Einfluss von Feuchte, Beleuchtung, Mikrostandort und Keimbett auf die Keimung und Entwicklung von Douglasien verschiedener Provenienzen - ein Gewächshausversuch
An der Baumart Douglasie (Pseudotsuga menzisii Mirb. Franco) besteht seit ihrer Etablierung in Europa ein großes, insbesondere wirtschaftlich orientiertes Interesse. Mit der wachsenden Relevanz des natürlichen Verjüngungspotenzials dieser Baumart treten jedoch zunehmend waldbauliche Fragen zur Verjüngungsetablierung in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang gibt die quantitative und qualitative Dokumentation frühester Entwicklungsstadien Aufschluss über potenzielle Steuerungsmöglichkeiten des Verjüngungserfolgs. Regionale Erfahrungen zur Abschätzung früher Mortalitätsrisiken bei gebietsfremden Baumarten unter mitteleuropäischen Bestandessituationen liegen bisher nur vereinzelt vor.
Das vorliegende Projekt orientiert sich an den folgenden methodischen und inhaltlichen Zielsetzungen:
- | Mit einer standardisierten Versuchsanlage unter Berücksichtigung entscheidender Umweltparameter wie Strahlung und Feuchte (Relevanz für andere Baumarten) kann eine kontrollierte Erfassung des Keimungserfolges realisiert werden. |
- | Die technischen Möglichkeiten zur Umsetzung kontinuierlicher oder periodischer Feuchtemessungen auf natürlich gelagerten (heterogenen, nicht normierbaren) Substraten sind hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit zu prüfen und weiter zu entwickeln. |
- | Für die Erhebung der qualitativen Keimlingsentwicklung und des Wachstums sind spezifische Aufnahmekriterien in Abhängigkeit vom jeweiligen Stadium des Keimlings zu erstellen, die auch eine Übertragbarkeit auf andere Baumarten zulassen. |
- | Durch die Integration verschiedener Herkünfte von P. menziesii in die Untersuchungen kann die Relevanz unterschiedlicher Faktoren und Faktorenkombinationen auch für die früheste Entwicklungsphase und mit Blick auf die Herkunftsempfehlungen der forstlichen Praxis geprüft werden. |
- | Der Keimungs- und Etablierungserfolg kann mit Hilfe charakteristischer Parameter wie Keimprozente, Keimungsgeschwindigkeit, -verlauf und Mortalität quantifiziert werden. Als wesentliche Steuerungsgrößen in dieser Entwicklungsphase gelten die charakteristischen Umweltfaktoren des Mikrostandortes - Feuchte und Strahlung. Darüber hinaus können Aussagen getroffen werden, die zwischen der Bedeutung der Keimfähigkeit (Saatgutqualität) und den Effekten des Mikrostandortes auf die Etablierung unterscheiden. |
- | Die Bewertung der qualitativen Keimlingsentwicklung mittels morphologischer und physiologisch relevanter Ansprachekriterien ergänzt die quantitative Einschätzung. Sie ermöglicht außerdem Aussagen zur Vitalität der Douglasienkeimlinge unter definierten, kleinstandörtlichen Umweltbedingungen und ihre weitere Überlebenswahrscheinlichkeit. |