Gute wissenschaftliche Praxis
Eigenplagiat, Salamitaktik, Ehrenautor:innenschaft … nicht immer sind wissenschaftliche Verfehlungen vorsätzlich.
Mit ihrem Anspruch auf Autonomie hat die Wissenschaft aber auch eine besondere Verantwortung und Sorgfaltspflicht.
Dementsprechend wichtig ist es, sich intensiv mit den Standards guter wissenschaftlicher Praxis (GWP) auseinanderzusetzen.
Die Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis verlangen, dass alle Wissenschaftler:innen "lege artis" (d.h. nach den Regeln der Kunst) arbeiten.
Dazu gehören unter anderem:
- der korrekte Umgang mit Daten,
- alle Ergebnisse kritisch zu hinterfragen,
- strikte Ehrlichkeit im Hinblick auf die eigenen und auf die Beiträge Dritter zu wahren
- wissenschaftliches Fehlverhalten zu vermeiden und vorzubeugen.
Mögliche Verstöße gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis sind vielfältig. Beispielsweise liegt wissenschaftliches Fehlverhalten vor, wenn bewusst oder grob fahrlässig:
- Daten oder Quellen erfunden oder verfälscht werden,
- Sie Forschungstätigkeiten Anderer beeinträchtigen,
- geistiges Eigentum verletzen (z. B. durch Plagiat oder Ideendiebstahl),
- Dritte fälschlich des wissenschaftlichen Fehlverhaltens beschuldigen,
- von Fälschungen wissen und nichts dagegen unternehmen,
- die Aufsichtspflicht vernachlässigt wird.
Alle Mitglieder und Angehörige der TU Dresden sind verpflichtet, die Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens und für den Umgang mit Verstößen zu befolgen, sie zur Grundlage ihres wissenschaftlichen Arbeitens zu machen und aktiv zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens beizutragen.
Gut zu wissen!
Die Satzung regelt unter anderem auch, dass das gesamte wissenschaftliche Personal der TU Dresden sowie alle Promovierenden verpflichtet sind, mindestens eine Schulung in digitaler Form oder als Präsenzveranstaltung zum Thema "Gute wissenschaftliche Praxis" zu absolvieren.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Webseite zum Thema „Gute wissenschaftliche Praxis an der TU Dresden.
Gute wissenschaftliche Praxis an der TU Dresden
Die Technische Universität Dresden hat die Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens und für den Umgang mit Verstößen erlassen.
Alle Mitglieder und Angehörigen der TU Dresden sind verpflichtet, diese Satzung zu befolgen, sie zur Grundlage ihres wissenschaftlichen Arbeitens zu machen und in ihrem Wirkungsbereich aktiv zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens beizutragen.
Die Ombudsperson ist Ansprechpartner:in, Ratgeber:in und Vermittler:in bei allen Verdachtsfällen von wissenschaftlichem Fehlverhalten. Sie wird bei Bedarf durch die Prüfstelle gegen wissenschaftliches Fehlverhalten unterstützt.
Ihre Anzeige wird vertraulich behandelt. Die Vertraulichkeit dient dem Schutz des Whistleblowers sowie der Person, gegen die sich ein Verdacht richtet.
Die Ombudsperson steht im regelmäßigen Austausch mit den Vertrauenspersonen der Fakultäten, der Prüfstelle für wissenschaftliches Fehlverhalten sowie den übrigen Beratungsstellen der TU Dresden.
Konfliktfälle, die nicht mit wissenschaftlichem Fehlverhalten zu tun haben, können mit dem Einverständnis der informierenden Person an die zuständigen Stellen der TU Dresden (z.B. Personalrat, Konfliktmediator:in der Graduiertenakademie, psychosoziale Beratung etc.) vertraulich weitergeleitet werden.
Liegt aus der Sicht der Ombudsperson ein begründeter Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten vor, wird dieser durch die Untersuchungskommission oder in Verdachtsfällen, in denen das Fehlverhalten akademische Prüfungen (z.B. Bachelor-, Master-, Diplomprüfungen) oder Graduierungen (Promotionen, Habilitationen) betrifft, durch das in der jeweiligen Prüfungs- und Graduierungsordnung vorgesehene reguläre Prüfungsgremium begutachtet.
Kontakt
Die Prüfstelle für gute wissenschaftliche Praxis unterstützt die Ombudsperson, die Untersuchungskommission sowie die regulären Prüfungsgremien bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten.
Die Prüfstelle für gute wissenschaftliche Praxis nimmt Verdachtsmeldungen vertraulich entgegen und klärt über mögliche Verfahrensschritte auf. Das Recht, sich unmittelbar an die Ombudsperson oder die Untersuchungskommission zu wenden, bleibt hiervon unberührt.
Die Prüfstelle für gute wissenschaftliche Praxis bietet bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten an, Abschlussarbeiten (z.B. Bachelor-, Master-, Diplomprüfungen) oder Graduierungen (Promotionen, Habilitationen) mittels einer Plagiatserkennungssoftware auf Plagiate zu überprüfen.
Kontakt
Jede Fakultät bestellt je eine Wissenschaftlerin und einen Wissenschaftler als Vertrauenspersonen, die die ersten Ansprechpersonen für den wissenschaftlichen Nachwuchs auf Fakultätsebene sind.
Liste der Kontaktdaten der Vertrauenspersonen der Fakultäten (Download)
Die Vertrauenspersonen dienen dem wissenschaftlichen Nachwuchs (insbesondere Promovierenden) als Ansprechpartner. Sie vermitteln insbesondere auch in problematischen Situationen. Bei Bedarf und erst nach Zustimmung der ratsuchenden Person können sie den Konfliktfall an die Ombudsperson weitergeben.
Das Recht, sich direkt an die Ombudsperson zu wenden, bleibt davon unberührt.
Darüber hinaus stehen Ihnen in allen fünf Bereichen der TUD, sowie am cfaed, am CRTD sowie in der Graduiertenschule DIGS-BB zertifizierte Ansprechpartner: innen zur Verfügung, die fachspezifische Trainings zur guten wissenschaftlichen Praxis anbieten.
Liste der Kontaktdaten aller Ansprechpartner:innen und Trainer:innen zur guten wissenschaftlichen Praxis
Im Laufe des wissenschaftlichen Prozesses entsteht eine Vielzahl von Daten. Diese Forschungsdaten können sowohl durch qualitative als auch quantitative Forschung, z.B. durch Interviews, Befragungen, Experimente oder Beobachtungen entstehen und in analoger oder digitaler Form u.a. als Textdokumente, Tabellen, Logbücher, Fragebögen, Audio- und Videoaufzeichnungen, Proben, Sammlungen, Datenbankinhalte oder Protokolle vorliegen.
Die langfristige Archivierung von Forschungsdaten ist eine Voraussetzung für die Nachvollziehbarkeit von wissenschaftlichen Ergebnissen.
Leitlinien für den Umgang mit Forschungsdaten an der TU Dresden
Bitte informieren Sie sich auch auf den Webseiten der Kontaktstelle Forschungsdaten.
Das Zentrum für Weiterbildung (ZfW) bietet regelmäßig Workshops zum Thema Die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis im Forschungsalltag für Professor:innen der TU Dresden an.
Die nächsten Termine für Workshops zu guter wissenschaftlicher Praxis für Professor:innen finden Sie hier.
Angebote der Graduiertenakademie
Machen Sie sich frühzeitig mit den Grundprinzipien guter wissenschaftlicher Praxis vertraut!
Die Graduiertenakademie unterstützt Sie mit einem breiten, speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Schulungs- und Beratungsangebot!
Verpflichtender Zertifikatskurs
Als Promovierende:r an der TU Dresden sind Sie verpflichtet, bis zur Einreichung Ihrer Dissertation eine Schulung zur guten wissenschaftlichen Praxis (GWP) zu absolvieren.
Das entspricht der Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis1 und den Bestimmungen der Promotionsordnung Ihrer Fakultät.
Zertifikatskurs „Gute wissenschaftliche Praxis in der Promotion“
Der Kurs besteht aus drei aufeinander aufgebauten Modulen:
- Modul 1: E-Learning-Modul GWP (individuelle Bearbeitung)
- Modul 2: E-Learning-Modul „GWP an der TUD“ (individuelle Bearbeitung)
- Modul 3: Zweistündiger Online-Kurzworkshop (dt/en)
Abschluss & Zertifikat
Nach erfolgreichem Abschluss aller drei Module erhalten Sie ein Zertifikat, das Sie beim Promotionsamt einreichen oder in Ihrer Promovendus-Akte hochladen können.
Details und weitere Hinweise zur Anmeldung folgen in Kürze.
Weitere Angebote der Graduiertenakademie
Sommersemester 2024
Wed,24.04. | Good Scientific Practice during the Doctorate | Online |
Thu, 16.05. | Good Scientific Practice during the Doctorate | Online |
Mi, 29.05. | Gute wissenschaftliche Praxis in der Promotion | Online |
Wed,12.06. | Good Scientific Practice during the Doctorate | Online |
Mo, 12.08. Di, 13.08. |
Gute wissenschaftliche Praxis als Kompass für den Forschungsalltag | NEU:ONLINE |
Wed,18.09. | Good Scientific Practice during the Doctorate | Online |
Unser Qualifizierungsprogramm umfasst weitere Kurse, die sich mit verschiedenen Fragen aus dem Themenkomplex"Wissenschaftliche Integrität" beschäftigen:
- Visualisierung von Forschungsdaten
- wissenschaftliches Schreiben
- Management von Forschungsdaten
- u.v.m
Promovierende in der Medizin
Die Fakultät Medizin bietet speziell für Promovierende der Medizin eigene Kurse zum Thema „Gute wissenschaftliche Praxis“ an.
Mehr Informationen hierzu finden Sie auf der Webseite der Medizinischen Fakultät.
Außerdem finden Sie hier Termine und Anmeldungen zu Kursen der Hochschulmedizin Dresden.
Weiterbildung für Professor:innen
Workshops exklusiv für Hochschullehrer:innen finden Sie demnächst
auf den Webseiten des Zentrums für Weiterbildung (ZfW).
Einführungsworkshops für Promovierende
Zertifizierte Kursleiter: innen der Graduiertenakademie bieten auf Anfrage von betreuenden Hochschullehrenden und vorbehaltlich zeitlicher Kapazitäten für Promovierende überfachliche Einführungsworkshops zum Thema Gute wissenschaftliche Praxis (GWP) an.
Sie haben Interesse?
Dieser Online-Kurs wurde von der Goethe-Universität Frankfurt speziell für Promovierende entwickelt und bietet eine kurze Einführung in die Standards und Prinzipien der guten wissenschaftlichen Praxis.
Wie funktioniert's?
Sie möchten den E-Learning-Kurs absolvieren?
Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail mit Ihrer GA-Mitgliedsnummer an:
Sie erhalten von uns dann eine E-Mail mit einem Zugangscode. Mit diesem Code können Sie sich einloggen und jederzeit bequem von Ihrem PC aus an dem ca. einstündigen Kurs teilnehmen.
Wichtig!
Die GA-Mitgliedschaft ist Voraussetzung für die Nutzung.
Da wir nur über ein begrenztes Kontingent an Lizenzen verfügen, kann jedes GA-Mitglied jeweils nur einen Lizenzschlüssel erhalten.
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um einen von der Goethe-Universität Frankfurt entwickeltes Tool handelt, d.h. für die Kursteilnahme gelten die Datenschutz-bestimmungen der Goethe-Universität Frankfurt.
Zertifizierte Kursleiter: innen der Graduiertenakademie bieten für Promovierende und Postdocs individuelle Beratungen zum Thema "Gute wissenschaftliche Praxis" (GWP) an.
Sie haben Fragen und möchten uns kontaktieren?
Bitte nutzen Sie unser GA Kontaktformular für Beratungen.
Darüber hinaus stehen Ihnen in allen fünf Bereichen der TUD, am cfaed, am CRTD sowie in der Graduiertenschule DIGS-BB zertifizierte Ansprechpartner: innen zur Verfügung, die fachspezifische Trainings für Masterstudenten und Promovierende anbieten.
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Online-Portal „Wissenschaftliche Integrität“
Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Urheberrecht in der Wissenschaft. Ein Überblick
Urheberrecht in der Wissenschaft. Eine Handreichung
Ombudsmann für die Wissenschaft
Internationale Codes of Conduct und Research Integrity Reports
MaWi | Netzwerk gegen Machtmissbrauch in der Wissenschaft
Sächsische Universitäts- und Landesbibliothek (SLUB)
SLUB: Schreiben und Zitieren
Zitierleitfaden der SLUB
Spielbasiertes Lernen | Gamification
Dilemma Game| Erasmus University Rotterdam
Seneca's Integrity Matters | University of Waterloo
Jeopardy on Academic Integrity | Jeopardy Labs
Fußnoten
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Pflichtveranstaltungen zur GWP
In ihrer Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens und zum Umgang mit Verstößen hat die TUD Folgendes festgelegt: „Das gesamte wissenschaftliche Personal der TU Dresden sowie alle Doktorandinnen und Doktoranden sind verpflichtet, mindestens eine Schulung in digitaler Form oder eine Präsenzveranstaltung zum Thema ‚Gute wissenschaftliche Praxis‘ zu absolvieren.“ § 3 (3)