Kreativer Wiederaufbau - Die DDR-Zeit
Mit der Gründung der DDR 1949 begann ein ambitioniertes Aufbauprogramm im gesamten Stadtgebiet, das zunächst eine Verlegung des Botanischen Gartens an den Hochschulcampus zum neu errichteten Drude-Bau vorsah. Doch als 1968 die Botanikausbildung in Dresden eingestellt wurde, landete dieser Plan schnell bei den Akten.
Der Wiederaufbau des Gartens erfolgte nun größtenteils in Eigenleistung. Da keine Mittel für Baumaßnahmen eingeplant waren, brauchten die Mitarbeiter nicht nur hohe Einsatzkraft, sondern auch viel Kreativität.
Das zeigt etwa der Bau des Tropenhauses. Es besteht aus zwei Normgewächshäusern. Eines davon stellten die Mitarbeiter bei der Campus-Umstrukturierung sicher – es sollte eigentlich verschrottet werden. Das zweite wurde dem Hersteller nicht wie geplant abgenommen. Auf vielfältigen Wegen sammelte man Geld zusammen, um es nach Dresden zu bringen. Schaltafeln, Gerüste und Beton liehen die Mitarbeiter von einer nahen Großbaustelle. Nach unzähligen Arbeitsstunden und unter Einsatz harter körperlicher Arbeit konnte das heutige Regenwaldhaus so im Juli 1981 die ersten Besucher begrüßen.
Text der Informationstafel im Botanischen Garten, © Dr. Barbara Ditsch, Anne Göhre