Hydrowissenschaften
Viele Menschen brauchen zum Baden mehr Wasser als ein Kamel zum Trinken. Wenn Wasser knapp wird, wird man die Kamele abschaffen müssen.
© Waltraud Puzicha (1925 - 2013)
Die Fachrichtung stellt sich vor
Die Fachrichtung Hydrowissenschaften ist neben der Fachrichtung Forstwissenschaften und der Fachrichtung Geowissenschaften Teil der Fakultät Umweltwissenschaften. 1968 wurde die Sektion Wasserwesen an der TU Dresden eingerichtet und hat sich seitdem als wichtiger Teil der TU Dresden als Volluniversität etabliert. Bis zur heutigen Fachrichtung Hydrowissenschaften – mehr als 50 Jahre danach – ist dies die einzige Struktureinheit an deutschen Universitäten geblieben, die sich mit dem Thema Wasser in seiner ganzen Vielschichtigkeit sowohl in der Lehre als auch in der Forschung beschäftigt.
Wasser und Gewässer bilden das Fundament des Lebens für Mensch und Natur. Wasser ist nicht nur lebenswichtige Ressource, sondern auch die Basis wertvoller Lebensräume. Doch die erneuerbaren Wasservorkommen sind aufgrund der klimatischen Unterschiede auf der Erde räumlich und zeitlich sehr ungleich verteilt. Es kommt zu Wasserknappheit, die sowohl Menschen als auch Ökosysteme betrifft, aber auch extremen Niederschlägen, bei denen das Wasser außer Kontrolle geraten kann. Im Rahmen des globalen Wandels führen das vermehrte Auftreten von Extremen zu größeren Unsicherheiten bei der Versorgung mit Wasser und Nahrung, zu vermehrten Schäden an Infrastrukturen, erhöhter Wasserverschmutzung und degradierten Ökosystemen, die ihre Funktionalität einschränken. >>Mehr zum ForschungsschwerpunktKlimawandel und Wasserextreme
Die Fachrichtung Hydrowissenschaften ist mit ihren 13 Professuren die einzige Struktureinheit an deutschen Universitäten, die sich mit allen Facetten der Forschung zum Thema Wasser- sowie Ressourcenkreisläufe und gleichzeitig spezialisierte Bachelor- und Masterstudiengänge in diesem Fach anbietet. Die Lehre profitiert von der einzigartigen Verbindung aus natur- und ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung der Wasser-Expert:innen von morgen und einer festen Verankerung im ERASMUS+-Netzwerk mit mehreren internationalen Studiengängen. Die interdisziplinäre Breite unserer Wasserforschung gelingt durch die intensive Zusammenarbeit in einem großen Netzwerk von regionalen Partnerinstituten wie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und dem FLORES-Institut der United Nations University sowie internationalen Forschungsnetzwerken, z.B. dem ABCD – Global Water and Climate Adaptation Centre.
Von der Grundlagenforschung bis zur Praxisanwendung verfolgen wir das Ziel, die komplexen Prozesse in den natürlichen Gewässern und technischen Infrastrukturen, die zu klima- und nutzungsbedingten Veränderungen der Qualität und Quantität von Wasser bis hin zu häufigerem Auftreten von Wasserextremen führen, zu beobachten und besser zu verstehen. In digitalen Welten modellieren wir diese Systeme und ihre Wechselwirkungen und schlagen auf dieser Grundlage innovative Maßnahmen und Entscheidungshilfen vor, die in Zukunft die Wassersicherheit vergrößern und negative Auswirkungen von Wasserextremen auf Mensch und Umwelt so weit wie möglich reduzieren.
Neben den Instituten und Professuren stellt der Fachschaftsrat (FSR) als Vertreter unserer Studierenden eine wichtige Organisation dar, die als Brücke zwischen den Studierenden den Professoren/MitarbeiterInnen unserer Fachrichtung dient.