Oct 26, 2016
„Sehen, Forschen und Wissen in Goethes Italienischer Reise“
In diesem Jahr jährt sich das Erscheinen von Goethes Italienischer Reise zum 200. Mal. Dies nehmen das Italien-Zentrum der TU Dresden, das Institut für Romanistik und die Staatlichen Kunstsammlungen zum Anlass / Dieses Jubiläum gibt Anlass, sich den Wissensfeldern zu nähern, die Goethe in seinem literarischen Werk behandelt, vertieft, neu beleuchtet. Die vielgestaltigen „Aufmerksamkeitsanker“, die Goethe entlang oder quer zu zeitgenössischen Diskussionen in Geologie und Botanik, Zoologie und Meteorologie, Architektur, Farbenlehre, Archäologie oder Vulkanologie in den italienischen Landschaften und Städten fallen lässt, bilden den Ausgangspunkt für die einzelnen Vorträge. In jedem von ihnen soll ein spezifischer Einblick in den Wissenskosmos des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts gegeben werden, wie ihn Goethe exemplarisch auf der italienischen Halbinsel zu motivieren und fortzuerzählen wusste. Goethes erst nach Jahrzehnten in Sprache gesetzte Italienische Reise erscheint somit gleichsam als „Sammellinse“, mit der Goethe nicht nur während der eigentlichen Reise 1786-88, sondern insbesondere in den darauf folgenden Jahrzehnten den wissenschaftlichen Resonanzraum der Zeit konzentriert abtastet und erweitert.
So will die Veranstaltungsreihe den Bogen vom 18. Jahrhundert bis in die Romantik schlagen, von den Wissenshorizonten und -deutungen, die Goethe prägten, bis zu jenen, die er – in kritischer Auseinandersetzung – selbst beeinflusste: Die Vorträge sind angebunden an die Ausstellungen Begegnungen in Rom. Druckgraphik des 18. Jahrhunderts (19. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017 im Kupferstich-Kabinett) und Unter italischen Himmeln. Italienbilder des 19. Jahrhunderts (10. Februar bis 28. Mai 2017 im Albertinum).
Den Auftakt macht Frau Prof. Dr. Barbara Naumann (Zürich) am 3. November 2016 (19 Uhr, Haus der Kathedrale), die mit ihrem Vortrag „Anschauen, Erkennen, Wissen: Goethes Italienische Reise“ in die vielgestaltige Thematik einführt. Barbara Naumann ist Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich und setzt sich insbesondere mit dem Wechselspiel zwischen Künsten und Wissenschaft in Goethes Literatur und intermedialen Fragestellungen u.a. zur Italienischen Reise auseinander.
Unmittelbar vor dem Vortrag wird eine Führung durch die Ausstellungen Begegnungen mit Rom angeboten: 3. November 2016, 18 Uhr, im Kupferstich-Kabinett.
Weitere Termine:
- Rom als Treffpunkt der akademischen Künstlerwelt
02.12.2016, 18 Uhr
Dr. habil. Susanne Müller-Bechtel (Dresden/Würzburg)
Kupferstich-Kabinett, Residenzschloss - Zwischen Brenner und Ätna. Goethes geologische Beobachtungen
10.01.2017, 19 Uhr
Dr. Margrit Wyder (Zürich)
Haus der Kathedrale, Schloßstr. 24
Termine im Sommersemester 2017 (jeweils im Albertinum)
- Vortragsmatinée | 12.03.2017, 11 Uhr | Prof. Dr. Ernst Osterkamp (Berlin)
- Vortrag | 20.04.2017, 19 Uhr | Prof. Dr. Andreas Beyer (Basel)
- Vortrag | 18.05.2017, 19 Uhr | Prof. Dr. Olaf Müller (Berlin)
Führungen durch die Ausstellung Unter italischen Himmeln werden vor oder nach den Vorträgen angeboten. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Maike Heber (0351-463 420 58).
Eine Kooperation des Italien-Zentrums der TU Dresden, des Instituts für Romanistik der TU Dresden, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen.