InDaLe
Innovative Ansätze der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen – Lernen von Erfahrungen anderer europäischer Länder für Deutschland
Leitung: | Technische Universität Dresden |
Projektlaufzeit: | 1/2020 - 12/2022 |
Fördergeber: | Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMLE) |
Die Vorhaltung von Infrastrukturen zur Sicherung der Daseinsvorsorge stellt ländliche Räume vor wachsende Herausforderungen. Insbesondere die Digitalisierung, die ökonomische Globalisierung und Flexibilisierung sowie der demographische Wandel erfordern eine Umgestaltung der existierenden Infrastrukturen, welche die Versorgung der Bevölkerung nachhaltig sichern. Mit dieser Problematik steht Deutschland nicht allein da. Auch andere europäische Länder haben ähnliche Herausforderungen in ländlichen Räumen zu bewältigen.
Das im Januar 2020 angelaufene Verbundprojekt InDaLE untersucht innovative Ansätze zur Daseinsvorsorge in Europa und prüft deren Anwendbarkeit und Übertragbarkeit in ländlichen Räumen Deutschlands. Das Projekt ist eine Kooperation der Professur Landmanagement (TU Dresden) mit der Leibniz Universität Hannover sowie der Universität Oldenburg, dem Thünen-Institut in Braunschweig und der Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover.
Im Fokus des Projektes stehen die Daseinsvorsorgebereiche `nachschulische Bildung´ in Schottland, die `nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr´ in Österreich sowie die `Gesundheit und Pflege´ in Schweden. Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens ist die Annahme, dass andere Regionen Europas, welche schon länger vor den Herausforderungen sich wandelnder Rahmenbedingungen in ländlichen Räumen stehen, mehr Erfahrungen bei der Verstetigung von innovativen Modellprojekten zur Daseinsvorsorge gesammelt haben. Um geeignete Lösungsansätze und Strategien anhand dieser Erfahrungen abzuleiten, werden erfolgreich verstetigte europäische Modellprojekte im Rahmen von Fallstudien vergleichend analysiert und deren Adaptions- und Verstetigungsmöglichkeiten für ländliche Räume in Deutschland überprüft.
Der Arbeitsschwerpunkt der Technischen Universität Dresden, vertreten durch die Professur für Landmanagement am Geodätischen Institut, liegt im Daseinsvorsorgebereich `Gesundheit und Pflege´ mit Fokus auf innovativen Modellprojekten in Schweden. Im Vordergrund stehen erprobte Ansätze wie beispielsweise die Nutzung von Telemedizin und die Aufhebung der sektoralen Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung, um demographisch bedingten Überlastungsproblemen in der Gesundheitsversorgung und Pflege entgegenzuwirken.
Die Laufzeit des Verbundprojekts umfasst drei Jahre und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMLE) gefördert.
Zusammenfassung der Ergebnisse im Daseinsvorsorgebereich `Gesundheit und Pflege´ im Rahmen der Abschlusspräsentation zum Verbundprojekt InDaLE am 13.12.2022 (digital durchgeführte Konferenz):
SGI in rural areas in the field of medical care and nursing
InDaLE Publikationen mit Beteiligung der Professur Landmanagement
Ortner, A.; Klöden, J.; Weitkamp, A. (2023): Förderliche Faktoren für die Verstetigung innovativer Projekte im Bereich der medizinischen Versorgung und Pflege - Eine Fallstudienanalyse schwedischer und österreichischer Initiativen. In: zfv - Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, 148. Jahrgang, 2/2023. S. 94-107. |
Tent, N.; Brad, A.; Klöden, J.; Hernández, A. A.; Bannert, J.; Gebauer, A. (2021): A Review of the Challenges and Strategies of Delivering Services of General Interest in European Rural Areas. In: Europa XXI, Vol. 41. S. 77–105. https://doi.org/10.7163/Eu21.2021.41.4 |
Klöden, J.; Weitkamp, A. (2020): Verstetigung innovativer Ansätze der Daseinsvorsorge - Entwicklung eines Verständnisses aus der Perspektive der Innovationsforschung und des Social Entrepreneurships. In: FuB - Flächenmanagement und Bodenordnung, 4/2020. S. 151-162. |