Space2Ride
Radfahrende in Deutschland werden auch nach Inkrafttreten der neuen StVO Novelle zumeist mit geringem Abstand durch Kfz überholt. Geringe Überholabstände sorgen für eine reduzierte subjektive Sicherheit der Radfahrenden und sind aus Sicht der Verkehrsplanung - dort wo es geht - durch bauliche Eingriffe zu vermeiden. Gleichzeitig sind derartige Überholvorgänge schwierig zu dokumentieren und zu ahnden. Möglich wird dies durch eine Kamera mit integriertem Sensor zur Seitenabstandsmessung. Durch den Projektansatz soll die Sicherheit der Radfahrer durch die Identifikation relevanter Einflussfaktoren, signifikant verbessert werden.
Ziel des Vorhabens ist es, analog zur Radmesser Kampagne, georeferenzierte Daten (Ort, Datum, Uhrzeit, Überholabstand, Fahrbahnzustand, Fahrertyp und -Alter) und damit die subjektive Unsicherheit der Radfahrenden in der Pilotkommune zu erheben und zu visualisieren. Eingebettet wird die skalierbare Datenerhebung in ein System zur Auswertung von Radverkehrsdaten zu Planungszwecken. Das Vorhaben hat die Messbarmachung bzw. Verbesserung der Radverkehrssicherheit und langfristig eine Erhöhung des Radverkehrsanteils zum Ziel. Konkret bestehen folgende Forschungsfragen:
- Stimmen aufgezeichnete Instrumentendaten mit videobasierten Beobachtungen überein?
- Lassen sich derartige Daten im Rahmen des mFUND Datenökosystems für die Radverkehrsplanung nutzen?
- Ist das genutzte Verfahren geeignet Massendaten valide aufzuzeichnen?
Im Zuge der Projektarbeit sollen Daten von 200 Proband*innen im Untersuchungsgebiet Leipzig erhoben, visualisiert und wissenschaftlich validiert, sowie anschließend mit schon bestehenden Planungsdaten verglichen werden.
Das Projekt ist ein Verbundprojekt der Professur für verkehrsökologie der TU Dresden und der Dashfactory GmbH. Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 100.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert bei einer Laufzeit von Juli 2021 bis Juni 2022.