17.01.2025
Act4Mig: Neues Erasmus+ Projekt entwickelt Selbstlernkurs für Lehrkräfte zum Thema Flucht
Flucht bestimmt die Lebensrealität vieler Schülerinnen und Schüler, die in Deutschland Schutz suchen. In Sachsen werden derzeit beispielsweise rund 10.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine beschult. Diese Entwicklung stellt Lehrkräfte vor komplexe Herausforderungen. Hier setzt das neue Erasmus+ Projekt „Act4Mig – A Course for Teachers on Forced Migration“ an. In einer internationalen Partnerschaft mit Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik und der Ukraine entwickelt die Technische Universität Dresden einen digitalen Selbstlernkurs, der praxisnahe Unterstützung für Lehrkräfte bietet, um geflüchtete Kinder und Jugendliche bestmöglich im Schulalltag zu begleiten.
Ein Kurs – viele Perspektiven
Der Selbstlernkurs wird eine digitale Plattform bieten, die in mehreren Sprachen verfügbar ist. Neben allgemeinen Modulen zum Thema Flucht werden auch spezifische Inhalte für jedes Partnerland entwickelt, um die Besonderheiten der jeweiligen Bildungssysteme zu berücksichtigen. Ziel des Projekts ist es, ein Werkzeug zu schaffen, das in unterschiedlichen europäischen Bildungskontexten eingesetzt werden kann, zugleich aber eine transnationale Perspektivierung von Flucht ermöglicht und dabei Denkanstöße zu internationalen Bildungsbiographien schafft. So hoffen etwa viele ukrainische Familien darauf, in ihre Heimat zurückzukehren und das Land neu aufzubauen. Lehrerinnen und Lehrer sollen dank des Kurses auf solche Biographien reagieren, systemische Anknüpfungspunkte bieten und Perspektiven eröffnen können. Auch die Wertschätzung schulischer Mehrsprachigkeit und ihre praktische Umsetzung im Unterricht oder Schulleben ist ein Teil des Selbstlernprogramms. Durch regelmäßige Arbeitstreffen und den kontinuierlichen Austausch zwischen den Partnerländern wird der Kurs stetig weiterentwickelt und optimiert.
Kick-Off-Treffen in Dresden
Den Auftakt des Projekts bildete ein persönliches Kick-Off-Treffen des internationalen Konsortiums im Dezember 2024 an der TU Dresden. Nach einer Reihe virtueller Vorbereitungstreffen bot dieses Treffen die Gelegenheit, intensive Gespräche zu führen, erste Arbeitspakete zu schnüren und ein gemeinsames Verständnis für die nächsten Schritte zu entwickeln, insbesondere die Befragung von Lehrkräften in allen beteiligten Partnerländern.
Weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen zum Projekt finden Sie auf der offiziellen Webseite der TU Dresden: tu-dresden.de/gsw/ew/iew/spsfo/projekt
Kontakt
Dr.in Kristina Kocyba
Professur für Schulpädagogik: Schulforschung
Technische Universität Dresden
+49 351 463 32979