Programm
Inhaltsverzeichnis
Donnerstag, 06. November 2025
10:00-10:30 |
Begrüßung
Moderation: Dr. Julia Gabler (HSZG) und Prof. Dr. Christian Prunitsch (TUD) Ort: Bürgersaal Rathaus Zittau |
10:30-12:00 |
Keynote 1: Transformation als Anspruch? Zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft Prof. Dr. Alexandra Retkowski, BTU Cottbus-Senftenberg Keynote 2: Umkämpfte Transformation – umkämpftes Wissen? Zur Politisierung transformativen Wissens Prof. Raj Kollmorgen (HSZG) Moderation: Dr. Lucas von Ramin Ort: Bürgersaal Rathaus Zittau |
12:00-13:00 |
Mittagspause |
13:00-14:30 |
Panel 1: Governance regionaler Transformationsprozesse – Anforderungen an Wissenschaft und Politik Kurzbeschreibung: Ihrem Wesen nach sind Transformationen hochpolitische Prozesse. In der Absicht einer Veränderung greifen sie gezielt in bestehende soziale, ökonomische oder politische Ordnungsgefüge ein mit der Perspektive, eine neue allgemeine Verbindlichkeit herzustellen. Wie gut und nachhaltig das gelingt, hängt dabei nicht unwesentlich von der Governance des Transformationsprozesses ab – davon, wie diese Prozesse politisch gesteuert und in konkretem Handeln ausgestaltet werden. In dieses Aktionsfeld zwischen Wissenschaft, Politik und Transformationspraxis möchte dieses Panel im Dialog miteinander hineinblenden, wobei die drei folgenden Leitfragen im Fokus stehen sollen: Welche Erkenntnisse liefert Transformationsforschung mit Blick auf die prozessuale Steuerung von Transformationsprozessen? Versteht und berücksichtigt sie Rahmensetzungen und Handlungslogiken der Politik – innerhalb derer sich Transformationen vollziehen – hinreichend gut? Vermag Transformationsforschung aus Perspektive der Wissenschaft und der Politik tatsächlich konstruktiv Einfluss zu nehmen und praktische Relevanz zu entfalten? Wie stellt sich die Realität in zurückliegenden und aktuellen Transformationsprozessen dar? Wie sollte Transformationswissen in Bezug auf die Prozess-Governance beschaffen sein? Wo und wie kann Transformationsforschung im Sinne ihres Praxisbezugs effektiver werden? Referent:innen:
ausgerichtet durch Dr. Sebastian Heer (DZA) Ort: 1.01 im Haus Z IV Panel 2: Wissen transdisziplinär und kooperativ: Transformationsprozesse und Alltagspraktiken Kurzbeschreibung: Am Beispiel ausgewählter Kooperationen und Projekte richten wir den Fokus auf unterschiedliche Formen und Formate von Wissen, ihre Generierung und Vermittlung sowie die an diesen Prozessen beteiligten Akteur:innen. Folgende Parameter sind dabei von besonderer Relevanz: Was prägt die Zusammenarbeit von Forschung, Kunst und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen in Transformationsregionen? Wie und in welchen Kontexten kann Transformationswissen identifiziert und zugänglich gemacht werden? Welche Voraussetzungen und Bedarfe leiten das Handeln von Forschungspartner:innen vor Ort, welchen disziplinären Logiken folgen wissenschaftliche Vorhaben, und welchen Einfluss haben diese Interaktionen auf die Wissensproduktion im Forschungsprozess? Referent:innen:
ausgerichtet durch Dr.in Julia Gabler (TRAWOS), Prof.in Ira Spieker (ISGV), Dr.in Katharina Schuchardt (ISGV) Ort: 1.02 im Haus Z IV |
14:30-15:00 |
Kaffeepause Ort: Foyer Konferenzräume Haus Z IV, HSZG |
15:00-16:30 |
Panel 3: Knowledge Stuck at the Border? Transnational Cooperation versus National Conflicts over (the Future of) Coal Mining in the ‘Black Triangle’ Kurzbeschreibung: Since the end of the Cold War the Czech-German-Polish borderlands – as an important site of local coal mining – are experiencing environmental, political and social reconfigurations. As one of Europe’s most polluted and most environmentally damaged regions before 1989, the fall of communism triggered urgent calls for the environmental transformation and recovery of this border zone. New environmental policies alongside cross-border cooperation between the three nations played an important role in the restoration of the region’s ecology. This border region has indeed made progress, albeit slowly, in transitioning towards the environment’s rehabilitation. However, in recent years these borderlands also witnessed major conflicts in the field of energy politics, which simultaneously mirror larger European struggles over appropriate responses to the climate and energy crises. On this basis, this interdisciplinary panel seeks to explore both the transnational circulation of knowledge about the necessary environmental transformation and protection of the borderlands while also identifying the different developmental trajectories of the neighboring countries and local communities. Instead of just focusing on recent discourses, the panel aims to also incorporate historical perspectives that explore the postsocialist experiences in and of this border region. Referent:innen:
ausgerichtet durch PD Dr.in Friederike Kind-Kovács, Dr.in Maren Hachmeister (HAIT) Ort: 1.01 im Haus Z IV Panel 4: Lausitz als grenzüberschreitendes Reallabor? – Möglichkeiten und Grenzen transdisziplinärer und transformativer Forschung Kurzbeschreibung: Reallabore sind in aller Munde. Sie haben als ein Ansatz der Nachhaltigkeitsforschung den Anspruch, neben Transformationswissen auch Beiträge für eine nachhaltige Entwicklung zu leisten, also transformativ zu wirken. Das inhaltliche Spektrum sowie die methodischen Ansätze in Reallaboren sind vielfältig. Ein wesentliches Charakteristikum ist das Zusammenwirken wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Akteure bei der Ko-Produktion von Wissen und Praxislösungen. Da Wirkungen von Reallaboren schwer zu erfassen sind, lohnt eine kritische Diskussion. Mit Vertreter*innen aus Landes-, Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft möchten wir diskutieren, welche Möglichkeiten die transdisziplinäre Forschung für einen transformativen Umbau von Städten und Regionen bietet und welche Grenzen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Handlungslogiken zu erkennen und zu berücksichtigen sind. Referent:innen:
ausgerichtet durch Prof. Robert Knippschild (IZS, IÖR) Ort: 1.02 im Haus Z IV |
16:30-17:00 |
Kaffeepause Ort: Foyer Konferenzräume Haus Z IV, HSZG |
17:00-18:30 |
Panel 5: Wissen(schaft)sregion Lausitz: Wissenschaft zwischen Regionalentwicklung und internationalem Wettbewerb Kurzbeschreibung: Der aktuelle Transformationsprozess der Lausitz ist ohne das Wirken wissenschaftlicher Einrichtungen kaum denkbar. Der Kohleausstieg wird durch eine Vielzahl von Analysen flankiert. Zugleich bezieht sich ein erheblicher Teil der Maßnahmen zur Förderung des Strukturwandels selbst auf den Ausbau oder gar die Neugründung wissenschaftlicher Einrichtungen. Dafür steht etwa das Deutsche Zentrum für Astrophysik. Die Vision einer Wissenschaftsregion nimmt zunehmend Raum in der regionalen Diskussion ein: Ein Gedanke, der noch vor wenigen Jahren kaum geäußert wurde und auch jetzt in der Außenwahrnehmung der Lausitz für Erstaunen sorgen dürfte. In dieser Situation haben Hochschulen und Forschungseinrichtungen nicht nur die Aufgabe, Wissen zu generieren, das abrufbar für Politik, Verwaltung oder Wirtschaft ist, sondern sie gestalten im Zusammenspiel mit der Praxis regionalen Wandel mit. Dies erfolgt im Kontext einer gesellschaftlichen Erwartung, dass solche Einrichtungen immer auch zentrale Beiträge für eine zukunftsfähige Regionalentwicklung liefern sollten. Wissenschaft bewegt sich somit in einem Spannungsfeld zwischen Forderungen der Gesellschaft nach einem gelingenden regionalen Strukturwandel auf der einen Seite und dem eigenen akademischen Reputationssystem im internationalen Wettbewerb auf der anderen Seite. Das Panel möchte diese Gemengelage anhand von Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln – darunter kommunales Handeln, Wirtschaft, Wissenschaft, Wissenschaftspolitik sowie Öffentlichkeit – beleuchten. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, wie sich Erkenntnisse aus der Forschung noch konsequenter in den Transformationsprozess einspeisen lassen und zugleich wissenschaftliche Einrichtungen ihrem Auftrag für Wissenschaft und Gesellschaft gerecht werden. Referent:innen:
ausgerichtet durch Dr. Andreas Otto (DZA) und Clara Hartung (TUD Campus Lausitz) Ort: 1.01 im Haus Z IV Panel 6: Demokratie im Stresstest: Transformationserfahrungen Kurzbeschreibung: Transformationsprozesse, wie sie Ostdeutschland und erst recht die Lausitz seit den Wendejahren erleben, bringen Gewinnern Verlierer hervor. Das bleibt nicht ohne Folgen für die politische Stimmung und den Blick auf demokratische Institutionen als „Gehäuse“ und Treiber dieser Wandlungsprozesse. Die Lausitz ist hierfür ein typischer Fall: Neben dem (sozio-)demografischen Wandel mit Überalterung, Abwanderung hochqualifizierter Fachkräfte und der sogenannten „Entweiblichung“ steht die Region infolge des Braunkohleausstiegs vor dem (mindestens: wahrgenommenen) Wegfall eines ganzen Wirtschaftszweigs. Zugleich gehört sie zu jenen Regionen, in denen die – sich nicht nur in Ostdeutschland allenthalben ausbreitende – Krise der demokratischen politischen Kultur besonders früh und besonders deutlich zutage tritt. Das Panel geht der Frage nach, wie diese Phänomene zusammenhängen und wie sich diese Beziehungen in der Lausitz im Vergleich zu Sachsen und Ostdeutschland darstellen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Gefühlen der Verunsicherung, ihren gesellschaftlichen Ursachen und politischen Konsequenzen. Denn die Sorge, zu den (Modernisierungs-)Verlierern gesellschaftlichen Wandels zu gehören, äußert sich in vielfältigen Unsicherheiten – von beruflichen und ökonomischen Zukunftssorgen über existenzielle (Abstiegs-)Ängste bis hin zu verstärkter Kriminalitätsfurcht. Dies bleibt nicht folgenlos für Demokratiezufriedenheit, Institutionenvertrauen sowie politisches Beteiligungsverhalten – und beeinflusst so die politische Kultur in den betroffenen Regionen. Folglich wird ein besseres Verständnis des Zusammenhangs aus Transformation, Verunsicherung und politischer Kultur auch helfen, die Verhältnisse in der Lausitz analytisch zu durchdringen und konstruktiv zu gestalten. Referent:innen:
ausgerichtet durch Dr. Christoph Meißelbach und Dr. Reinhold Ort: 1.02 im Haus Z IV |
Gemeinsames Abendessen |
Freitag, 07. November 2025
09:00-11:00 |
Exkursionen:
|
---|---|
11:00-12:30 |
Panel 7: Transformation gestalten: Responsible und Biodiversitätsmanagement in der regionalen Wirtschaft Kurzbeschreibung: Nachhaltigkeit und Biodiversität sind nicht nur ökologische Herausforderungen, sondern auch zentrale wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformationsfelder. Unternehmen stehen zunehmend in der Verantwortung, nachhaltige und resiliente Wirtschaftsmodelle zu entwickeln. Responsible Management verbindet wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung und ökologischer Nachhaltigkeit – ein Ansatz, der für Unternehmen und Regionen gleichermaßen von Bedeutung ist. In diesem Panel diskutieren Wissenschaftler und Unternehmer aus der Region, wie verantwortungsbewusstes Management zur Förderung von Biodiversität, nachhaltigen Wertschöpfungsketten und resilienten Wirtschaftsstrukturen beitragen kann. Drei Impulsvorträge beleuchten praxisnahe Strategien für Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, die Bedeutung von Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis für transformative Prozesse sowie Good-Practice-Beispiele aus der regionalen Wirtschaft. Dabei wird insbesondere herausgestellt, wie Unternehmen durch Responsible Management langfristige Wertschöpfung sichern und gleichzeitig ökologische sowie gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können. Die anschließende Diskussion bietet Raum für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis, um konkrete Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen und gesellschaftliche Akteure zu entwickeln Referent:innen:
Organisiert durch Remmer Sassen und Thorsten Claus (IHI) Ort: 1.01 im Haus Z IV Panel 8: Transformation als kultureller Prozess und die Rolle der Kultur in der Transformation Kurzbeschreibung: In diesem Block betrachten wir die Transformation der Lausitz aus kultureller Perspektive. Transformation ist selbst ein kultureller Prozess, in dem sich Werte und Weltanschauungen wandeln und individuelle und regionale Identitäten neu bestimmt werden. Transformation kann als gesellschaftliches Feld betrachtet werden, in dem die Akteure über konkurrierende imaginierte Zukünfte der Gesellschaft der Lausitz verhandeln und auch über die anzustrebenden Verfahren und Wege der Transformation selten Einigkeit besteht. Auch die Deutungen der Vergangenheit, dem ‚kulturelle Erbe‘, sind mit den kulturellen Kämpfen um die Bestimmung der Zukünfte eng verknüpft. Im Zentrum steht hier der Wandel einer regionalen „Industriekultur“, die eng mit einem dominanten und normativ, vereinheitlichenden Identitätsentwurf der (Berg-)Arbeiter verbunden war, hin zu einer wie auch immer zu definierenden, ‘post-industriellen’ Kultur, die möglicherweise mehr kulturelle Differenz erträgt. In diesem Zusammenhang steht auch der Umgang mit der sorbischen/wendischen Kultur wieder zur Diskussion, und es wird die Frage neu verhandelt, ob sie als „kulturelle Ressource“ der Lausitz oder als (unvermeidbares) Opfer des kulturellen Wandels anzusehen ist. Der Kultursektor als gesellschaftlicher Teilbereich ist selbst Akteur und Ziel der verhandelten Zukünfte. In ihm werden Zukunftsvorstellungen und Vergangenheitsdeutungen aufgegriffen, transportiert und kommuniziert. Die Kultur- und Kreativwirtschaft wird insgesamt als Bereich gesellschaftlicher Innovation gesehen, in dem Transformationspfade und Ziele entworfen und erprobt werden. Und in den Auseinandersetzungen um die gesellschaftlichen Zukunftsentwürfe werden auch die Rolle und Bedeutung der Kultur für die Lebensqualität, aber auch als Teil der regionalen Wirtschaft, neu bestimmt und mitverhandelt. Referent:innen:
Organisiert durch Lutz Laschewski und Jenny Hagemann (Sorbisches Institut / Serbski institut)) Ort: 1.02 im Haus Z IV |
12:30-13:00 |
Mittagspause mit Fingerfood Ort: Foyer Konferenzräume Haus Z IV, HSZG |
13:00-14:00 |
Abschlussdiskussion |