WiSe24/25 - Hauptstudium
Ausgangspunkt für unsere Arbeit am Lehrstuhl ist die Wertschätzung des Bestehenden, sie bildet für uns die Grundlage, auf der wir in unserer Arbeit als Architekt:innen aufbauen dürfen. Unser Tun steht immer im Kontext eines größeren Ganzen, so sehen wir Häuser weniger als Objekte, sondern als spezifische Gebilde, die Teil eines Organismus sind, sei es Gebautes oder Natur.
Aus diesen Gedanken heraus möchten wir uns im dritten Entwurf, den wir im Wintersemester 2024 - 2025 für Studierende im Hauptstudium anbieten, dem Thema der Verwandtschaft von Häusern widmen und untersuchen, wie diese durch ihre äußere Gestalt und innere Struktur zu einem Ensemble werden können.
Wir werden bestehende Blockstrukturen in Halle an der Saale ergänzen und der Frage nachgehen, auf welche Art und Weise sich die Nutzung eines Gebäudes in seiner äußeren Gestalt zeigen kann. Den Fokus werden wir auf die Entwicklung der Fassade als Gesicht zur Stadt legen und studieren, welche Möglichkeiten uns zur Verfügung stehen, so etwas wie eine Verwandtschaft zu erzeugen, zu bestehenden Gebäuden und innerhalb des Ensembles selbst. Wir begeben uns auf die Suche nach einer Balance aus Ähnlichkeit und Eigenständigkeit und werden auf diesem Weg die Elemente betrachten, die den spezifischen Ausdruck eines Gebäudes seiner Umwelt gegenüber generieren: die Wand und ihre Öffnungen, die sowohl Teil eines Innenraumes sind als auch die Räume der Stadt bilden.
Anhand von Referenzen möchten wir untersuchen, wie sich Gebäude gegenüber der Stadt zeigen, wie eine Wand mit ihrer Umgebung vermitteln kann, durch ihre Proportionen und die Art, wie Öffnungen gemacht sind, und in welchem Verhältnis diese Öffnungen zu den dahinterliegenden Räumen stehen. Die Frage des Reliefs im Zusammenhang mit Materialisierung und Konstruktion interessiert uns, und welche Bedeutung Tiefe und Schattenwirkung für den Ausdruck einer Fassade haben können.
Es gilt mindestens zwei Gebäude innerhalb eines städtischen Blockes zu entwerfen, die unterschiedliche Nutzungen beinhalten: Produktion, Handel und Wohnen.
Wir denken an eine Mischung von kleinteiligen Gewerbeeinheiten wie Werkstätten oder Handwerksbetrieben zusammen mit Laden- und Verkaufsflächen. Ergänzt wird dieses Angebot durch kollektive Wohnformen für die Mitarbeitenden der Betriebe. Das Ensemble soll einen Beitrag zur Identität des Quartiers leisten und zusammen mit den Aussenräumen ein lebendiges, räumliches Gefüge erschaffen.
Das Projekt wird in Zweiergruppen bearbeitet, die Arbeit in den Zeichenräumen am Lehrstuhl wird gewünscht. Im Rahmen des Vertiefungsentwurfs ist eine Bearbeitung als Einzelarbeit möglich.
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Sommersemester 2024
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Wintersemester 2023 -2024