Wer pfeift denn da?
Nachts erfüllt ein vielstimmiges Pfeifen die Wälder im karibischen Raum – ganz abweichend vom heimischen Quaken erklingt ein melodisches Froschkonzert.
Coqui-Pfeiffrösche aus Puerto Rico leben auch hier im Regenwaldhaus II. Ihr Name gibt lautmalerisch den Ruf wieder, mit dem sie lautstark ihr Revier abgrenzen und um Weibchen werben.
Tagsüber verbergen sie sich vor der Sonne, denn ihre Haut darf nicht austrocknen. Jungtiere leben oft unter Blättern im schattigen Unterwuchs des Waldes. Die erwachsenen Tiere bevorzugen höhergelegene Stellen, wie wassergefüllte Trichter von Bromelien im Kronendach. Diese kleinen Zisternen nutzen sie auch gern als Kinderstube.
Der Vater bewacht das Gelege und sorgt dafür, dass es nicht austrocknet. Da die Jungtiere das Kaulquappen-Stadium noch im Schutz der Eihülle durchlaufen, schlüpfen nach ca. 17 bis 26 Tagen „fertige“, etwa 6 mm kleine Frösche.
Auf dem Speiseplan der Pfeiffrösche stehen u. a. Schaben und Asseln. Sie unterstützen auf diese Weise die biologische Schädlingsbekämpfung im Regenwaldhaus II.
Text der Informationstafel im Botanischen Garten, © Dr. Barbara Ditsch, Anne Göhre