WennDaNn
Weiterentwicklung des Daseinsvorsorgeatlas Niedersachsen
Leitung | Technische Universität Dresden |
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Projektlaufzeit | 2019 - 2022 |
Fördergeber |
Land Niedersachsen
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Forschungsziele:
- Multikriterielles Entscheidungsunterstützungstool als intuitive Applikation für verschiedene Planungsebenen und -bereiche
- Wertrelevante Betrachtung der Daten und Analyseergebnisse des DVAN für die Immobilienwertermittlung unter Verwendung von Strukturgleichungsmodellen
Daseinsvorsorge ist nach Bundesverfassungsgericht (1984) eine öffentliche Aufgabe zur Sicherung einer menschenwürdigen Existenz. Allerdings stellt die demographische Entwicklung, die ökonomische Globalisierung und Flexibilisierung, die Digitalisierung und die vielerorts prekäre kommunale Finanzlage die Politik und Verwaltung vor eine große Herausforderung. Ohne eine Anpassung der vorhandenen Infrastrukturen an die neuen Gegebenheiten ist die Versorgung der Bevölkerung nicht weiter sicherzustellen.
Zur Anpassung bedarf es eines Instrumentes, das die Versorgung der Regionen mit Daseinsvorsorgeeinrichtungen transparent darlegt, Defizite aufzeigt und Prognosen für eine Erweiterung und Veränderungen ermöglicht. Dieser Aufgabe soll der Daseinsvorsorgeatlas Niedersachsen (DVAN) gerecht werden.
Ein erster Prototyp des DVAN ist im BMBF-Projekt UrbanRural SOLUTIONS unter Leitung der Technischen Universität Hamburg-Harburg in Kooperation mit dem Land Niedersachsen entstanden.
Seit Herbst 2019 existiert eine neue Forschungskooperation zwischen der TU Dresden und dem Land Niederachsen, wobei die Usability der Anwendung und der Ausbau des DVAN zu einem räumlichen multi-kriteriellen Entscheidungsunterstützungstoll im Mittelpunkt stehen. Damit werden verschiedene Anwendungsgruppen aus Politik und Verwaltung in die Lage versetzt, Monitorings und Standortplanungen für Daseinsvorsorge-Einrichtungen zusammenhängend zu betrachten. Zukünftig kann beispielsweise das Planungsamt Gunsträume für Schulstandorte nach verschiedenen selbstgewählten Faktoren wie der Fahrzeit mit dem ÖPNV interaktiv bestimmen, nur auf Grund von Bündelung und Verarbeitung von Geoinformationen.
Ein weiterer Schwerpunkt der neuen Forschungskooperationen ist die Bereitstellung der Geoinformationen und Analyseergebnissen des DVAN für andere Verwaltungen, wie den Gutachterausschüssen für Grundstückswerte. Hierdurch stehen erstmalig den Gutachterausschüssen flächendeckend Geoinformationen zur Verfügung, die die wesentlichen Lebensbereiche der Bevölkerung betreffen und nicht bereits in ALKIS erfasst sind. In der Folge sind neue Erkenntnisse im Verständnis der Zusammensetzung des Verkehrswertes einer Immobilie zu erwarten.