Wasserbau und Umwelt
Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Das Vorhandensein von Wasser in ausreichender Quantität und Qualität ist die essentielle Randbedingung für vielseitige Nutzungen und Basis allen wirtschaftlichen Handelns. Die Entwicklung von Siedlungen, Landwirtschaft, Industrie und Transportwegen erfordert bauliche Aktivitäten im und am Gewässer zum Zweck der Trinkwasserversorgung, der Speicherung, der Energiegewinnung, der verkehrlichen Nutzung, des Hochwasserschutzes, des Wassertransports, usw.
Die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser wird mit zunehmender Bevölkerungsdichte und dem globalen Klimawandel wichtiger denn je. Wasserkraftwerke liefern ökologischen Spitzenstrom, Seehafenstädte mit modernen Güterumschlagzentren sind die am stärksten prosperierenden Wirtschaftsstandorte, Wasserstraßen sind leistungsstark und zugleich die ökologisch verträglichsten Verkehrswege, Talsperren werden multifunktional gesteuert, Hochwassermanagementsysteme im Küsten- und Binnenbereich schützen risikogesteuert vulnerable Bereiche, die Fischerei stellt hohe Ansprüche an die Gewässerqualität und -struktur, die Landwirtschaft hängt unmittelbar am Tropf(en) der Gewässer und schließlich spielen sich Freizeitaktivitäten im und am Gewässer ab. Neben diesem anthropogen geprägten Nutzen sind die Gewässerlandschaften zugleich die Lebensadern unseres Planeten und Lebensraum vieler terrestrischer und aquatischer Organismen. Bauen im und am Wasser bedeutet somit „Bauen in der Umwelt“.
Erfolgreicher Wasserbau erfordert die Berücksichtigung und Abstimmung dieser vielseitigen Nutzungen. Der Wasserbauexperte muss sich interdisziplinären Anforderungen stellen. Umfangreiche hydraulische, morphologische, hydrologische und hydrotechnischanlagenspezifische Kenntnisse und Kompetenzen sind für die Aufstellung von technischen und naturnahen Lösungen ebenso relevant wie die Fähigkeit zur Beurteilung und frühzeitige Integration naturschutzfachlicher Aspekte in der Planungsphase. Nur dann wird die Umweltverträglichkeitsprüfung bestanden. Wasserbau findet auf Grund und Boden statt und hat eine enge Beziehung zur Geotechnik. Die Oberflächengewässer finden ihre unterirdische Entsprechung im Grundwasser, dessen Druck und Strömung standsicherheitsrelevanten Einfluss auf die Wasserbauwerke nehmen kann. Methodische Kompetenzen in der hydronumerischen Simulation ermöglichen die Beurteilung komplexer, instationärer Strömungssituationen, Erfahrungen im wasserbaulichen Versuchswesen liefern nachhaltiges Verständnis prozessrelevanter Strömungs- und Transportvorgänge.
In der Vertiefung Wasserbau und Umwelt werden die drei Schwerpunkte Konstruktiver Wasserbau, Umweltorientierter Wasserbau sowie Geotechnik im Wasserbau angeboten. Alle Studentinnen und Studenten der Vertiefung Wasserbau und Umwelt erwerben umfassende Kompetenzen in der hydraulischen und konstruktiven Gestaltung und Bemessung sowie im Betrieb wasserbaulicher und wasserwirtschaftlicher Anlagen. In direktem Zusammenhang werden geotechnische, ökologische und verkehrswasserbauliche Fragestellungen in die Ausbildung mit einbezogen. Eine zentrale Zukunftsfrage ist mit dem Einfluss des Klimawandels auf den Wasserhaushalt verbunden, insbesondere auf die Extremwetterereignisse. Daher werden die Wirkungszusammenhänge und Implikationen in qualifizierter Form bei der Planung langlebiger hydrotechnischer Anlagen berücksichtigt und Ansätze aus dem Bereich des Risikomanagements vertieft, die eine effiziente Maßnahmengestaltung erlauben. Die umweltgerechte wasserwirtschaftliche und verkehrliche Nutzung der Wasserressourcen sowie die klimabedingten Auswirkungen und die zu ergreifenden Maßnahmen bilden Kernpunkte der Vertiefung.
Schwerpunkte:
- Konstruktiver Wasserbau
- Umweltorientierter Wasserbau
- Geotechnik im Wasserbau
Detaillierten Informationen zu den Pflicht- und Wahlpflichtmodulen der Vertiefung Stadtbauwesen und Verkehr finden Sie in der Rubrik Vertiefungen. Aus dieser Übersicht werden Sie zu den entsprechenden Modulen sowie zum zur Verfügung stehenden Studienmaterial weitergeleitet. Dieses steht allerdings nur eingeschriebenen Studenten zur Verfügung.
Für erste Informationen zu den in den jeweiligen Modulen und Fächern behandelten Inhalten sei auf die Modulbeschreibungen in der Studienordnung verwiesen.