Entwicklung eines Verfahrens und Machbarkeitsstudie zur Herstellung von Dickfurnier
Leitung: | Prof. Dr.-Ing. Peer Haller |
Bearbeitung: | Julia Schreiber, Dipl.-Forstw. Robert Putzger, Dipl.-Ing. |
Externe Kooperationspartner: |
OM Maschinenbau GbR, 09526 Olbernhau (Deutschland) |
Laufzeit: | 01.12.2010 - 28.02.2013 |
Finanzierung durch: | Finanziert aus Mitteln der Europäischen Union und des Freistaates Sachsen Sächsische Aufbaubank - Förderbank- Europäischer Fond für regionale Entwicklung (EFRE) |
Nach einer umweltrelevanten Erhebung des statistischen Bundesamtes für das Jahr 2003 ist die Baubranche in Deutschland mit über 60% am Abfall- und Reststoffaufkommen beteiligt. Umrnnachfolgende Generationen nicht noch weiter zu belasten, müssen zukunftsträchtige Baustoffe den Nachweis ihrer Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit erbringen. Der Werkstoff Holz kann dies in einer besonderen Weise erfüllen.rnDie Bedeutung des Baustoffes Holz und der Beitrag, den er über das Bauwesen hinaus zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten kann, werden entscheidend davon abhängen, in welchem Umfang mit dem „Produkt Holz“ anstehende Aufgaben wirtschaftlich und qualitativ befriedigend gelöst werden können. Die Funierherstellung zählt zu den rohstoffeffizientesten Bearbeitungstechniken der Holzbranche, ist aber aufgrund der Sprödigkeit des Materials auf dünne Querschnitte beschränkt.rnHolz ist ein poröses Material mit einem Porengehalt von weit über 50%, das sich unter Zufuhr von Wärme (ca. 130°C) und Feuchtigkeit schaumstoffartig zusammendrücken lässt, ohne dass dabei die Zellstruktur geschädigt wird. Durch ein anschließendes Abkühlen wird das Holz in einen plastifizierten Zustand versetzt, der durch erneute Temperaturzufuhr in wasserdampfgesättigter Luft rückgängigrngemacht werden kann. Somit gewinnt das Holz eine Elastizität von nahezu 100% und kann dadurch geformt werden.rnDiese Betrachtungsweise eröffnet die Möglichkeit der Herstellung von Dickfunierplatten mit einer Dickernvon mehr als 2 cm, da während des Abschälens gleichzeitig verdichtet wird. Das Abschälen eines Baumstammes führt zu einer Rohstoffersparnis von mehr als 50% gegenüber herkömmlichem Schnittholz. Diese teilverdichteten Platten erweitern nicht nur das bestehende Holzsortiment, sondernrneröffnen gerade wegen ihrer besonderen Eigenschaften zahlreiche neue Holzbearbeitungsmöglichkeiten,rnwie zum Beispiel das Formen zum Leichtbauholzrohr.