Das Profil des Instituts für Geographie
Historie des Instituts bis 1989
Das Institut für Geographie blickt - gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden und ihren Vorläufereinrichtungen - auf eine lange Tradition zurück.
Geographische Studien konnten in Dresden seit 1874 betrieben werden. In jenem Jahr wurde Sophus Ruge auf einen Lehrstuhl für Geographie und Ethnologie an das Königlich Sächsische Polytechnikum berufen. Vom 29.04.1920 an war Geographie ein eigenständiges Studienfach in der Lehrerausbildung an der Technischen Hochschule Dresden. Dies regelte eine Verordnung des Kultusministeriums, die auf Antrag von Kurt Hassert, der 1917 zum Ordinarius für Geographie und Direktor des Geographischen Instituts der Technischen Hochschule Dresden berufen worden war, erlassen wurde.
Die Entwicklung der Lehre und Forschung zur Geographie ab diesem Zeitpunkt verlief sehr wechselvoll. Das Lehr- und Forschungsprofil wurde aufgrund innerdisziplinärer Tendenzen und des 2. Weltkrieges vielen Wechseln unterworfen. Politische Entscheidungen nach 1945 führten zu einer institutionellen Zersplitterung, die jedoch zugleich mit einer Spezialisierung verbunden war. Die Verkehrsgeographie wurde zur Domäne der 1952 ausgegliederten Hochschule für Verkehrswesen, die Ausbildung der Geographielehrer wurde von der Pädagogischen Hochschule Dresden gesichert, eine fachbezogenen Basisausbildung verblieb an der Technischen Hochschule (ab 1961 Technische Universität) Dresden und die anwendungsorientierte Forschung erfolgte in der Arbeitsgruppe Naturhaushalt und Gebietschakter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Partiell arbeiteten diese Institutionen in der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung, in der Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Geographischen Gesellschaft der DDR und bei der Erarbeitung von Materialien für die räumliche Planung und Information zusammen.
Die Tradition der geographischen Forschung und Lehre in dieser Phase ist mit Namen wie Ernst Neef, Karl Herz, Ludwig Barth und Karl Mannsfeld verknüpft. Letzterer unterstützte Wolfgang Kaulfuß und Manfred Kramer in ihren Bemühungen um die Wiedergründung des Geographischen Instituts an der Technischen Universität Dresden nach 1989.
Die Wiedergründung des Instituts im Jahre 1992
Nach den politischen Umbrüchen 1989/90 wurde die Geographie inhaltlich und institutionell neu positioniert. 1992 fand die Wiedergründung des Geographischen Instituts an der Technischen Universität Dresden statt. Seit dem erfolgt die Ausbildung der Diplom-Geographen und der Lehramtsanwärter "unter einem Dach". Dank der Zusammenarbeit innerhalb der Fakultät und der Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, wie der inzwischen aufgelösten Arbeitsgruppe Naturhaushalt und Gebietschakter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und dem Anfang der 1990er Jahre gegründeten Institut für Ökologische Raumentwicklung, kann eine breit angelegte Ausbildung mit zahlreichen Spezialisierungsmöglichkeiten gewährleistet werden.
(Quelle: Kaulfuß, Wolfgang & Hartmut Kowalke (2003): Das Institut für Geographie an der Technischen Universität Dresden. Zum 10jährigen Jubiläum seiner Wiedergründung und zur mehr als 125jährigen Geschichte geographischer Ausbildung und Forschung in Dresden. - Dresdner Geographische Beiträge SH 4, 58 S.)
Die jüngere Entwicklung des Instituts
Die Technologieentwicklung der letzten Jahre führte zu neuen Foschungsschwerpunkten und Herausforderungen, die sich auf die Forschung und Lehre am Institut für Geographie ausgewirkt haben. Neueste Verfahren der Alters- und Herkunftbestimmung von Sedimenten brachten eine viel präzisere Datierung von Substraten wie Löss oder Flussschotter und damit ein tieferes Verständnis der periglazialen Vorläufer unserer heutigen Landschaft mit sich. Der Einzug von Methoden der Geoinformatik ermöglicht Analysen, wie sie noch kurzer Zeit undenkbar gewesen wären. Durch die Entwicklung integrativer Methoden erfolgt, nach Jahrzehnten der fachlichen Differenzierung, eine Annäherung zwischen physisch- und humangeographischen Denkweisen, die ein tieferes Verständnis räumlicher Prozesse und die Untersuchung von Mensch-Gesellschafts-Phänomenen unter vielfältigen Aspekten ermöglicht.
Sekretariat des Instituts
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