Räumliche Verteilung von Rotbuche (Fagus sylvatica) und Traubeneiche (Quercus petraea) und deren zoochores Ausbreitungspotential mit Blick auf die Minimierung der Eingriffsintensität beim Waldumbau in Nadelwäldern mit Naturschutzstatus
Räumliche Verteilung von Rotbuche (Fagus sylvatica) und Traubeneiche (Quercus petraea) und deren zoochores Ausbreitungspotential mit Blick auf die Minimierung der Eingriffsintensität beim Waldumbau in Nadelwäldern mit Naturschutzstatus
Der Waldumbau in Wäldern mit Naturschutzstatus birgt erhebliches Konfliktpotential. Einerseits soll der Umbau zu naturnahen Bestandesstrukturen und Baumartenzusammensetzungen durch das aktive Einbringen von Baumarten der heutigen potentiellen natürlichen Vegetation erfolgen, andererseits sollen Waldflächen so wenig wie möglich gestört werden (Prozessschutz). Insbesondere in den Entwicklungs- zonen der Nationalparks ist es deshalb von Bedeutung, Kenntnisse darüber zu erlangen, wie sich die Naturverjüngung der Baumarten Buche und Eiche in naturferne Fichten- bzw. Kiefern-Bestände ausbreitet. Während über die vorwiegend zoochore Ausbreitung der Eichenarten relativ viel bekannt ist, sind die Erkenntnisse zur Zoochorie der Buche gering. Untersucht werden sollen zum einen die Ausbreitungsdistanzen und die jeweiligen Samenmengen, zum anderen eventuell vorhandene Präferenzen der Vektoren für so genannte „safe sites“ (Schutzstellen) mit speziellen kleinstandörtlichen Merkmalen.
Durch die Abschätzung dieses Potentials sollen Störungen im Waldökosystem, wie sie durch groß- flächigen, aktiven Waldumbau verursacht werden können, begrenzt und somit die Eingriffsintensität in Schutzgebieten mit dem Status eines Nationalparks minimiert werden.