Häufig suchen Forschungsgruppen als eine ihrer ersten Maßnahmen Unterstützung bei der Entwicklung einer Ordnerstruktur für ihre zentrale Datenablage. Da diese Entwicklung mit einigen Herausforderungen verbunden ist, empfehlen wir für die Umsetzung  einen systematischen Ansatz1 . Bei diesem werden in der Gruppe zunächst die folgenden Aspekte besprochen:

1. Ziel – „Warum wollen wir eine zentrale Ablage?“

Sich zu fragen, warum Daten abgelegt werden sollen, hilft eine gemeinsame Motivation aufzubauen. So tauscht man sich über Ziele bzw. Gründe der gemeinsamen Datenablage aus. Diese Ziele können auch unterschiedlich sein, oft zeigt ein Austausch jedoch am Ende, dass eine zentrale Datenablage für die meisten Gruppenmitglieder sinnvoll erscheint.

2. Datenumfang – "Was wollen wir eigentlich zentral ablegen?"

Bei Rohdaten, Ergebnisdaten und Publikationen wird man sich schnell einig. Aber was ist mit temporären Daten (z.B. Zwischenschritten bei Simulationen, unfertigem Quellcode) oder mit Verwaltungsdaten und Abschlussarbeiten? Sobald man sich über den Datenumfang abgestimmt hat, erhält man eine Übersicht der zu verwaltenden Daten, was oftmals bereits einiges an Klarheit bringt.

3. Datenverständnis - "Was gehört noch alles zu den Daten dazu?"

Nachdem der Umfang an zu verwaltenden Daten festgelegt ist, schließt sich die Frage an: Was gehört zu den einzelnen Daten dazu, damit andere sie verstehen können (Dokumentation), bzw. was muss zu den Daten noch abgelegt werden, damit man ihren Kontext erhält (Literatur, Metadaten)?

4. Zeitpunkt – „Wann wollen wir die Daten ablegen?“

In Abhängigkeit der individuellen Forschungspraxis, der disziplinspezifischen Gepflogenheiten und der technischen Rahmenbedingungen, ändert sich der Bedarf daran, wie viele Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt zentral verfügbar sein sollten. Ein Gespräch in der Gruppe über den richtigen Zeitpunkt schafft Klarheit.

5. Individualität - "Wie viel Spielraum bekommen die Teammitglieder?"

Ein Gespräch innerhalb der Gruppe schafft Klarheit darüber, welche Erwartungen an einzelne Personen gestellt werden und Einzelne können sich zu Wort melden, um Bedenken zu äußern. So können im Gespräch frühzeitig gemeinsame Lösungen gefunden werden.

Sind Sie gerade dabei eine Ordnerstruktur für Ihre Gruppe zu entwickeln und suchen einen systematischen Einstieg? Oder haben Sie Fragen zu dem gezeigten Vorgehen?

Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrem Vorhaben. Kontaktieren Sie uns dazu per E-Mail über Kontaktstelle Forschungsdaten, buchen Sie sich einen Termin, besuchen Sie unsere wöchentliche Sprechstunde oder nutzen Sie unser Weiterbildungsangebot.​