28.06.2022
Die unscheinbaren Helfer
Eine gemeinsame Ordnerstruktur zu entwickeln1, kann ein herausfordernder Vorgang sein. Schnell stellt man dabei fest, dass es eigentlich um die Beschreibung des eigenen Forschungsalltags geht: Welche Begriffe benutzen wir in unserer Forschungsgruppe?Welche Forschungsmethoden werden angewandt oder welche Informationen (Metadaten) zu Projekten, Geräten oder Praktiken werden zwingend benötigt, um eine Datei schnell wiederzufinden?
Die Entwicklung einer forschungsorientierten Ordnerstruktur stößt häufig auf eine rein pragmatische Hürde: Es gibt oftmals deutlich mehr Informationen, die man zu einer Datei ablegen müsste, als Platz im Ordner- oder Dateinamen zur Verfügung steht.
Für diesen Fall empfiehlt sich die Auslagerung von Informationen in kleine Textdateien. Je nach Anwendung kann eine solche Textdatei als „Ordnersteckbrief“, „Metadaten-Datei“ oder „Readme“ bezeichnet werden.
Ein “Ordnersteckbrief“ beschreibt die Struktur einer einzelnen Ebene der Ordnerstruktur. Welche Unterordner gibt es? Welche Datenkategorien sollen darin abgelegt werden? Welche besonders erwähnenswerten Dateien liegen auf dieser Ebene und welche Informationen sollen darin gespeichert werden? Der “Ordnersteckbrief“ ist ein wichtiges Instrument, um anderen Personen schnell zusätzliche Hilfestellungen im Umgang mit der eigenen Ordnerstruktur zu leisten.
Eine „Metadaten-Datei“ ist eine Ansammlung von Schlüssel-Wert-Paaren, die einen Datensatz, eine Messung oder ein Ergebnis nach einem einheitlichen, in der Forschungsgruppe festgelegten, Schema beschreiben. Die “Metadaten-Datei“ wird mit jedem Datensatz, jeder Messung oder jedem Ergebnis zusätzlich mit abgelegt. Durch deren einheitliche Verwendung sind “Metadaten-Dateien" oftmals die Grundlage für einen Metadatenkatalog.
Man kann eine "Readme" auch als "Liebesbrief an das zukünftige Selbst" bezeichnen. Diese Textdatei dient dazu, lose aber bedeutende Informationen über das Projekt, die Messung, das Ergebnis, die Methode, Ideen oder Gedanken festzuhalten. Eine “Readme“ kann dabei an jeder Stelle der Ordnerstruktur auftauchen und muss nicht zwingend einem festen Schema folgen.
Interessieren Sie sich für eine forschungsorientierte Ordnerstruktur oder haben Sie Anmerkungen zu einem "Ordnersteckbrief", einer "Metadaten-Datei" oder "Readmes"?
Gerne kommen wir mit Ihnen ins Gespräch. Kontaktieren Sie uns dazu per E-Mail über Kontaktstelle Forschungsdaten, buchen Sie sich einen Termin, besuchen Sie unsere wöchentliche Sprechstunde oder nutzen Sie unser Weiterbildungsangebot.
Themenreihe "Ordnerstruktur entwickeln"
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1. Warum es sich lohnt über Ordnerstrukturen nachzudenken
2. Übersicht gewinnen und Rahmen festlegen
3. Logik der Ordnerhierarchie festlegen
4. Spezielle Ordner anlegen
5. Die unscheinbaren Helfer