8. Konferenz zur sächsischen Lehrkräftebildung
Schulpraxis nimmt in der Lehrkräftebildung sowohl im Studium als auch im Vorbereitungsdienst eine wichtige Rolle ein. Der zeitliche Umfang, die jeweiligen Formate und Inhalte sowie die Zielsetzungen für die schulpraktischen Lerngelegenheiten unterscheiden sich jedoch je nach Phase der Lehrkräftebildung. In den Schulpraktika des Studiums werden Unterrichtsprozesse zunächst aus einer wissenschaftlichen Perspektive beobachtet, analysiert und reflektiert, bevor die Studierenden mit schrittweise steigender Komplexität eigene Unterrichtsversuche durchführen. Im Vorbereitungsdienst steht hingegen die Förderung berufspraktischer Kompetenzen im Vordergrund (vgl. KMK, 2019).
Obwohl die Praxisphasen als wiederkehrendes Element in der Lehrkräftebildung einen roten Faden durch die Ausbildungsphasen bilden könnten, wissen Lehrende von Universität und Ausbildungsstätten häufig wenig über die Formate, Inhalte und Zielstellungen der jeweils anderen Ausbildungsphase (vgl. Puderbach/Beier, 2021). Die Potentiale einer phasenübergreifend abgestimmten, kohärenten Lehrkräftebildung werden daher häufig noch nicht ausgeschöpft.
Schulpraktika im Lehramtsstudium haben in der vergangenen Dekade tendenziell an Umfang und Bedeutung gewonnen. Die unterschiedlich gestalteten schulpraktischen Lerngelegenheiten im Lehramtsstudium sind Gegenstand intensiver empirischer Forschung (vgl. Bach, 2020; Gröschner & Klaß, 2020). Die Schulpraxis im Vorbereitungsdienst und ihre Bedeutung für die Kompetenzentwicklung angehender Lehrkräfte ist dagegen noch vergleichsweise wenig erforscht (vgl. Schubarth & Wachs, 2020). Noch weniger ist darüber bekannt, wie sich das Erleben von Schulpraxis auf die Professionalisierung von Lehrkräften im Seiteneinstieg auswirkt, bei denen die berufliche Sozialisierung der Qualifizierung größtenteils vorausgeht. Ebenso fehlen noch hinreichende Erkenntnisse darüber, wie sich der frühzeitige Einsatz von Studierenden in schulischen Handlungsfeldern (bis hin zur Vertretungslehrkraft) auf den Professionalisierungsprozess auswirkt. Im Diskurs um die Zukunft der Lehrkräftebildung wird aktuell zunehmend über Möglichkeiten diskutiert, die traditionelle Einteilung in zwei institutionell getrennte Phasen aufzuheben, etwa in Form eines dualen Studiums (vgl. Wissenschaftsrat, 2023; Monitor Lehrerbildung, 2023).
Vor diesem Hintergrund stellt die 8. Konferenz zur sächsischen Lehrkräftebildung der TU Dresden, die als Nachfolgeformat nach Ende des Projekts „Synergetische Lehrerbildung“ die bewährte Reihe der TUD-Sylber-Konferenzen fortführt, Praxisorientierung in der Lehrkräftebildung in den Mittelpunkt.
Unter dem Titel „Schulpraxis in der Lehrkräftebildung“ laden wir alle Akteure und Akteurinnen der Lehrkräftebildung dazu ein, sich im Rahmen der Konferenz am Samstag, den 11.11.2023 (9 bis 14 Uhr) über die Ziele, Formate und Effekte der Praxisphasen in der Lehrkräftebildung zu informieren und sich phasen- und institutionsübergreifend über die Gestaltung schulpraktischer Lerngelegenheiten auszutauschen.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameFrau Oda Schlünz
Verbindungsbüro Lehrkräftebildung
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
Besuchsadresse:
Ludwig-Ermold- Straße 3
01217 Dresden