Porträt Professor Krzywinski
Prof. Dr.-Ing. Jens Krzywinski leitet seit April 2019 die Professur für Technisches Design. Von September 2012 bis August 2018 hatte er die Juniorprofessur für Technisches Design inne. Darüber hinaus wirkt er als Juror bei verschiedenen Designpreisen mit und ist aktiv in Beiräten u.a. für arthistoricum.net den Fachinformationsdienst Kunst, Fotografie und Design sowie den Branchenverband der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft WGD. 2013 gewann er den Preis für Innovation in der Lehre der Fakultät Maschinenwesen. Er wurde 1977 in Dresden geboren.
Ohne Technisches Design … wäre unsere urbane Umwelt leer und wir würden weder Fahrrad fahren noch über autonomes Fahren nachdenken, weder Löcher graben noch über digitale Baustellen dirigieren, weder Rasen mähen noch autonome Agrarsysteme ausschwärmen lassen. Design beeinflusst unsere Bewertung ebenso wie unser tägliches Handeln, egal wie unbewusst wir es wahrnehmen. Umso entscheidender ist es, Technik frühzeitig an tatsächlicher Nutzung sowie konkreten Bedürfnissen auszurichten und das entsprechende Erleben bewusst zu gestalten. Design betrachtet Produkte ganzheitlich. Wir haben im Technischen Design die Chance, aufgrund unserer Kompetenzen technisch viel früher und tiefer ansetzen zu können, um Design nicht als oberflächliche Gestaltung zu betreiben, sondern überzeugende Produkte konsequent über Disziplingrenzen hinaus zu entwickeln.
Professor zu sein … bedeutet das Privileg zu haben, mehr Zeit als Andere für neugieriges Beobachten und kritisches Hinterfragen investieren zu dürfen – verbunden mit der Gelegenheit, den dabei gefundenen Problemen mit vielen Partnern gemeinsam und möglichst nachhaltig auf den Grund gehen zu können.
Studierende … benötigen neben allem fachlichen Input zumeist auch Unterstützung darin, die eigenen Potentiale zu entdecken und sich an scheinbare Grenzen heranzuarbeiten. Die besten unter Ihnen werden ihre eigenen Grenzen und die der Disziplin deutlich überschreiten und dabei lernen, ambitionierte und erkenntnisreiche Fehler zu machen. Auf diesem Weg können wir als Lehrende mit Rat und Tat zur Seite stehen.
In Zukunft … werden aus einzelnen Produkten noch wesentlich komplexere Produktsysteme und aus bloßer Benutzung von Produkten wird zunehmend eine Kooperation mit dem Produkt - dazu werden Virtualität und Realität weiter zusammen wachsen und sich gegenseitig vielfältig ergänzen. Dieses komplizierte Geflecht zukünftiger Produktumwelten am Menschen und seinem Erleben auszurichten, dafür bedarf es eines intensiven Designverständnisses mit eigener Entwurfskompetenz vom Konzept bis zum Serienprodukt und gleichzeitig ein hohes Schnittstellenverständnis in nahezu alle anderen Wissenschaftsfeldern.
Wenn ich noch einmal studieren könnte… würde ich dieselbe Wahl für Technisches Design noch einmal treffen, diesmal allerdings bewusst gewählt statt zufällig gefunden und mit starker internationaler Ausrichtung.
Exzellenz … ist eine einzigartige Gelegenheit, an einer neuen und zeitgemäßen Ausgestaltung einer gesellschaftsrelevanten Universität mitwirken zu können. Das gilt im Großen wie im Kleinen, an den vielbeschworenen Schnittstellen abgehobener Gedankengebäude ebenso wie im Sockelgeschoss des eigenen Faches.