Oct 17, 2016
Potnia Theron. Das Tier in Wissenschaft und Kunst
24. Oktober 2016 bis 28. Januar 2017
Eine Ausstellung der Kustodie der TU Dresden
in der Altana Galerie im Görges-Bau, Helmholtzstraße 9, 01069 Dresden
Öffnungszeiten: wochentags von 10:00 -18:00 Uhr
Schon beim Betreten des Ausstellungshauses im Görges-Bau zwitschert, tiriliert und zirpt es – unter die vielen verschiedenen Vogelstimmen mischen sich klappernde, brummende, dröhnende Geräusche von Maschinen. Die Soundcollage „same animal but different position“ (2016) der Leipziger Künstlerin Klara Meinhardt ist Intro zur Ausstellung und zugleich inhaltliche Klammer, wenn die Maschinengeräusche auch auf die Versuchseinrichtungen und historischen Elektromotoren des Elektrotechnischen Instituts verweisen und momenthafte Augenblicke, Natur und Technik eine irritierende Gleichzeitigkeit erfahren.
Auf Einladung der Kustodie der TU Dresden hat das Kuratorenteam Klara Meinhardt und Stephan Franck für das Ausstellungshaus, die Altana Galerie, eine Schau konzipiert, die sich dem intensiven Dialog von Gegenwartskunst mit Exponaten aus der Forstzoologischen Sammlung in Tharandt der TU Dresden verschreibt. Schädel, Stopfpräparate von Säugetieren und Vögeln, Lehrmodelle, die Käfersammlung von H. Wiesner und biologische Schaukästen von W. Baer aus der Forstzoologischen Sammlung treffen in der Gruppenschau auf Gemälde, Fotografien, druckgraphische Arbeiten sowie Videos und Installationen von 19 KünstlerInnen aus Leipzig, Berlin, Lyon, Wien und Dresden. Viele von ihnen studieren oder haben in der Fachklasse Installation und Raum von Professor Joachim Blank an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig studiert.
In den Arbeiten, die zum Teil eigens für die Ausstellung und in Auseinandersetzung mit der Tharandter Sammlung konzipiert wurden, spielen das paradoxe Mensch-Tier-Verhältnis und die Korrelationen von Natur und Wissenschaften eine zentrale Rolle. Roter Faden ist dabei immer die Frage nach dem (ungleichen) Machtverhältnis in der wechselvollen und ambivalenten Beziehungsgeschichte zwischen Mensch und Tier, die von kulturellen und wissenschaftlichen Praxen und Innovationen, aber auch Irrtümern und Verfehlungen erzählt.
Aktuelle Forschung zum Thema Tier wird am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD), einem Exzellenzcluster an der Technischen Universität Dresden, betrieben. Die neuesten Erkenntnisse von Professorin Elly Tanaka zum Axolotl, das abgetrennte Gliedmaßen regenerieren kann, haben weltweit Aufsehen erregt und können mit Mikroskopen und Schautafeln in der Ausstellung nachvollzogen werden.
Indem die Ausstellung „Potnia Theron“, der Titel geht zurück auf die antike Schutzgöttin der Tiere, die historische Lehrsammlung aus Tharandt sowie die Axolotl-Forschung miteinbezieht und den individuellen künstlerischen Werken nicht nur zur Seite stellt, sondern echte Bezüge herstellt, gelingt eine vielschichtige Reflexion über ein Thema, das uns und die Gesellschaft immer stärker beschäftigt.
KünstlerInnen:
Ovidiu Anton, Anett Bauer & Silvia Pásztor, Chris Bierl, Joachim Blank, Maike Denker, Andreas Grahl, Kiron Guidi, Renan Ran Harari, Ullrich Klose, Moritz Liebig, Alexander Lorenz, Klara Meinhardt, Frank Moll, Silas Mücke, Grażyna Roguski, Jens Schubert, Mükerrem Tuncay, Eva Walker
In Kooperation mit der Forstzoologischen Sammlung der Fakultät Umweltwissenschaften der TU Dresden in Tharandt, der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB), Leipzig, und dem DFG-Center for Regenerative Therapies Dresden (CRTD)
Mit freundlicher Unterstützung von BG ETEM - Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse
Informationen für Journalisten:
Gwendolin Kremer, M.A.
Leiterin Altana Galerie
Kustodie // Sammlungen – Kunstbesitz - Ausstellungen
Technische Universität Dresden
01062 Dresden
Tel.: +49 (0) 351 463-36405 // -34199
Fax : +49 (0) 351 463-37742
https://www.tu-dresden.de/kustodie/ausstellungen
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Ausgewählte Veranstaltungen:
Freitag, 21. Oktober 2016, 19:00 Uhr
Eröffnung und Performance von Grażyna Roguski
Montag, 21. November 2016, 18:30 Uhr
Prof. Dr. Mark Arenhövel, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, TU Dresden: „Wie fühlt es sich an, eine Fledermaus zu sein?“ Eine philosophische Reflexion über das Verhältnis von menschlichen und nicht-menschlichen Tieren
Görges-Bau, Hörsaal 226 / TU Dresden
Mittwoch 7. Dezember 2016, 17:00 - 22:00 Uhr
IV. Kunst.Markt für junge Kunst in Kooperation mit der studentischen Initiative 10 plus 10