01.09.2023
Warum war und ist Donald Trump so erfolgreich? TUDiSC-Publikation „The Great Disruptor“ erreicht mehr als 100.000 Aufrufe
Die mittlerweile vierte Anklage gegen den 45. US-amerikanischen Präsidenten stellt ein Novum dar – ohne dass ein Ende abzusehen ist. Das Auftreten Donald Trumps war und ist von Schmähungen seiner politischen Konkurrent:innen, gezielten Störungen des politischen Betriebs und bewussten Provokationen der Öffentlichkeit geprägt. Wie bringt es Trump mit seinem disruptiven Politikstil zu einer solchen Popularität, dass sich weiterhin ein großer Teil der US-amerikanischen Wähler:innen vorstellen kann, 2024 wieder für ihn zu stimmen?
Lars Koch, Professor für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der TU Dresden, und seine beiden Mitherausgeber:innen Tobias Nanz und Christina Rogers untersuchen im Band „The Great Disruptor. Über Trump, die Medien und die Politik der Herabsetzung“ Trumps Politik mit Blick auf die Art und Weise, wie er heftige Emotionen der Zustimmung oder Ablehnung für sich zu nutzen weiß, welche polarisierenden Narrative von Zerfall und Rettung der US-amerikanischen Gesellschaft er dabei bedient und welche Rolle die On- und Offline-Medien dabei spielen. Trump als der „Great Disruptor“, dies macht der Band klar, ist der Prototyp eines politischen Typus, der die Demokratie, nicht nur in den USA, vor große Herausforderungen stellt.
Der Band „The Great Disruptor“ ist im August 2023 in einer zweiten, erweiterten und aktualisierten Auflage im Verlag J.B. Metzler erschienen (https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66308-0). Die Publikation ist Teil einer umfassenden interdisziplinären Initiative an der TU Dresden zur Etablierung von „Disruption“ als neuer Grundlagenkategorie sozial- und kulturwissenschaftlicher Forschung. Die Exzellenz-Maßnahme „TU Disruption and Societal Change Center“ (TUDiSC), die an der TU Dresden seit 2021 mit Exzellenzmitteln gefördert wird, nimmt Disruptionen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Problemkonstellationen – von KI und anderen disruptiven Technologien über die globale Erwärmung bis hin zu den Krisen der Demokratie in den Blick. TUDiSC-Ko-Sprecher Lars Koch arbeitet insbesondere zur Popkultur der Disruption sowie zu den affektiven Resonanzen – Angst, Hass, Hoffnung – einer Gegenwart, die aus den Fugen scheint.
Mehr Informationen:
- https://tu-dresden.de/gsw/forschung/exzellenzmassnahmen/tudisc
- https://tu-dresden.de/gsw/slk/germanistik/mwndl
Kontakt:
Lars Koch
Disruption and Societal Change Center (TUDiSC)
Tel.: +49 351 463-43236