26.05.2021
Feierliche Bekanntgabe der Gewinner:innen des FSR-Phil-Preis für besondere Lehre WiSe 2020/21
Liebe Kommiliton:innen und Dozierende,
hiermit möchten wir euch und ihnen voller Freude die Gewinner:innen des FSR-Phil-Preises für besondere Lehre des WS20/21 mitteilen.
Vorab bedanken wir uns für die rege Teilnahme der Studierenden. In diesem zweiten Anlauf des Projekts haben wir uns Mühe gegeben noch einige Ecken und Kanten abzuschleifen und eine Grundlage zu legen, um den FSR-Phil-Preis für besondere Lehre über die Zeit der Online-Lehre hinaus weiter zu führen. Wir deuten es als gutes Zeichen, dass die Resonanz dieses Mal noch wesentlich größer war als im SS20.
So haben zum Beispiel beim Votingpreis knapp 300 Studierende der Fakultät abgestimmt.
Genau diese kritische Aufmerksamkeit für die Lehre in diesem Preis zu kondensieren ist unser Ziel. Wir möchten zeigen, dass selbst dann hingeschaut wird, wenn mal wieder keine:r die Kamera angeschaltet hat. Auf der anderen Seite wollen wir loben was löblich ist – und hier ist aus unserer Perspektive zu sagen, dass das, was als Online-Lehre im SS20 preisverdächtig war, bei vielen Dozierenden im WS20/21 zum Standard wurde. Doch auch hier haben sich wieder einige Dozierende selbst übertroffen, um neue Standards zu setzen. Obwohl es ein vorherrschendes Thema ist, ist der Umgang mit dem Digitalen natürlich nur ein Aspekt besonderer Lehre.
Deshalb möchten wir allen Menschen – und das sind nicht nur die, die im Vorlesungsverzeichnis stehen – danken, die auf ihre Weise dazu beitragen, dass Lehre besonders wird.
Prof. Dr. Maria Häusl (Katholische Theologie)
„Im vergangenen Semester hat sie mit Studierenden eine Israel-Exkursion vorbereitet, die für den März dieses Jahrs geplant war und aufgrund der Situation auf das kommende Jahr verschoben werden musste. Ihr Seminar "Historische Topographie, Archäologie und Geschichte Palästinas" hat mich durch sein Abwechslungsreichtum überzeugt. Wie viele andere Dozierende auch, hat sie einen Mix aus synchronen und asynchronen Lehreinheiten angeboten, doch während andere Dozierende für die asynchronen Einheiten meist auf "Frontalunterricht" verfallen und entweder einen eigenen Vortrag oder nur einen Text zum Selbststudium zur Verfügung stellen, hat Frau Professor Häusl den Studierenden freiere Recherche-Aufgaben zukommen lassen, die jedes Mal die Neugier auf die nächste Sitzung geweckt haben. Besonderes Highlight war für mich die von Frau Professor Häusl vorbereitete virtuelle Schnitzeljagd im Israel-Museum, welches wir während der Seminarzeit (und darüber hinaus) über Google Streetview besichtigen konnten, um eine Liste an Gegenständen zu finden, die vorher zur Verfügung gestellt worden war. Die Suche war nicht nur unterhaltsam, sondern auch eine gute Aufbereitung der Themen, die wir bis dahin im Seminar besprochen hatten und eine spannende Vorbereitung auf den tatsächlichen Besuch des Museums, wenn der Tag kommt.“
Prof. Dr. Susann Wagenknecht (Soziologie)
Sie hat die 90 Minuten Vorlesung aufgeteilt auf drei Mal ca. 30 Minuten Videos. Das war super zum Einteilen und dadurch besser zum Lernen. Inhaltlich hat sie großartig schwierige Theorien in einfachen Sätzen zu erklären gewusst. Es war klar ein roter Faden das gesamte Semester über zu erkennen. Sie hat ihre Lehre gestützt mit aktuellen Videos und Beiträgen aus dem Internet, sowie Aufgaben zum selbstständigen Arbeiten. Es gab eines wöchentliches ein Zoom-Meeting für Fragen und den Abgleich der gestellten Aufgaben. Bei Serverausfällen zu Beginn des Semesters hat sie die Videos alternativ auf eine andere Plattform hochgeladen. Zusätzlich hat sie wunderbar Erstis an die Hand genommen, Tipps gegeben, durch das erste Semester geholfen, und keinen sich selbst überlassen.
Prof. Dr. Anja Besand (Politikwissenschaft)
„Ich hatte immer das Gefühl, dass Frau Besand alle Menschen unabhängig von ethnischen, kulturellen, sexuellen oder sozialen Hintergründen berücksichtigte und in ihren Ausführungen einschloss. Außerdem vermittelt sie stets das Gefühl, dass sie alle Anwesenden respektierte und versuchte zu verstehen. So entstanden viele interessante Gespräche und sie zeigte uns neue Perspektiven in der Politikdidaktik auf.“
Prof. Dr. Mark Arenhövel
„Eine Person, die Studierende wirklich zum Nachdenken anregt. Ihm ist es wichtig zur These auch immer die Antithese zu nennen und wir wissen alle was aus den beiden folgt. Er ist sich nicht zu schade sich auch hochschulpolitisch für unbequeme Wahrheiten einzusetzen. Neben der eigentlichen Lehre gibt er sein Wissen in einem Lesekreis mit Studierenden weiter. Auch dort werden kritische und kontroverse Diskussionen geführt. Eine Person, die dem Institut immer erhalten bleiben soll.“
Dr. Reinhardt Butz
„Er ist witzig und vermittelt den Stoff so, dass mensch ihn versteht. Er legt Wert auf Verständnis, nicht auf Menge. Durch ihn kommt einem das Mittelalter, auch das alltägliche Leben wirklich näher. Das erreichen trockene Vorlesungen meist nicht so gut. Er regt einen zum Denken an, indem er Fragen stellt und die Studierenden aktiv einbezieht. Quellenarbeit, die sonst wohl ein Graus wäre, kommt mir bei Dr. Butz sehr leicht vor.“
Prof. Dr. Anna Sophie Kümpel
„Ich habe von Oktober 2020 bis März 2021 Veranstaltungen bei ihr besucht und Prüfungsleistungen abgelegt, also praktisch im Corona-Dauerlockdown. Umso wichtiger war natürlich die digitale Kommunikation. Frau Kümpel hat immer superschnell geantwortet - meistens innerhalb einer Stunde, manchmal aber auch innerhalb weniger Minuten. Inhaltlich waren es immer Feedbacks, die mir immer sehr weitergeholfen haben. Jede noch so doofe Frage hat sie sehr geduldig und ausführlich beantwortet und ich hatte nie das Gefühl "irgendwo dazwischengeschoben" zu sein. Ich habe mich immer sehr gut aufgehoben und vor allem ernst genommen gefühlt. Damit finde ich, dass sie den Preis mehr als verdient hätte!“
Prof. Dr. Frank-Michael Kuhlemann
„Wie leider an einigen Instituten unserer Fakultät muss Herr Kuhlemann in der Geschichtsdidaktik einen enormen Andrang von Studierenden mit sehr geringen universitären Mitteln bewältigen. Mit Beginn der Pandemie ist das leider nicht einfacher geworden. Statt zu resignieren hat sich Herr Kuhlemann sehr darum bemüht allen Studierenden einen Platz in einer Veranstaltung zu ermöglichen. Er trotz definitivem Mehraufwand für sich selbst, organisierte er kurzerhand ungeplant zwei weitere Seminare, eine zweite Vorlesung und stockte bereits volle Veranstaltungen auf. Nebenbei nahm er auf der Strecke gebliebene Graduierende auf, damit sie ihren Abschluss schaffen. Vorausschauend richtete er eine Bedarfsermittlung ein, um in folgenden Semestern bereits so zu planen, dass ausreichend Plätze zur Verfügung stehen. Es mag für uns Studierende selbstverständlich klingen, doch wie oft musste ich selbst auf Seminare verzichten, da die Wartelisten restlos überfüllt waren und an zusätzliche, eigens hierfür installierte Veranstaltungen nicht zu denken war.“
M.A. Ayanda Rogge
„Frau Rogge vermittelt mit ihrer humorvollen und freundlichen Art, den Studierenden nicht einfach nur die Inhalte des Seminars „Soziale Ungleichheit und Diskriminierung in den Medien“, sondern schaffte einen Raum, in dem sich die Studierenden wohlfühlen, diskutieren und diesem wichtigen Thema somit Beachtung schenken. Das Konzept des Seminars war durch die hervorragende Kommunikation der Seminarleiterin mit den Studierenden perfekt ausgearbeitet. Durch die Leidenschaft, die Frau Rogge in diesem Seminar für diese Themen ausstrahlte, wurde die Motivation der Studierenden enorm gefördert. Aus diesen Gründen ist es schwierig nur eine Kategorie für Frau Rogge vorzuschlagen. Da sie aber besonders Rücksicht auf die Studierenden und Zeitpläne bzw. andere Veranstaltungen genommen hat, wäre der „Sonderpreis für den Einsatz für studentische Interessen“ meine Wahl für die Nominierung.“
Prof. Dr. Martin Jehne
„Es war sein letztes Semester vorm Ruhestand und trotzdem hat er sich so gut es ging in die digitalen Lehrformate eingefuchst, statt wie viele andere nur Skripte hochzuladen. Noch dazu waren seine Videositzungen immer sehr spannend und witzig.“
– Was hätten wohl die Studierenden der TUD der letzten 28 Jahre über Herrn Jehne zu erzählen? Mit 88 Stimmen krönten ihn die Studierenden zum Votingsieger für das Wintersemester 2020/21. Wir hoffen er wird es in Erinnerung behalten. Ein großer Salut an sie, Herr Jehne!
(Alle Kandidat:innen und das Ergebnis finden Sie auf: https://tudvote.tu-dresden.de)
Alle Gewinner:innen werden von uns in den nächsten Wochen eine Urkunde erhalten und mit einem Foto auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen verewigt.
Halten Sie und ihr in diesem vielleicht letzten digitalen Semester die Ohren steif und die Augen offen nach Kandidat:innen für den FSR-Phil-Preis für besondere Lehre!
Das FSR-Phil-Preiskomitee