18.12.2024
Für eine systematische und praxisnahe "Smart City"-Definition: TUD-WISSENSARCHITEKTUR beginnt Kooperation mit dem Bundesverband Smart City
"Smart City" - Was ist das eigentlich genau? Der Begriff ist beliebt und wird doch teils verengt, teils unscharf benutzt. Das WISSENSARCHITEKTUR - Laboratory of Knowledge Architecture engagiert sich nun zusammen mit der Professur Digital City Science (DCS, HafenCity Universität Hamburg) in einer Kooperation mit dem Bundesverband Smart City, um eine einheitliche, praktikable Terminologie zu erarbeiten.
Unscharfe Begrifflichkeiten behindern die digitale Transformation
Eine 2023 erfolgte Analyse des Bundesverbands von bestehenden Smart-City-Glossaren zeigte, dass nur etwa 7% der Begriffe in mehreren Quellen übereinstimmen. Viele Begriffe, insbesondere aus internationalen Kontexten, werden uneinheitlich oder missverständlich genutzt. Das erschwert in Städten und Kommunen die Kommunikation, behindert sektorübergreifende Projekte und lähmt die Transformation auf lokaler wie nationaler Ebene. Eine Reduktion auf Buzzwords und Floskeln kann außerdem zu einer tendenziellen inhaltlichen Oberflächlichkeit in der Nutzung führen.
Meta-Terminologie für zukunftsgerichtete Kommunen und Regionen von morgen
Eine „Meta-Terminologie für zukunftsgerichtete Kommunen und Regionen von morgen“ soll nun Abhilfe schaffen. Sie sollte die aus kommunaler Sicht wichtigsten Themen rund um Smart Cities beinhalten und definieren und dabei helfen, künftige Projekte und Diskurse produktiv, erfolgreich und eindeutig zu gestalten.
Die ersten Ansätze wurden im Rahmen eines Workshops während der Smart Country Convention im November 2023 vorgestellt und intensiv mit Vertreter:innen aller Stakeholdergruppen diskutiert.
Projekt Smart-City-Terminologie: systematisch und praxisnah
Im Jahr 2025 werden die TUD-WISSENSARCHITEKTUR - derzeit wissenschaftliche Leitung im Modellprojekt Smart City Dresden - die DCS Hamburg und der Bundesverband die Ergebnisse weiterentwickeln.
Das Projekt Smart-City-Terminologie stellt folgende Aspekte in den Fokus:
- Schnittstellen und Anschlussfähigkeit: Standards und eine gemeinsame Sprache können die Vergleichbarkeit und Zusammenarbeit verbessern.
- Kommunikation und Relevanz: Klare Begriffe sind essenziell, um Transparenz und Verständnis bei allen Akteuren, einschließlich Journalist:innen und Bürger:innen, zu schaffen und auf diese Weise auch die gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern.
- Soziale Dimension: Begriffe sollten nicht nur technische, sondern auch kulturelle und soziale Aspekte reflektieren.
- Arbeitsprozesse: Die Entwicklung soll flexibel, dynamisch und praxisorientiert erfolgen, wobei sich die Mitwirkenden auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Die Teilnehmenden einigten sich darauf, dass der Prozess anhand eines „lebenden Dokuments“ konzipiert und durchgeführt wird, das kontinuierlich weiterentwickelt und an neue Anforderungen angepasst wird.
Ziel der neuen Smart-City-Terminologie ist es, eine systematische und praxisnahe Taxonomie zu entwickeln, die sektorübergreifende Begriffe definiert, Missverständnisse reduziert und internationale Anschlussfähigkeit gewährleistet. So kann die Digitalisierung deutscher Kommunen als Exportgut und Wissensprodukt „Smart City made in Germany“ weltweit nutzbar werden.
Expert:innen sind herzlich eingeladen
Fachleute, die Interesse an einer Mitarbeit im Projekt haben, können sich über ein Kontaktformular mit dem Team in Verbindung setzen.