TP B6 - Bauwerksbeschriftung
Ziele
Der Baukonstruktionslehre und der Bauwerksbewirtschaftung kommen eine Art "Klammerfunktion" für die weiteren Teilprojekte innerhalb des Projektes "virtuelles Haus" zu. Im Gegensatz zur Baukonstruktionslehre (TP B1), die sich schwerpunktmäßig mit der baufachlichen Durchführung von Neubaumaßnahmen beschäftigt, erstreckt sich die Bauwerksbewirtschaftung (TP B6) über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes. Die hohe Komplexität der Bauwerksbewirtschaftung ist auf die Beteiligung sehr vieler Berufsgruppen bzw. Lehrgebiete zurückzuführen.Zur effizienten Ausführung der Bauwerksbewirtschaftung ist es nötig, die Methoden und Werkzeuge der EDV und Informationstechnik zur Modellierung, Verwaltung und Visualisierung der Baubestandsinformationen den Studenten systematisch im Zusammenhang mit ihrer bauspezifischen Nutzung zu vermitteln. Innerhalb der Bauwerksbewirtschaftung werden die wesentlichen Basistechnologien der angewandten Informatik im Bauwesen benötigt: CAD und Computergrafik, Datenbanken und Algorithmen, Software Engineering sowie Netzwerke und Werkzeuge der künstlichen Intelligenz.
Die Professur für Computeranwendung im Bauwesen (CiB) entwickelt im TP B6-Bauwerksbewirtschaftung, drei Lehrmoduln, welche den Zusammenhang zwischen Bauproduktmodellierung, Bauprozessmodellierung und Bauwerksverwaltung im Rahmen des Computer Aided Facility Management (CAFM) darstellen. Im Teilprojekt soll die Lehre im Bereich Bauinformatik multimedial am Beispiel der Bauwerksbewirtschaftung aufbereitet werden.
Arbeitsaufgaben
Die Umsetzung dieser Ziele erfolgt in zwei Schwerpunkten "Modularisierung, Nutzerprofile, Selbstkontrollen sowie Simulation, Visualisierung".Modularisierung, Nutzerprofile, Selbstkontrolle
Ausgehend von Vorarbeiten werden die im HTML-Format verfügbaren Skripte zu den Themen: CAD - Grundlagen für Bauingenieure, Informationssysteme und Informationsmanagement, CAD und Facility Management überarbeitet. Es erfolgt eine strenge modulare Strukturierung in hierarchisch gegliederte Module. In einem zweiten Schritt werden die HTML-Dokumente um einen Wissenskontrollteil erweitert. Die Ergebnisse dieser Multiple-Choice-Tests können nutzerbezogen gespeichert werden. Aus der Auswertung der bisher vom Nutzer erzielten Ergebnisse werden Empfehlungen zur weiteren Bearbeitung sowie zur Generierung der Modulinhalte abgeleitet.Im Einzelnen werden folgende Module zur darbietenden und aktivierenden Lehre entwickelt:
- Modul "CAD-Grundfunktionen"
In diesem Modul werden den Studierenden die dv-seitigen Grundlagen des CAD-Einsatzes erläutert, die in den TP B1 bis B5 benötigt werden. Weiterhin werden Grundfertigkeiten im Umgang mit dem dv-Werkzeug zur Lösung der bauspezifischen Aufgaben erworben. - Modul "Problemanalyse, Design und Datenstrukturen"
In diesem Modul erwerben die Studierenden Wissen, um die in den TP B1 bis B5 entwickelten Teilmodelle analysieren und dokumentieren sowie informationstechnisch modellieren und dv-seitig prototypisch implementieren zu können. - Modul "CSCW - Methoden"
In diesem Modul werden einerseits anwendungsbezogene Grundfertigkeiten der Informationstechnik aufbereitet. Die Studenten bedienen sich dieser Fertigkeiten, um ihre projektorientierte Entwurfsaufgabe in Teilgruppen als "virtuelles Planungsteam" lösen zu können. Andererseits wird Studierenden des Vertiefungsstudiums weiterführendes Wissen zu Methoden und Basistechnologien vermittelt. Diese Arbeiten werden mit Unterstützung durch das Stabsprojekt S2 durchgeführt.
Simulation und Visualisierung
Es erfolgt eine Vernetzung der Skriptinhalte mit den Beispielprojekten "Intelligent Workplace" und "Virtuelles Haus".
Die hier entwickelten Module umfassen einen interaktiven Problemlösungsteil mit zugehörigen Simulationen.
Im Einzelnen werden folgende Module weiterentwickelt:
- Als Ergänzung der vorhandenen Projektdokumentation wird ein Informationssystem "Umweltdaten zu Baukomponenten des Wohnungsbaus" angelegt. Informationen zu "embodied energy" und Emissionswerten können für die Baumaterialien und Baukomponenten des Beispielprojektes "Virtuelles Haus" zusätzlich von den Studierenden benutzt werden. Stoffströme werden visualisiert. Durch die Benutzung verschiedener Baumaterialien und -komponenten können die Studenten ihre Entwurfsaufgaben im Sinne des ökologischen Bauens optimieren. Durch die Einbindung in das Modul Bauwerksbewirtschaftung wird der Gedanke der Nachhaltigkeit besonders unterstrichen.