Optimierte Mischbestandbegründung bei Stieleichen-Winterlinden-Kulturen (OMSK)
Im Rahmen einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur „Nachhaltigen Waldwirtschaft in Russland“ wird ein Forschungsprojekt des Instituts für Waldbau und Waldschutz der TU Dresden mit den Partnern in Tatarstan seit dem Sommer 2015 gefördert. In dem Projekt „Optimierte Mischbestandbegründung bei Stieleichen-Winterlinden-Kulturen“ (OMSK) unter Leitung von Prof. Wagner, wird einer Optimierung der Pflanzenzahlen in der künstlichen Bestandesbegründung von Stieleichen-Winterlinden-Beständen nachgegangen. Diese Waldgesellschaft stößt in Tatarstan an ihre natürliche Arealgrenze. Die Stieleiche ist als ökologisch besonders wertvoll und als ökonomisch besonders interessant anzusehen; wegen der ökologischen Grenzbedingungen ist Samenbildung allerdings ein seltenes Ereignis. So ist es absehbar, dass den tatarischen Forstkollegen das forstliche Vermehrungsgut der Stieleiche für ihre ambitionierten Erstaufforstungsvorhaben fehlen wird. Eine Möglichkeit in dieser Situation stellt die Verringerung der Eichenpflanzenzahlen pro Hektar dar. In dem Vorhaben soll deshalb der Frage nachgegangen werden, ob eine Eichen-Pflanzenzahlreduktion bei der Bestandesbegründung durch die gleichzeitige Begründung mit der Mischbaumart Winterlinde – bei bestimmten Qualitätserwartungen an die Eichenbestände – möglich ist. Winterlinden-Vermehrungsgut ist reichlich verfügbar. Zur Klärung dieser Frage und zur Ableitung optimaler Pflanzenzahlen und Pflanzschema sollen Chronosequenzuntersuchungen in Tatarstan durchgeführt werden, die einen Zusammenhang zwischen Pflanzenzahlen und Qualitätsparametern herstellen. Empfehlungen zu Pflanzenzahlen bei der Bestandesbegründung, sowie Anleitung zur Anlage von Verbandsversuchen nach Nelder sollen für die zukünftige Waldmehrung in Tatarstan günstige Voraussetzungen schaffen.