09.05.2017
Neue Projekte VEREINT und HUeBro
Im „Förderprogramm für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit wurden zwei Projekte im Bereich „Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen“ mit einer Laufzeit von 3 Jahren bewilligt:
VEREINT - Kooperativ organisierter Bevölkerungsschutz bei extremen Wetterlagen (Kooperation mit CIMTT Zentrum für Produktionstechnik und Organisation - TU Dresden, Stadt Glashütte)
HUeBro - Haushebung in Überschwemmungsgebieten am Beispiel des Elbe-Dorfes Brockwitz (Kooperation zwischen − Technische Hochschule Nürnberg, Fakultät Bauingenieurwesen, Labor für Wasserbau (Koordination) − Technische Universität Dresden, Institut für Hydrologie und Meteorologie, Lehrstuhl für Hydrologie − Technische Universität Dresden, Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege − Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur, Lehrgebiet Baukonstruktion und Baustoffe − Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden – Stadt Coswig)
Das Projekt „VEREINT“ soll durch seine Forschungsarbeit zur besseren Bewältigung von Extremwetterereignissen in Kommunen des ländlichen Raums beitragen. Pilotregion ist die Stadt Glashütte mit ihren Ortschaften. Auf Grundlage hydrologischer Analysen werden organisatorische Konzepte zur Einbindung unterschiedlichster Akteursgruppen (professionelle Einsatzkräfte und Helfer) entwickelt und erprobt, die den Bevölkerungsschutz im Ernstfall verbessern sollen. Dabei stehen besonders kleinräumige, extreme Niederschlagsereignisse mit daraus entstehenden Sturzfluten im Vordergrund.
Das Projekt „HUeBro“ untersucht die Hebung einer Siedlung als alternatives Konzept der Hochwasservorsorge. Extreme Hochwasser als Teil der natürlichen Umwelt traten in den letzten Jahren immer häufiger auf. Hiervon betroffen ist auch das mehr als tausend Jahre alte Angerdorf Brockwitz an der Elbe, zwischen Dresden und Meißen, wo über die letzten Jahre gleich drei Extremhochwasser zu verzeichnen waren. Aus hydrologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gründen wurde als Alternative zu einem klassischen Hochwasserschutzdeich die Idee für die Hebung der Häuser entwickelt, welche im Rahmen dieses Projekts interdisziplinär (Hydrologie, Hydraulik, Wasserbau, Geotechnik, Landschaftsarchitektur, Hydrobiologie, Ökologie, Denkmalschutz, Architekturgeschichte, Orts- und Freiraumplanung, Baukonstruktion und Gebäudetechnik) standortspezifisch untersucht werden soll. Im Projekt werden Nachhaltigkeit und Auswirkungen untersucht und bewertet. Die Untersuchung für Brockwitz ist nicht als singuläre Planung, sondern methodisch als Modellvorhaben angelegt. Ziel ist die theoretische Untersuchung des Verfahrens, ausgehend von der Grundidee, verbunden mit der Erstellung konkreter Handlungsempfehlungen und Leitlinien als Muster für ähnliche Projekte. Bei Bestätigung der Forschungsergebnisse kann in der Folgezeit die technische Umsetzung am Ort etappenweise erfolgen. Die Umsetzung selbst ist jedoch nicht Gegenstand des Vorhabens.