14.01.2019
Podiumsdiskussion: #provokation. 1968 und die Inszenierung der „Neuen Rechten“
50 Jahre nach der Studierendenrevolte reklamiert die Neue Rechte den Gestus des rebellischen Bürgerschrecks für sich. Mit provokativem Tabubruch und der Adaption von popkulturellen Formen bedienen sich die identitären Aktivisten aus dem Fundus linker Aktionsformen. Gleichzeitig arbeiten Kräfte in der Sammlungsbewegung AfD und ihren Thinktanks an einer rechten Antwort auf die soziale Frage. Das politische Koordinatensystem scheint verschoben, seit allenthalben eine neue, kulturelle Konfliktlinie zwischen „Wutbürgern und Gutmenschen“, „somewheres and anywheres“, „Kulturessenzialismus und Hyperkultur“ ausgemacht und als politischer Gegensatz von „Klassen- und Identitätspolitik“ ausgetragen wird. Doch wie ist es um das Verhältnis von Neoliberalismus und der Neuen Rechten bestellt? Wie verändert der gesellschaftliche Wandel die Formen und Inhalte des Politischen? Betreibt die Neue Rechte einfach nur „Diskurspiraterie“ oder bereiten die Diskursformen selbst einen fruchtbaren Boden für die rechte Reartikulation? Wie stehen Selbstinszenierung und mediale Rahmung zueinander? Was sagt uns diese „Ästhetisierung“ über den Stand der gegenwärtigen Gesellschaft? Über diese Fragen und den Umgang mit der Neuen Rechten möchten wir gemeinsam diskutieren.
Diesen Fragen stellt sich Podiumsdiskussion #provokation. 1968 und die Inszenierung der „Neuen Rechten“ mit Richard Gebhardt und Thomas Wagner. Die Veranstaltung wird vom Sonderforschungsbereich 1285 "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung" getragen.
- Termin: 18. Januar 2018, 19:00 Uhr
- Ort: Festsaal Dülferstraße, Mommsenstraße 13, 01069 Dresden
- Referent*innen: Richard Gebhardt und Thomas Wagner, Moderation: Julia Prager
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