Jahrringforschung
Jahresringe bieten ein einzigartiges Geschichtsarchiv, welches sehr wertvoll ist für die Beantwortung von archäologischen bis hin zur ökologischen Forschungsfragen. In der Jahrringforschung, auch Dendrochronologie genannt (aus dem Griechischen: dendron = Holz, chronos = Zeit, logos = das Studium von), macht man sich die Tatsache zunutze, dass Bäume Umweltveränderungen in ihrer Jahrringstruktur aufzeichnen. Die Jahrringbreite variiert beispielsweise von Jahr zu Jahr in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen und (oder) Störungen.
Im DendroLab nutzen wir das Jahrring-Archiv vorzugsweise um zu untersuchen, wie sich verschiedene Umweltprozesse und -bedingungen auf das Wachstum und die Vitalität von Bäumen auswirken. Die gewonnenen Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung für die Bewertung, wie Wälder durch Prozesse des Globalen Wandels beeinflusst werden können, und wie die Forstwirtschaft möglichen negativen Auswirkungen entgegenwirken kann. Die Analyse von historischen Hölzern und Holzkohleresten ermöglicht uns Einblicke in die Baumartenzusammensetzung, die Nutzung und das Wachstum in früheren Zeiten.
Neben Infrastruktur für die Vermessung von Jahrringbreiten stehen im DendroLab hochmoderne Geräte für quantitative holzanatomische Forschung zur Verfügung. In der quantitative Holzanatomie werden anatomische Merkmale des Xylems untersucht, wie z.B. Tracheiden- oder Gefäßgröße, Zellanzahl oder Zellwanddicke, um tiefe Einblicke in die Funktionsweise von Bäumen und in das intra-annuelle Wachstumsverhalten von Bäumen auf Umweltbedingungen zu gewinnen. Holzanatomische Messungen werden an mikroskopischen Bildern von Dünnschnitten gemacht, welche mithilfe eines Rotationsmikrotoms geschnitten werden.