Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehung
In der Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehung arbeiten Forscher_innen aus unterschiedlichen Disziplinen und Fachbereichen gemeinsam an verschiedenen Fragestellungen rund um persönliche Beziehungen von Menschen zu ihren Haustieren sowie tiergestützte Interventionen in verschiedenen Praxisfeldern.
Die Forschungsgruppe wurde 2004 am Institut für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Wohlfahrtswissenschaften der TU Dresden gegründet und hat seitdem Projekte mit verschiedenen Zielen und in unterschiedlichsten Organisationsformen durchgeführt – von studentischen Diplom- oder Masterarbeitsprojekten über Lehrforschungsseminare bis hin zu groß angelegten Drittmittelprojekten (Abgeschlossene Projekte und Laufende Projekte). Zentral ist dabei in allen Projekten die gelingende Zusammenarbeit von Kolleg_innen aus verschiedenen Disziplinen (u.a. Sozialpädagogik, Medizin, Psychologie) sowie Akteur_innen aus Praxis und Forschung.
Forschungsfragen der Projekte der letzten Jahre waren beispielsweise:
- Nehmen Haustiere im Leben von psychisch hoch belasteten Kindern und Jugendlichen einen besonderen Stellenwert ein?
- Profitieren die Bewohner_innen von Seniorenheimen vom alltäglichen Zusammensein mit Lamas, Meerschweinchen, Katzen und anderen Tieren?
- Wie wirkt sich ein zielgerichtetes und strukturiertes hundegestütztes Interventionsprogramm auf Wohlbefinden, Sozialverhalten und Therapiemotivation von Männern und Frauen in Gefängnissen aus?
- Welche besonderen Wirkungen hat der Kontakt zu Tieren für Menschen mit demenziellen Erkrankungen?
- Kann sich die Teilnahme an einem hundegestützten Interventionsprogramm positiv auf Befinden und Sozialkompetenzen von psychisch hoch belasteten Jugendlichen in stationären Wohnformen auswirken? Welche Gelingensbedingungen und Barrieren bestehen für tiergestützte Interventionen in der stationären Jugendhilfe?
Die Forschungsgruppe ist an der TU Dresden entstanden, hat sich aber gerade in den letzten Jahren überregional weiterentwickelt und verbindet heute verschiedene Kolleg_innen und kooperierende Institutionen aus Dresden, Berlin, Leipzig und anderen Städten (Laufende Projekte und Mitglieder).
Kontakt:
(Kontaktdaten der einzelnen Mitglieder der Forschungsgruppe finden sich hier Mitglieder)
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Aktuelles
Filmpremiere
Nicht ohne meine Tiere
Premiere des Films "Nicht ohne meine Tiere" am 28.11.24 um 19:45 Uhr im Moviemento in Berlin-Kreuzberg
Ein Filmprojekt von Michael Christian Schulze (Idee und Buch) und Volker Meyer-Dabisch (Regie)
Hier geht's zum Trailer: "Nicht ohne meine Tiere" (Trailer)
Ort der Premiere: Moviemento Berlin Zum Kino
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Kostenfreier Online-Kurs
Im Projekt "TGI-MOOC - Tiergestützte Kompetenzen digital vermitteln", in dem die Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehung der TU Dresden als Kooperationspartner beteiligt war, wurde 2023 ein Online-Kurs zu hundegestützten Interventionen in der Jugendhilfe entwickelt und evaluiert (Abgeschlossene Projekte). Seit Januar 2024 steht der Kurs kostenfrei für alle Interessierten zur Verfügung: Mehr zum Kurs auf der Seite des BTI
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Nachruf
Frans de Waal - einer der bekanntesten und einflussreichsten Primatologen und Verhaltensforscher unserer Zeit - ist im März 2024 verstorben. Alle, die sich mit Menschen und Tieren und mit der Beziehung zwischen Menschen und Tieren beschäftigen, sind ihm auf Grund seiner wegweisenden Forschungen und Erkenntnisse (z.B. insbesondere zu kognitiven, konativen und emotionalen tierischen Potentialen und Kompetenzen) und seiner überzeugenden theoretischen Analysen zu den zu Grunde liegenden biologischen, psychologischen und sozialen Bedingungsfaktoren zu großem Dank verpflichtet. Frans de Waal hat nicht nur Verhaltensbiologie und Verhaltensforschung, sondern damit indirekt auch die Forschung zur Mensch-Tier-Beziehung entscheidend geprägt und zukunftsweisend voran gebracht.
Ausgewählte Bücher von Frans de Waal:
- Der Unterschied. Was wir von Primaten über Gender lernen können (2022).
- Mamas letzte Umarmung. Die Emotionen der Tiere und was sie über uns aussagen (2020).
- Der Mensch, der Bonobo und die zehn Gebote. Moral ist älter als Religion (2015).
- Der Affe in uns. Warum wir sind wie wir sind (2006).
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Neuerscheinungen
Wesenberg, Sandra; Betzelt, Sigrid; Bredereck, Conny; de Andrade, Marilena; Eckloff, Annett; Gather, Claudia; Lanwehr, Joana; Martikke, Svenja; Gahleitner, Silke (2022): Tiergestützte Interventionen in Therapeutischen Jugendwohngruppen. Ergebnisse eines interdisziplinären Praxisforschungsprojekts in der stationären Jugendhilfe. ZKS-Verlag für psychosoziale Medien.
Enxing, Julia; Horstmann, Simone; Taxacher, Georg (Hrsg.) (2022): Animate Theologies. Ein (un-)mögliches Projekt? animate theologies Bd. 1. wbg Academics.
Wesenberg, Sandra (2020): Tiere in der Sozialen Arbeit. Mensch-Tier-Beziehungen und tiergestützte Interventionen. Kohlhammer.