Jun 15, 2018
Rückblick auf das SAN „Wandel durch Digitalisierung“
Am 6. Juni fand das vom Forschungsverbund DRESDEN-concept e.V. organisierte Scientific Area Network (SAN) statt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Partnereinrichtungen ihre Forschungsansätze zu einem übergeordneten Forschungsthema vor. Im Anschluss gab es die Möglichkeit zur Diskussion und Vernetzung.
Beim SAN zum Thema „Wandel durch Digitalisierung“ war auch der Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften vertreten:
Juniorprofessorin Anne Lauber-Rönsberg vom Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Medienrecht sprach zum Spannungsfeld von Urheberrecht und künstlicher Intelligenz. Mit der zunehmenden Nutzung künstlicher Intelligenzen im kreativen Bereich stellt sich vermehrt die Frage nach den Schutzmöglichkeiten dieser Ergebnisse, denn das Urheberrecht ist so konzipiert, dass nur menschliche Schöpfungen geschützt werden können. Im Falle einer Reform des Urheberrechts würde dies zu einem grundlegenden Paradigmenwechsel im Recht des geistigen Eigentums führen. Die gesamte Präsentation können Sie sich hier herunterladen.
Ebenfalls künstlichen Intelligenzen widmete sich Professor Sven Engesser vom Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK) in seinem Vortrag zum Internet der Dinge. Hier stellte er die verschiedenen Manifestationen des Internet der Dinge im Smart Home und in Digital Workplace vor, wies auf das Spannungsfeld zwischen der wachsenden Handlungsfähigkeit von Maschinen und menschlicher Autonomie hin und gab Einblicke in das neue Experimentallabor des IfK.
Professor Lutz Hagen, Dekan der Philosophischen Fakultät forscht am IfK zu den Herausforderungen des Journalismus im digitalen Zeitalter und den Gefahren aber auch den Herausforderungen für die Demokratie, die daraus entstehen. Der moderne Journalismus sieht sich einer Vielzahl an Veränderungen gegenüber, welche ebenso vielfältige Forschungsansätze bieten: Fake News, von Algorithmen beeinflusste Nachrichtenflüsse und immer kleinteiligere Zielgruppen sind nur einige davon.
Professor Alexander Lasch vom Institut für Germanistik stellte in seinem Beitrag drei Herausforderungen der akademischen Lehre und Forschung bzw. sieben Prinzipien vor, welche durch den Prozess der Digitalisierung leiten können. Außerdem zeigte er an zwei Beispielen die unterschiedlichen Bedeutungen von „Digitalisierung“ – einerseits die Umwandlung physischer oder analoger Gegenstände in digitale (Projekt Herrnhut), andererseits die Veränderungen im gesellschaftlichen Miteinander (Projekt zu barrierefreier Kommunikation im Albertinum Dresden). Seine Präsentation können Sie hier herunterladen.
Dr. Sander Münster vom Medienzentrum der TU Dresden widmete sich in seinem Beitrag digitalen Forschungsmethoden. Von der Datengewinnung bis zur Publikation von Forschungsergebnissen wird der gesamte wissenschaftliche Prozess durch die Digitalisierung beeinflusst. Nicht nur gibt es eine Vielzahl an digitalen Recherchemöglichkeiten, die Forschung steht auch vor einigen Herausforderungen - darunter Komplexität, Inter- bzw. Multidisziplinarität aber auch Visualisierung oder Infrastruktur. Des Weiteren stellte er als Beispiel das Time-Machine-Projekt der FET-Flagship-Initiative vor.