Sep 17, 2019
Integration – wie denn nun?
Inklusion, Desintegration, Zusammenhalt? – Eine Veranstaltung mit Naika Foroutan, Petra Köpping, Max Czollek und Aladin El-Mafaalani anlässlich des dreijährigen Bestehens des Zentrums für Integrationsstudien an der TUD
Das Wort Integration ist in aller Munde, scheinbar selbstverständlich und doch oft missverständlich. Was verstehen und meinen wir mit Integration? Was folgt aus der jeweiligen Definition für die Ausgestaltung von Integrationspolitik und welchen Einfluss hat diese auf das gemeinsame Zusammenleben unter den Bedingungen von Migration, Transformation und Polarisierung?
Diese Fragen haben eine große gesellschaftliche Relevanz, manchmal auch Brisanz, weil sie in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern beantwortet und ausgehandelt werden müssen: von Arbeitsmarkt-, über Wohnungs-, zu Antidiskriminierungs-, Bildungs- und Integrationspolitik.
Seit nunmehr drei Jahren bewegt sich das Zentrum für Integrationsstudien (ZfI) der TU Dresden in diesem gesellschaftlichen Spannungsfeld. Die Wissenschaftler des ZfI erforschen Prozesse der Integration in Schule, Ausbildung und Kultur und entwickeln Konzepte der gesellschaftlich-akademischen Zusammenarbeit für Praxis und Forschung. Als eine der wenigen Forschungseinrichtungen zur Integrationsforschung befindet sich das ZfI in Ostdeutschland und befasst sich daher auch mit den hiesigen Transformationsprozessen seit der Wiedervereinigung.
Die Einrichtung des Bereiches Geistes- und Sozialwissenschaften arbeitet interdisziplinär mit den Rechts-, Erziehungs-, Sozial- und Sprachwissenschaften samt angrenzender Disziplinen, und verschiedensten außeruniversitären Einrichtungen zusammen, wie z.B. dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden, der Migrantenorganisation Kolibri e.V. oder dem politisch-kulturellen Bildungsverein wie LAG pokuBi e.V. „Der in den vergangenen Jahren gewachsene Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist ein wichtiger Erfolg für das ZfI. Durch viele Veranstaltungen, zu denen die unterschiedlichsten Menschen aus der Dresdner Stadtverwaltung sowie Migranten, Erzieher, Lehrer, Ehrenamtliche und andere kamen, konnten wir viele Menschen außerhalb der Universität erreichen, die mit Integration zu tun haben. Dieser enge Dialog spiegelt sich in einer Reihe von Kooperationen, mit denen wir neue Wege des gemeinsamen Lernens beschreiten“, ist Dr. Noa K. Ha, Nachwuchsforschungsgruppenleiterin am ZfI, erfreut.
Anlässlich des dreijährigen Bestehens lädt das ZfI am 25. September zu der Veranstaltung „Drei Positionen zur Integration: Inklusion, Desintegration, Zusammenhalt?“ ein. Nicht nur der Titel, auch die geladenen Gäste versprechen eine kontroverse Debatte. Neben einem Vortrag von Prof. Dr. Naika Foroutan (Leiterin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung) werden in einer Podiumsdiskussion die Autoren Petra Köpping („Integriert doch erstmal uns! Eine Streitschrift für den Osten“, Max Czollek („Desintegriert Euch!“) und Aladin El-Mafaalani („Das Integrationsparadox. Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt“) ihre jeweiligen Verständnisse von „Integration“ erörtern, die in ihren 2018 erschienenen Büchern nachzulesen sind. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich anhand einer Poster-Ausstellung über die Arbeit sowie die Forschungs- und Transferprojekte des ZfI zu informieren, und beim Empfang mit verschiedenen Akteuren aus Sachsen, Dresden und der Universität ins Gespräch zu kommen.
Medienvertreter sind ebenfalls herzlich zur Veranstaltung eingeladen. Bitte melden sich per Mail an zur Veranstaltung an.
Vortrag und Diskussion: „Drei Positionen zur Integration: Inklusion, Desintegration, Zusammenhalt?“ Am 25. September 2019, 15-18 Uhr, TU Dresden, Gerber-Bau, Bergstr. 53, 01069 Dresden, Raum: GER/038
Link zum vollständigen Programm: www.tu-dresden.de/zfi/integration
Informationen für Journalisten:
Dr. Noa K. Ha
Nachwuchsforschungsgruppenleiterin am Zentrum für Integrationsstudien
Tel.: 0351 463-40627
Anmeldung zur Veranstaltung bei
Dr. Karoline Oehme-Jüngling
Tel.: 0351 463-40628