Oct 06, 2020
Initiative »transCampus« fördert 14 binationale Forschungsprojekte
Von Covid-19-Folgen für Unternehmen bis zu neuen Ansätzen in der Krebstherapie
Astrid Holzhauer und Maike Heber
Neue transCampus-Kooperationen fördern und bestehende Verbindungen auf eine höhere Stufe heben: Unter diesem Motto wurden am King’s College London ein transCampus Research Award mit einem Gesamtvolumen von 100 000 GBP an vier Projekte vergeben und parallel dazu an der TU Dresden zehn transCampus-Projekte mit insgesamt rund 124 000 Euro aus der Exzellenzinitiative gefördert.
Die ausgewählten Projekte spiegeln die Vielfalt und Stärken des transCampus wider, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt haben: zum einen die feste Verankerung in den Lebenswissenschaften mit Schwerpunkten in der Zellforschung, der Weiterentwicklung von Krebstherapien oder in regenerativen Prozessen. So ermöglicht der transCampus-Research Award etwa Prof. Martin Bornhäuser (Medizinische Fakultät, MKI) und Dr. Antonio Galleu (Centre for Stem Cells, King‘s), die Effektivität von mesenchymalen Stammzellen in der Therapie nach Stammzelltransplantation zu steigern. An der Weiterentwicklung bildgebender Verfahren – in langfristigen MRT-Studien – setzt das gemeinsame Projekt von Prof. Gerd Kempermann (Medizinische Fakultät, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen – DZNE) und Dr. Anthony Vernon (Basic and Clinical Neuroscience, King’s) an. Weitere Kooperationsprojekte zwischen TUD und King’s in den Lebenswissenschaften, unter Beteiligung der Forschungszentren DZNE, CRTD und BIOTEC, werden unter anderem im transCampus-Förderprogramm der TUD unterstützt.
Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der interdisziplinären Kooperationsprojekte zu, die sich zudem über weitere Forschungsbereiche erstreckt: So arbeiten Psychologinnen und Neurowissenschaftlerinnen des King’s mit den Wirtschaftswissenschaften der TUD an einer Studie zu Resilienz und Wohlbefinden (Prof. Bärbel Fürstenau, Dr. Juliet Foster, Dr. Patricia Zunszain), während umgekehrt die Arbeitspsychologen der TUD mit der Business School des King’s College die Folgen der Covid-19-Pandemie und des Lockdowns für Selbstständige und Unternehmer in den Blick nehmen. Konstruktionsprinzipien für zukünftige CISS-basierte Spintronik-Bauelemente zu entschlüsseln ist Ziel des interdisziplinären Forschungsvorhabens von Prof. Giovanni Cuniberti (Nanotechnik, TUD) und Ismael Diez Perez (Physical Chemistry, King’s), das ebenfalls über den Research Award gefördert wird.
Besonders hervorzuheben ist, dass gerade im transCampus-Förderprogramm der TUD sechs der zehn geförderten Projekte von Nachwuchswissenschaftlerinnen geleitet werden und der transCampus damit einen wertvollen Beitrag zur wissenschaftlichen Karriereförderung von Frauen an der TUD leistet.
Ziel der transCampus-Projektförderung ist es, durch erste Forschungsergebnisse die Drittmitteleinwerbung zu steigern sowie erste Kollaborationen zu stützen und sich entwickeln zu lassen. Mit der Einbindung neuer transCampus-Professor/innen erfahren die Projekte eine gewisse Nachhaltigkeit und legen die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, welche die internationale Sichtbarkeit beider Partner weiter steigert.
»Gerade in der aktuellen Situation und in Hinblick auf die politischen Entwicklungen, gewinnen starke und auf Vertrauen basierende Verbindungen wie der transCampus an Bedeutung«, so transCampus-Dekan Prof. Stefan Bornstein. »Umso mehr freue ich mich, dass die Ausschreibungen auf großes Interesse in vielen unterschiedlichen Disziplinen gestoßen sind und der transCampus damit breit aufgestellt ist und in allen Bereichen beginnt zu leben.«
Abstracts zu den Geförderten unter:
https://tu-dresden.de/tu-dresden/internationales/transcampus/transcampus-projekte-2020
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 15/2020 vom 6. Oktober 2020 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.