20.06.2017
Quo Vadis Dresden – Trento?
Vom 26. – 30. Juni 2017 findet der Workshop „Strategische Partnerschaft – Quo vadis? II“ statt, der die Ergebnisse der Forschungszusammenarbeit in der Strategischen Partnerschaft zwischen dem Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden und der Universität Trento evaluieren und neue Perspektiven eröffnen will. Dies ist zudem Anlass, auf die Partnerschaft zurückzublicken und eine Zwischenbilanz zu ziehen. Die bisherigen Erkenntnisse und Kontakte fließen in den nun geplanten Workshop ein. Basierend auf dem kontinuierlichen Austausch zwischen der TU Dresden und der Universität Trento im Rahmen der Manuskriptforschung, wird gemeinsam mit den ausgewiesenen Experten der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) ein Forschungsgegenstand entwickelt. Der Workshop startet am 26. und 27. Juni 2017 mit der Präsentation von Projektideen und des Ist-Standes der Manuskriptforschung. Am 29. und 30. Juni 2017 steht die strukturelle Förderung von Nachwuchswissenschaftler im Vordergrund. Die beteiligten Wissenschaftler aus den Geisteswissenschaften erarbeiten Forschungsgegenstände, die interdisziplinär und international anschlussfähig sind, etwa für die Etablierung von internationalen Doktorandenschulen und Graduiertenkollegs. Für den 28. Juni 2017 ist eine Exkursion nach Lutherstadt Wittenberg geplant.
Die Zusammenarbeit der TU Dresden und der Università degli Studi di Trento ist eine Erfolgsgeschichte, die bereits in den 1990er Jahren mit ersten Hochschulkooperationen und ERASMUS-Partnerschaften begann. Die seit Jahren vertiefte „Strategische Partnerschaft“ lässt sich in ihren Aktivitäten auf mehreren Ebenen abbilden und bezieht die unterschiedlichsten Akteure beider Universitäten ein. Auf Studierendenebene bestehen seit vielen Jahren ERASMUS-Abkommen, die zunehmend in weiterführenden Disziplinen lanciert werden. Ein besonderes Aushängeschild der Partnerschaft sind die Doppelabschlussprogramme, die nunmehr an vier Fakultäten der TU Dresden angeboten werden (Wirtschaftswissenschaften, Philosophische Fakultät, Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften und Bauingenieurswesen). Die Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, deren Doppelmasterabschluss sowohl durch DAAD-Stipendien für die deutschen Studierenden als auch durch Stipendien der Trentiner Seite unterstützt wird, erweiterte in den letzten Jahren ihr Angebot über die Fakultät hinaus auf die Fachgebiete Kunstgeschichte und Philosophie.
Nachwuchswissenschaftler werden über die Finanzierung von Forschungsaufenthalten an beiden Universitäten bei ihrer Recherchearbeit unterstützt, mit dem Ziel, die Forschungsverzweigungen beider Universitäten im bottom-up Prinzip langfristig und nachhaltig zu vertiefen. 2015 ist es gelungen, ein Rahmenabkommen zur beidseitigen Betreuung von Promotionsstudierenden im Cotutelle-Verfahren zu etablieren. Momentan absolviert der erste Jahrgang – mit drei Doktoranden im Cotutelle-Verfahren – erfolgreich seinen Aufenthalt an der jeweiligen Partneruniversität.
Der Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften unterstützt den Aufbau von Forschungskontakten und die Anbahnung langfristiger Forschungskooperationen über die Finanzierung von Forschungsaufenthalten für Wissenschaftler. Auch über das Programm „DRESDEN Fellows“ konnte Trentiner Wissenschaftler ein Aufenthalt an der TU Dresden ermöglicht werden, um ihre Kenntnisse und Erfahrungen in der Lehre einzubringen und ihre Forschungsansätze gemeinsam mit den Kollegen in Dresden zu vertiefen.
Darüber hinaus stärkt die Zusammenarbeit in Konzeptgruppen, so z. B. in der GenderConceptGroup, durch eine übergeordnete thematische Ausrichtung den Aufbau von gemeinsamen Profilbereichen. Ein weiterer Schritt im Bereich der Forschung ist die Suche nach Projektpartnern im europäischem Raum und die Generierung genuiner Fragestellungen zu europarelevanten Themen.
Innerhalb der Strategischen Partnerschaft kann man bereits auf eine Vielzahl von Initiativen und Forschungskooperationen zurückblicken. Beispielhaft zu nennen wäre die interdisziplinär angelegte Sommerschule „Language, Culture and Society. The Challenges of Transformation in Europe“, die 2015 an der Università degli Studi di Trento stattfand. Die zwei Sektionen „Sprache und Kultur“ sowie „Migration und demographischer Wandel“ wurden von Beiträgen Studierender, Promovierender und verschiedener Professoren aus den Disziplinen Literaturwissenschaft, Philosophie, Kunst, Recht, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften getragen. Die Erarbeitung gemeinsamer Forschungsinteressen gelang den Wissenschaftlern beider Universitäten außerdem innerhalb des Expertenkolloquiums „Bilderkrise zwischen Reformation und Gegenreformation“. Dieses Format bot ideale Voraussetzungen für die Netzwerkarbeit innerhalb von DRESDEN-concept, da sich u. a. eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden entwickelte.
Autorin: Rebecca Schreiber/Kathrin Tittel