24.10.2022
Agency, Disruption, Transformation und Smartness: Nachbericht zur zweiten TUDiSC-Verbundtagung
Mitglieder von TUDiSC bei der Diskussion im Anschluss an die Universitätsweite Antrittsvorlesung von Orit Halpern im Heinz-Schönfeld-Hörsaal.
Das Disruption and Societal Change Center der TU Dresden (TUDiSC) hatte vom 12. bis 14. Oktober 2022 zu seiner zweiten Verbundtagung eingeladen. Die Tagung stand unter dem Motto „Systems of Agency in Face of Disruption“ und wurde von vier der TUDiSC-Projekte organisiert: Disruption on the Internet: More Sovereignty towards Deceptive Technologies (DESIGNATE), Many Moving Parts: Continuity, Disruption, and Change in Global Humanitarian Aid Relations (HUMGLOBAL), The Disruptivity of the Others in Urban Transformations (DOUbT) und Transformative Place-Making for Uncertain Futures: Narratives, Education, and Design (TPM).
Julia Wittmayer wurde vorgestellt von Moritz Ingwersen, TPM-Projektleiter und Mitorganisator der Verbundtagung.
Die Tagung startete am Mittwochabend im Heinz-Schönfeld-Hörsaal mit einer öffentlichen Keynote von Julia Wittmayer (The Dutch Research Institute For Transitions, DRIFT Rotterdam) zu „Disruption and Agency from a Sustainability Transition Perspective“. Die Anthropologin und promovierte Sozialwissenschaftlerin gab darin einen Einblick in ihre Arbeit zu Nachhaltigkeitstransformation und regte gleichzeitig dazu an, die Rolle von Wissenschaft und Wissenschaftler:innen im Rahmen dieser Transformationsprozesse zu reflektieren. Anschließend gab es bei Häppchen und Getränken im Foyer die Gelegenheit zum Austausch.
Die Gespräche mit Julia Wittmayer konnten am Donnerstagmorgen bei einem „Working breakfast“ in der Neustadt vertieft werden, bevor die Tagung am Mittag mit einem Willkommensgruß von Christian Prunitsch, dem Maßnahmenverantwortlichen von TUDiSC, im Klemperer-Saal der SLUB fortgesetzt wurde. Anschließend stellten die vier organisierenden Projekte ihre Arbeit und ihren aktuellen Forschungsstand vor, wobei insbesondere den Nachwuchswissenschaftler:innen eine tragende Rolle zukam. Mit Blick auf den folgenden Tag präsentierten sie außerdem projektspezifische Fragen, die sie am nächsten Tag mit ihren Verbundkolleg:innen diskutieren wollten.
Orit Halpern (Mitte) im Gespräch mit der Rektorin der TU Dresden, Ursula M. Staudinger, und ihrem Bruder Tal Halpern während des Sektampfangs im Anschluss an ihre Antrittsvorlesung.
Zum Abschluss des Donnerstags waren die TUDiSC-Mitglieder zur Universitätsweiten Antrittsvorlesung von Orit Halpern im Heinz-Schönfeld-Hörsaal eingeladen. Die Inhaberin der neu eingerichteten Professur für Digital Cultures ist zugleich Sprecherin der TUDiSC-Konzeptgruppe und stellte am Abend ihre Forschung in dem Vortrag „The Smartness Mandate. Re-imagining our Technological Future“ vor. Die Vorlesung wurde außerdem live gestreamt und ist nun als YouTube-Video verfügbar. Beim anschließenden Sektempfang gab es wieder die Gelegenheit zum Austausch untereinander sowie mit Orit Halpern und ihrem Team.
Patricia Ward (Mitte) in einer World-Café-Session zu ihrem Projekt HumGlobal.
Der letzte Tag der Verbundtagung startete bereits gegen 08:30 Uhr in der SLUB mit Kaffee und darauffolgend drei World-Café Sessions. Dafür hatte jedes der organisierenden Projekte zwei bis drei Fragen vorbereitet, die in wechselnden Gruppen aus allen TUDiSC-Mitgliedern diskutiert wurden. Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Gruppen lieferte den (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen dabei noch einmal neue Perspektiven auf ihre Forschungsthemen und gab auch den an dieser Tagung nicht als Organisator:innen beteiligten Projektmitgliedern die Gelegenheit, Disruption aus neuen Blickwinkeln zu betrachten. Im Ergebnis konnte in den gemeinsamen Diskussionen herausgearbeitet werden, dass Disruptionen eine Rolle bei der Offenlegung kritischer Infrastruktur spielen welche erst durch ihre Verwundbarkeit zutage treten. Resilienz und die Reaktionsfähigkeit auf Disruptionen und Innovationen bilden dabei einen wichtigen Teil in nachhaltigen Transformationen. Welche Bedeutung dabei Agenten und ihrer Agency zukommt und wie auch die Nichthandlung als Teil von Agency integriert werden kann, kann im Anschluss an die Konferenz in Konstellationen von Agency beschrieben werden.
Nach der Vorstellung und Diskussion dieser Ergebnisse holte Christian Prunitsch abschließend das Feedback der Teilnehmenden zur Tagung ein und gab Ausblicke auf kommende Themen, beispielsweise die für März 2023 geplante dritte Verbundtagung.
Weitere Informationen zum Disruption and Societal Change Center finden Sie hier www.tu-dresden/exzellenz/tudisc.
Die EXU-Maßnahme „Disruption and Societal Change“ an der TU Dresden (TUDiSC) wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.