INTEGRAL
Stadt-Land-Plus - Verbundprojekt:
Integriertes Konzept für mineralische Abfälle und Landmanagement zur nachhaltigen Entwicklung von Stadt-Land-Nutzungsbeziehungen
Leitung | Technische Universität Dresden |
Projektlaufzeit | 1/2020 - 12/2022 |
Fördergeber | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Das Forschungsvorhaben „INTEGRAL - fokussiert auf einen ausgewählten Stoffstrom der Kreislaufwirtschaft sowie dessen Einfluss auf die Gestaltung eines nachhaltigen Landmanagements, um Stadt-Land-Synergien innerhalb der disparat ablaufenden Entwicklungen zu erschließen. Beispielregion im Vorhaben sind die Stadt Dresden und der Landkreis Meißen.
Entsprechend der demografischen und strukturellen Entwicklung für ländliche Räume werden in Zukunft durch regionale Umbaumaßnahmen mehr mineralische Abfälle anfallen. Diese werden nur zu geringen Teilen aufbereitet, da es lediglich wenige Einsatzmöglichkeiten als RC-Baustoffe in ländlichen Räumen gibt. Der gegenläufige Trend zeichnet sich in wachsenden urbanen Gebieten - besonders in Großstädten - ab. Diese Trends sollen synergetisch genutzt werden: die Forschungsidee ist es, hochwertig aufbereitete Recyclingbaustoffe aus den ländlichen Regionen als Baumaterial in urbanen Gebieten einzusetzen, um die Flächeninanspruchnahme so gering wie möglich zu halten – eine gemeinsame Systeminnovationen zum gegenseitigen Vorteil.
Die Abfall- und Kreislaufwirtschaft als Teil der Daseinsvorsorge fokussiert neben der Einsparung von Ressourcen auf den Erhalt natürlicher Bodenfunktionen. Exemplarisch werden innerhalb des Verbundprojektes die mineralischen Abfallfraktionen (als Teil des anthropogenen Lagers) bearbeitet, um deren Potenzial zur nachhaltigen Gestaltung von Stadt- Land-Nutzungsbeziehungen aufzuzeigen.
Darauf aufbauend wird konzeptionell darauf abgezielt, Primärressourcen durch Substitution mit Recycling-Baustoffen (RC-Baustoffen) nachhaltig zu schützen und bestehende versiegelte Flächen im Sinne von ungenutzten Industriegebieten oder Industriebrachen für eine dezentrale und mobile Aufbereitungstechnik für Bauabfälle zu nutzen.
Hierzu vereint das Verbundvorhaben vier Forschungseinrichtungen, zwei Akteure aus der kommunalen und regionalen Ebene sowie ein Unternehmen aus dem Bereich des Bauschuttrecyclings, um diversifizierte Kompetenzen und interdisziplinäre Ansätze auf den Gebieten der Kreislaufwirtschaft und des Landmanagements zusammenzuführen. Die in einer Standortanalyse evaluierten Verflechtungen zwischen dem Landkreis Meißen und der Landeshauptstadt Dresden werden exemplarisch für die Erarbeitung von informations- und wissensbasierten Entscheidungsgrundlagen in Form eines Entscheidungshilfetools verwendet. Vor dem Hintergrund der Übertragbarkeit wird ein Instrument für städtische und ländliche Akteure entwickelt, um zukünftig ressourcenschonend und effizient mineralische Abfallfraktionen im Kreislauf zu führen und Landeingriffe zu vermeiden. Die zu erarbeitenden Lösungsansätze und das Entscheidungshilfetool werden in der anschließenden Umsetzungs- und Verstetigungsphase in die Praxis überführt und zu einem akzeptierten Verfahren weiterentwickelt.
Die Laufzeit des Verbundprojekts umfasst drei Jahre. Es wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.