Aug 01, 2016
City2Share: Forschungsprojekt vernetzt Förderung der E-Mobilität und Aufenthaltsqualität in urbanen Quartieren
Weniger Verkehr mit weniger Emissionen für mehr Lebensqualität mit besserer Mobilität - auf diese knappe Formel lässt sich das Ziel des Forschungsprojektes "City2Share" zusammenfassen. Ballungsräume wie München und Hamburg stehen durch ihr dynamisches Wachstum, die Konkurrenz um Flächen und die immer noch hohe Luftschadstof- und Lärmbelastung bei der Bewältigung des wachsenden Mobilitätsbedarfs vor großen Herausforderungen. In hochverdichteten Quartieren kommt zudem der Schaffung von Flächen mit hoher Aufenthalts- und Erholungsqualität eine immer größere Rolle zu.
Das Vorhaben verbindet daher in einem völlig neuen Ansatz Multimodalität, urbane Elektromobilität, autonomes Fahren sowie e-Carsharing und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
In den kommenenden vier Jahren untersucht dazu ein Konsortium von Unternehmen, der öffentlichen Hand und Forschungseinrichtungen in Innenstadtrandgebieten den Erfolg neuer Konzepte auf Basis der E-Mobilität. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert das Forschungsprojekt im Rahmen des Programmes "Erneuerbar Mobil" mit 5,8 Mio. Euro. Konsortialpartner sind unter der Führung vom BMW die Landeshauptstadt München, SWM und MVG, Hamburger Hochbahn, Siemens, UPS, DriveNow, die Universität der Bundeswehr München, TU Dresden und das Deutsche Institut für Urbanistik (difu).
City2Share fördert den Umstieg auf nachhaltige Mobilitätsangebote und integriert Individual- und Lieferverkehr in Innenstadtrandbereichen in ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept. Schwerpunkt ist zudem einen die Entwicklung und Erprobung eines innovativen Sharing-Systems mit teils autonomen Elektrofahrzeugen und induktiven Ladestationen sowie die Einbindung von Pedelecs in das bestehende Mietradsystems. Über so genannte "Elektromobilitätsstationen" werden die zwei- und vierrädrigen Mietfahrzeuge mit den bestehenden Verkehrssystemen des Öffentlichen Nahverkehrs wie U-Bahn, Bus und Tram verknüpft. Neue multimodale Informations- und Zugangssysteme kombiniert mit hoher Bürgerbeteiligung erleichtern den Umstieg vom eigenen PKW auf nachhaltige Mobilitätsangebote. Herausforderungen sind dabei vor allem das Betriebskonzept der Sharing-Systeme, die technische Komplexität der Fahrzeuge, die unbekannten verkehrlichen Wirkungen und die offenen Fragen zur Nutzerakzeptanz.
Konkret wird das Projekt City2Share in ausgewählten Innenstadtrandgebieten von München und Hamburg umgesetzt. In den jeweiligen Stadtquartieren sollen die innovativen Mobilitäts- und Lieferkonzepte umgesetzt werden. Über ein Partizipationsverfahren werden Bürgerinnen und Bürger beider Quartiere früh in das Projekt miteinbezogen, um die Konzepte und Lösungen und deren Wirkungen zu diskutieren. Über Begleitforschung und Nutzerakzeptanzstudien werden die Wirkungen der Maßnahmen erforscht und dokumentiert. Die Übertragbarkeit auf andere Städte wird untersucht.
Informationen für Journalisten
Professur für Verkehrsökologie
Dipl. Verkehrsing. Rosemarie Baldauf
Tel.: +49 351 463-36692