Lebensraum Totholz - Die Benjeshecke
Diese sogenannte Benjeshecke mag auf den ersten Blick bloß wie abgelegtes Gestrüpp erscheinen. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich der Wall aus Totholz jedoch als wertvoller Lebensraum für Tiere.
Insekten, darunter viele Käferarten, legen im morschen Holz ihre Eier ab – die Larven finden hier Schutz und Nahrung. Bestimmte Wildbienen nutzen später die Fraßgänge der Käfer als Kinderstube. Verschiedensten Insekten, Tausendfüßern, Spinnen und Asseln bietet die Benjesheckeauch ein schützendes Winterquartier. Wirbeltiere wie Igel, Reptilien und Lurche suchen im Totholzdickicht Unterschlupf. Zu den Vogelarten, die im Sichtschutz der toten Zweige brüten, zählen beispielsweise die Goldammer und der Zaunkönig.
Die Brüder Heinrich und Hermann Benjes beschrieben 1986 diese kostengünstige Möglichkeit, naturnahe Hecken in der Agrarlandschaft anzulegen. Vögel und der Wind tragen im Lauf der Zeit Samen von Gehölzen in den Wall ein. Wenn man der Natur ihren Lauf lässt, entwickelt sich daraus nach und nacheine Hecke aus Sträuchern und Bäumen, die aus der nahen Umgebung stammen.
Text der Informationstafel im Botanischen Garten, © Dr. Barbara Ditsch, Anne Göhre