jedoch entscheiden die Lernenden selbst über die Teilaspekte, die sie als Frage oder Problem bearbeiten wollen. Die anschließende Auseinandersetzung sowie Tätigkeiten und Ziele werden gemeinsam geplant, ausgehandelt und gestaltet. Was gelernt wird und auf welche Art und Weise entwickelt sich somit aus den Bedürfnissen und Interesse der Lernenden im gemeinsamen Aushandlungsprozess. Die Projektmethode ermöglicht dadurch zum einen die Auseinandersetzung mit einem vorgegeben Thema entlang eigener Fragen. Dies unterstützt die individuelle Neugier auf Neues sowie Spaß und Motivation am Lernen. Zum anderen fördert die Methode selbstgesteuertes und kooperatives Lernen (Langer, Heß, Wiechmann 2021: 189).
Welche Vorteile und Chancen selbstgesteuertes Lernen mit sich bringt, können Sie auch in diesem Video erfahren.
Welche Planungs- und Durchführungsprinzipien müssen beachtet werden?
Die Projektmethode unter der Brille inklusionssensibler Lehre
Die Projektmethode kann Räume für kooperatives, selbstgesteuertes sowie interessengeleitetes Handeln herstellen und somit inklusionssensibles Lernen auch im Rahmen institutioneller Lernsettings ermöglichen (ebd.). Folgende Umsetzungsprinzipien müssen dafür berücksichtigt werden.
Material zur Projektmethode
Hier finden Sie verschiedenen Materialen zur Vorbereitung und Durchführung der Projekmethoden.
Literatur zum Weiterlesen:
- Im Artikel “Projektarbeit: Struktur und Methode” können Sie nachlesen, wie die Universitätsschule Dresden entlang der Projektmethode über alle Jahrgangsstufen hinweg Lern- und Entwicklungsprozesse initiiert, plant und gestaltet.

