14.02.2025
Unsere Pflanze der Woche: Das Persische Eisenholz
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Lang bevor sich der rot gerandete Blattaustriebe zeigt, erscheinen die in kompakten Köpfchen angeordneten Blüten.
Das Persische Eisenholz - Parrotia persica (DC.) C. A. Mey.
Im Sonnenschein kommt der Kontrast zwischen den kleinen, schwarzen, Schutz gebenden Schuppenblättern und den Büscheln leuchtend karminroter Staubfäden des Persischen Eisenholzbaums besonders gut zur Geltung. Im Orientrevier entfaltet der Baum aus der Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae) gerade seine Blüten.
Das sommergrüne Gehölz stammt aus den feuchtwarmen Laubwäldern des Südkaukasus und Irans. Die nur 2 Arten umfassende Gattung Parrotia wurde zu Ehren des Arztes und Naturforschers Friedrich Wilhelm Parrot (1791–1841) benannt. Der gebürtige Karlsruher lehrte an der Universität Tartu (Dorpad) in Estland, bereiste den Kaukasus mehrfach und leitete 1829 die erste wissenschaftliche Expedition in die Gipfelregion des 5.137 m hohen Berges Ararat.
Natürliche Begleitpflanzen des Persischen Eisenholzes sind z. B. Buchsbaum (Buxus sempervirens L.), Stechpalme (Ilex aquifolium L.), Kornelkirsche (Cornus mas L.) und Stauden wie der Waldmeister (Galium odoratum (L.) Scop.) und etliche Storchschnabel- und Primel-Arten. In seiner Heimat wird der meist mehrstämmig wachsende Baum bis zu 30 m hoch, in unseren Gärten und Parks erreicht er selten mehr als 10 Meter.
Lange bevor sich der rot gerandete Blattaustrieb zeigt, öffnen sich früh im Jahr die in kompakten Köpfchen angeordneten Blütenknospen. Neben Zwitterblüten, die Früchte hervorbringen können, kommen auch rein männliche Blüten vor. Der von ihnen gebildete Blütenstaub erhöht die Chance auf erfolgreiche Windbestäubung.
Das Holz des Baumes ist so schwer, dass es im Wasser sinkt – daher der Name Eisenholz. Das dekorative, mehrfarbige Muster seiner schuppig abblätternden Borke erinnert an Platanen.
Die wechselständigen Blätter ähneln denen der Zaubernuss. Schon im Frühherbst setzt die Laubfärbung ein. An sonnigen Standorten nehmen die Blätter besonders lebendige Farbtöne an: Der Eisenholzbaum wird dann in einem wochenlangen Farbenspiel von Gelb über Orange bis hin zu leuchtendem Scharlachrot ein zweites Mal im Jahr zu einem bemerkenswerten Blickfang.
(KW 7/25)
Etwa 10.000 Pflanzenarten wachsen im Botanischen Garten der TU Dresden. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen regelmäßig ein Beispiel aus dieser Vielfalt näher vor. Die Besonderheiten unserer wissenschaftlichen Pflanzensammlung zeigen sich auf vielerlei Art und Weise: in erstaunlichen Anpassungen, wunderlichen Namen, einer interessanten Verwendung oder auch in einer außergewöhnlichen Blütenpracht.
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