14.03.2022
Zur Jährung des Geburtstages Alfred Hütters
Um dem Wirken, den Werken und der Persönlichkeit des Hochschullehrers und Wissenschaftlers Alfred Hütter ein ehrendes Gedenken zu bewahren, wurde das Laboratorium des Instituts für Baustoffe an der Technischen Universität nach dem deutschen Bauingenieur Professor (em.) Dr. Ing. Dr. Ing. e. h. Alfred Hütter benannt.
Dieser wurde am 13. März 1915 in Pirna geboren. An der damaligen Technischen Hochschule in Dresden studierte er bis 1939 Bauingenieurwesen und absolvierte sein Diplom in dieser Fachrichtung mit Auszeichnung.
Den Ausgangspunkt seiner beruflichen Karriere legte er im Statik-Büro von Prof. Dr. Kurt Beyer. Dort war er nicht nur einer der engsten Mitarbeiter Beyers, sondern auch sein Schüler. So promovierte er im Jahre 1942 mit einer Dissertation über Spannungsspitzen in gelochten Blechen.
Unmittelbar nach Kriegsende war er als leitender Mitarbeiter in der Abteilung Bauwesen der Landesregierung Sachsen tätig und setze seine ganze Energie dafür ein, den Wiederaufbau Sachsens und der Stadt Dresden voranzutreiben.
Zwischen 1951 und 1958 wurde ihm die Leitung der Prüfdienststelle Bauwesen des damaligen Deutschen Amtes für Material- und Warenprüfung (ASMW, später MPA) in Dresden überlassen. In diesen Jahren eignete er sich sein fundiertes Wissen und die tiefgründigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Baustoffe an. Im Zusammenspiel mit seinen Qualifikationen als Statiker und Konstrukteur war seine Expertise in der Baupraxis sehr angesehen. So stellte er seine fachliche Anleitung unter anderem beim Aufbau der Versuchshalle für die Sektion Bauingenieurwesen am Zelleschen Weg unter Beweis.
Im Jahr 1952 wurde Hütter als Lehrbeauftragter an die Fakultät Bauwesen der Technischen Hochschule Dresden bestellt und 1953 zum Honorarprofessor ernannt. Mit Blick auf seine Verdienste und durch seinen hervorragenden Ruf als Hochschullehrer wurde er 10 Jahre später (1963) zum Professor des Lehrstuhls für Baustoffe und Festigkeitslehre berufen.
Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1980 blieb er in diesem Lehramt tätig, zuletzt als leitender Verantwortlicher des Wissenschaftsbereiches „Baumechanik und Baustoffe“.
Seine theoretischen und praktischen Kenntnisse gab er als wissenschaftlicher Betreuer und Gutachter nicht nur einer beachtlichen Anzahl inter-/nationaler Doktoranden mit auf den Weg, sondern setze diese auch bei der Ausarbeitung von diversen Studien- und Lehrmaterialien ein.
Ebenso war er Mitglied in zahlreichen Gremien. Zu nennen wären hier beispielsweise die Bauakademie und der Forschungsrat der DDR, der wissenschaftliche Beirat für Bauingenieurwesen und Architektur des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen, sowie die RILEM. Insbesondere dort fanden seine Forschungsergebnisse hohe Anerkennung, so dass ihn diese, auch heute noch bedeutende internationale Organisation für Ingenieure*innen, im Jahr 1967 zu ihrem Präsidenten wählte. Im darauffolgenden Jahr wurde unter seiner Regie das RILEM-Symposium „Bitumen im Bauwesen“ in Dresden veranstaltet und erfreute sich an reger internationaler Beteiligung.
Um seine Verdienste um die Entwicklung des Bauwesens in der Deutschen Demokratischen Republik feierlich zu rühmen, wurde ihm im Jahr 1980 die Würde des Doktor-Ingenieurs ehrenhalber verliehen.
Kurz nach Vollendung seines 69. Lebensjahres wurde Alfred Hütter am 22. März 1984 durch den plötzlichen Tod aus seiner aktiven wissenschaftlichen Tätigkeit herausgerissen. Eine letzte Würdigung wurde ihm durch die Weihe des Laborgebäudes und der Versuchshalle in der Georg-Schumann-Str. 7a im Jahre 2010 zu teil.
Quellen:
HEINZ OPITZ (1975): Professor Dr.-Ing. Alfred Hütter 60 Jahre. w: Bauplanung, Bautechnik 29 (3), S. 131
RUDOLF KNÖNER (1984): Nachruf für Professor (em.) Dr. Ing. Dr. Ing. e. h. Alfred Hütter. w: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden 33 (3), S. 1 – 2